Schlimm, der einzige Single im Freundeskreis zu sein?

Mir ist es noch nie passiert, dass ich der einzige Single in meinem Freundeskreis war, so dass ich nun auch nicht so recht weiß, wie das ist. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es nervig und schmerzhaft sein kann, wenn man die ganze Zeit sieht, wie die Freunde in glücklichen Beziehungen sind, während man selbst allein ist.

In solchen Fällen haben die Freunde sicherlich auch nicht mehr so viel Zeit, wobei man sich ja aber dennoch auch zu zweit mit ihnen treffen kann. Wart ihr schon einmal der einzige Single in eurem Freundeskreis? Wie fühlt sich so etwas an? Hat euch diese Situation besonders belastet oder fandet ihr das nicht so schlimm?

Wir haben es oft andersherum erlebt, so dass wir das einzige Paar im Freundeskreis waren, weil die anderen Kumpels kein Glück hatten. Das ist auch ein bisschen ein komisches Gefühl und auch nicht so angenehm, wenn man sich dann ein bisschen zurücknehmen muss. Ich denke, dass es schon sehr komisch ist, wenn alle um einen herum glücklich sind und man selber nicht. Da liegt es aber auch an den Pärchen, dass sich der Single nicht schlecht fühlt.

So ganz alleine war ich noch nie der einzige Single in der Clique, aber ab und zu ist die Gruppe ja mal kleiner und dann sitzt man beim Thema Liebe schon doof da. Ich hatte aber nie das Gefühl, das irgendetwas großartig anders ist als früher. Problematisch ist halt nur die Zeit, da deine Freunde jetzt einen Teil ihrer Zeit einer anderen Person widmen. Meistens hat aber bestimmt immer jemand Zeit für dich, denn jeder hat andere Termine.

Ganz schlimm finde ich nur die Situation, wenn man in der Gruppe sitzt und alle einen angucken und fragen, wann man nun endlich wieder in einer Beziehung ist. Ist ja schön für die, dass sie alle glücklich sind, aber das eigene Glück muss man nun mal selbst gestalten und da lässt sich oft nichts planen. Achja und bevor du dich versiehst, endet sich vielleicht irgendein Beziehungsstatus wieder. Nur mit zunehmenden Alter muss man sich da sowieso dran gewöhnen.

Wenn man selbst Herzschmerz hat und den Partner fürs Leben sucht, während alle sich in einer glücklichen Beziehung befinden, dann ist es schon schlimm, oder traurig. So etwas muss wahrscheinlich ganz schön am Selbstbewusstsein nagen, da empfinde ich auch ein wenig Mitleid.

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation, da ich eine Fernbeziehung in ein anderes Land führe. Eine Freundin von mir jammert mich aber immer voll, dass sie keine 24 Stunden ohne ihren Partner überleben kann, weil sie ihn so stark vermisst. Ich denke, dass das mein Verhältnis zu ihr schon ein wenig veränderte.

In der Vergangenheit war ich auch immer mal wieder Single, während meine Freunde, mit denen ich so am meisten zu tun habe aber alle in festen Beziehungen waren. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir das auch nur ein einziges Mal etwas ausgemacht hätte. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass ich das Singleleben meist sehr genossen habe und ganz froh war, zu diesen Zeitpunkte ohne eine feste Freundin durch die Gegend ziehen zu können.

Jedenfalls konnte ich schon immer auch mit mir etwas anfangen, wenn ich alleine war und habe nie das Bedürfnis gehabt, jetzt unbedingt in einer Beziehung sein zu müssen, um mich wirklich wohl oder nicht einsam oder alleine fühlen zu müssen. Zudem habe ich meinen Freunden ihre Beziehungen immer gegönnt und mich auch für sie gefreut, aber nie das Gefühl gehabt, dass sie so etwas jetzt unbedingt auch haben möchte.

Umgekehrt war es schließlich auch hin und wieder der Fall, dass ich selbst in einer festen Beziehung war und ein anderer Freund oder ein Mitglied aus unserem Freundeskreis eben nicht. Das ist doch eigentlich auch ganz normal, dass nicht ständig der komplette Freundeskreis in einer Beziehung oder eben Single ist und lässt sich auch nicht vermeiden. Damit sollte man als erwachsener Mensch aber meiner Meinung nach auch klarkommen, ohne sich deswegen gleich schlecht zu fühlen oder diesen Umstand schlimm zu finden.

Das hängt doch eher von den Personen ab, mit denen man dann zu tun hätte. Ich habe im Moment den umgekehrten Fall, dass ich mich oft mit zwei Freundinnen treffe, die beide Single sind und ich eben nicht. Da kriegt man dann auch manchmal so Erfahrungen über das Dating zu hören (was bei mir gefühlte Ewigkeiten her ist) und auch darüber, wie schlecht alle Männer doch wären (gerade frisch nach einer Trennung oder schlechten Erfahrungen).

Ich habe mich deswegen aber nie schlecht gefühlt oder so. Man muss die Dinge eben so nehmen lernen wie sie sind. Es bringt schließlich nichts, den aktuellen Zustand zu bedauern, zu bereuen oder als unangenehm zu empfinden: Nur weil man bestimmte Fakten in einer Situation unangenehm findet, bleiben sie dennoch Fakten.