Schlechtes Gewissen besser, wenn man sich Freund anvertraut?

vom 09.01.2018, 13:16 Uhr

Wenn ich ein schlechtes Gewissen wegen irgendetwas habe, hilft es mir immer, wenn ich mich einer unbeteiligten Person anvertraue und ihr davon erzähle. Auch wenn es nicht richtig ist, was ich gemacht habe, weiß ich, dass mich meine Freunde deshalb nicht verurteilen würden. Sie müssen es nicht immer gutheißen was ich gemacht habe, allerdings hilft es mir, wenn ich darüber reden kann.

Hilft es euch, euer schlechtes Gewissen zu beruhigen, wenn ihr euch einem guten Freund anvertraut? Immerhin kann es ja trotzdem sein, dass er etwas Negatives dazu sagt, so dass man ein noch schlechteres Gewissen bekommt. Macht ihr so etwas lieber allein mit euch aus?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Nur, weil man drüber redet, wird das schlechte Gewissen doch nicht besser meiner Ansicht nach. Geht es einem nicht dadurch besser und das schlechte Gewissen wird weniger, weil man Zuspruch bekommt? So nach dem Motto: "Ach, die Oma wird es schon überleben, dass du das Bremspedal nicht sofort gefunden hast, im Krankenhaus ist ihr bestimmt weniger langweilig als im Altenheim und du hast ihr damit sogar einen Gefallen getan!".

Meiner Ansicht nach lässt sich ein schlechtes Gewissen nur dadurch abmildert, dass man entsprechenden Zuspruch bekommt oder aber, dass man selbst aktiv daran arbeitet. Soll heißen, wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich eine Person angelogen habe, sollte ich ihr die Wahrheit sagen. Habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich gestohlen habe, sollte ich mein Diebesgut zurückbringen und mich entschuldigen. Nur vom darüber reden wird ein Gewissen doch nicht automatisch weniger belastet.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube man fühlt sich generell besser, wenn man einfach mit jemanden darüber reden kann, was einem im Kopf so herumschwirrt. Vor allem wenn man sich schlecht fühlt, weil man sich in einer Situation nicht so verhalten hat, wie es wahrscheinlich richtig oder besser gewesen wäre.

Auch wenn der Fehler dadurch nicht rückgängig gemacht werden kann, fällt einem da schon oft eine Last von den Schultern, wenn man zumindest mal darüber gesprochen hat. Vielleicht stellt sich die Situation am Ende auch nicht als so schlimm heraus, weil man es selbst vielleicht viel schlechter aufgenommen hat als die Personen denen gegenüber man sich mies fühlt.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Man hat doch trotzdem etwas falsch gemacht und daher hat man auch ein schlechtes Gewissen, wenn man darüber gesprochen hat. Gerade in einem Fall, wenn man ein schlechtes Gewissen hat, dann sollte ein guter Freund auch Dinge sagen, damit man da nicht besser über seine schlechte Tat denkt. Ein wahrer Freund sollte einem immer die Meinung sagen können. Mein schlechtes Gewissen würde also auch nach so einem Gespräch nicht besser sein, aber man könnte darin bestärkt werden etwas zu machen, damit das Gewissen besser wird.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin eher der Meinung, dass man schlechte Gefühle auch mal aushalten können muss, um etwas daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Es ist ja schön, wenn man Freunde hat, die einem dabei helfen, eventuelle Fauxpas kleinzureden und das angekratzte Ego wieder aufzupäppeln, wenn man etwas vergeigt hat. Es ist ja auch einfach, jemandem zu versichern, dass man ihn trotzdem mag, wenn man kein Leidtragender seiner Trotteligkeit geworden ist. Aber in meinen Augen ist allen Beteiligten eher dadurch geholfen, wenn man für seine Fehler einsteht als wenn man nur versucht, das dumme Gefühl, jemanden verletzt zu haben, loszuwerden.

Bei Alltäglichkeiten sehe ich es noch ein. Oft ist es wirklich hilfreich, von Freunden einen Realitätscheck zu bekommen, wenn einem wirklich nur eine Trivialität unterlaufen ist, die alle anderen schon längst vergessen haben. Aber wenn wirklich ein Grund dafür besteht, ein schlechtes Gewissen zu haben, ist es in meinen Augen zwar unangenehmer, aber langfristig hilfreicher, dem auch ins Auge zu sehen und sich zumindest zu überlegen, was man beim nächsten Mal anders machen sollte. Und dafür ist ein schlechtes Gefühl in der Magengegend eine ausgezeichnete Motivation!

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^