Schlechten Hinweis von Person selbst merken oder mit Hinweis

vom 25.12.2017, 04:49 Uhr

Es kommt ja durchaus mal vor, dass nahestehende Freunde, Verwandte oder vielleicht sogar Kollegen der Ansicht sind, dass eine bestimmte Person auf andere Menschen einen schlechten Einfluss ausüben würde. Manchmal braucht man diese Fremdeinschätzung durchaus, manchmal ist sie komplett überflüssig, weil man das auch selbst merkt, wenn man negativ durch eine Person beeinflusst wird.

Mich würde mal interessieren, wie das bei euch ist. Merkt ihr so etwas durchaus mal von selbst oder braucht ihr da schon gewisse Hinweise von nahestehenden Personen? Ist das möglicherweise von bestimmten Situationen abhängig oder vom Charakter? Wann würdet ihr selbst entsprechende Hinweise geben und wann würdet ihr lieber abwarten, bis die Person es selbst merkt, dass sie negativ beeinflusst wird?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir ist es einmal passiert, dass ich selbst gemerkt habe, dass mich eine Person eher negativ beeinflusst hat. Damals haben mir das dann aber andere in meinem Umfeld auch gesagt und ich habe dann reagiert. Da gab es aber schon ziemlich eindeutige Hinweise, dass die Person eher schlechten Einfluss ausgeübt hat.

Ich finde es schwierig zu sagen, ob man die Person darauf hinweisen sollte, dass ihre eine andere nicht gut tut und vielleicht eher schadet. Ich würde das wohl davon abhängig machen, in welchem Verhältnis ich zu der Person stehe und wie wichtig mir diese Mitteilung erscheint. Bei einem Familienmitglied oder guten Freunden würde ich das durchaus ansprechen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Unter Erwachsenen kenne ich es eigentlich gar nicht, dass eine Person einen "schlechten Einfluss" auf andere hat. Bei Kindern und Jugendlichen wird ja oft gejammert, dass sie die "falschen Freunde" haben oder zu allen möglichen Missetaten von anderen angestiftet werden, weil jemand "schlechten Einfluss" auf sie hat. Und selbst da frage ich mich oft genug, ob es sich nicht einfach um den ganz normalen Abnabelungsprozess handelt und Eltern einfach schlecht damit klarkommen, dass der Freundeskreis ab einem bestimmten Alter wichtiger wird, als mit Mama und Papa auf dem Sofa zu sitzen.

Im Erwachsenenalter habe ich maximal mitbekommen, dass Freunde oder Freundinnen vorübergehend von der Bildfläche verschwunden sind, weil sie (mal wieder) frisch verliebt waren und das aktuelle Herzensschätzelein gerade interessanter war als der langweilige platonische Kram. Aber auch das würde ich nicht als "schlechten Einfluss" sehen.

Und nachdem sich die Hormone etwas eingependelt hatten, merke ich eher den positiven Einfluss einer funktionierenden Beziehung oder eines harmonischen Freundeskreises. Wahrscheinlich weil wir im mittleren Lebensalter keinen Ehrgeiz mehr haben, hinter der Turnhalle zu kiffen und genug Lebenserfahrung, um nicht mehr jedem Trottel hinterherzulaufen, der mehr Arbeit macht als es das Ganze wert ist.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



So eine Situation kenne ich nur in einem Fall aus meinem Umfeld. Eine Freundin geriet unter den sehr schlechten Einfluss eines alten Schulfreundes X und kam in diesem Zusammenhang sogar mit Drogen in Kontakt, wurde selbst abhängig. Wenn man das nicht wusste, hat man ihrem Verhalten allerdings kaum etwas angemerkt.

Ich habe es mir eine Weile angesehen, wie ihr Privatleben immer mehr darunter litt. Zunächst hatte ich auch keine Ahnung, ob und wenn ja was ich machen sollte. Bei allen Freunden und Bekannten, die ihr Tipps und Hinweise gegeben haben, dass X nicht gut ist für sie und sie sich von ihm lösen sollte, hat sie den Kontakt abgebrochen.

Ich habe ihr dann schließlich nicht den Hinweise gegeben. Ich ging davon aus, dass sie das schon kannte. Sie hatte es ja oft genug von den anderen zu hören bekommen und sich dann immer schützend vor X gestellt. Mit mir hat sie zu dem Zeitpunkt noch recht offen geredet, denn ich hatte ja noch nie etwas gegen X gesagt. Und verwunderlicher weise hat sie mir gegenüber dann auch erzählt, dass X gar nicht so toll ist, was er alles angestellt hat, wo er ihr Sachen geklaut hat etc.

Ich habe auch da noch keine Hinweise gegeben, sondern ihr ihre eigenen Aussagen zurück gegeben und ihr Denkansätze gegeben, warum sie denn nicht selbst einen Schlussstrich unter diese Verbindung setzt, warum sie das weiter mitmacht und sich gefallen lässt, wenn sie doch selbst sagt, dass er ihr nicht gut tut.

Es hat damals geklappt, worüber ich recht froh bin. Ich habe viel darüber nachgedacht und im Endeffekt würde ich es immer wieder so machen. Ein Hinweis etc., egal, wie gut er gemeint ist, ist doch immer eine gewisse Bevormundung, wo man sich instinktiv gegen wehrt, weil man es nicht wahrhaben will. So würde ich mich bestimmt auch verhalten.

Wenn man dagegen zuhört und ihm nur Denkansätze gibt, bringt man den anderen nicht gegen sich auf. Und es ist dann letztendlich immer noch seine Entscheidung, er macht nicht nur, was ich ihm gesagt hab und was eventuell als besserwisserisch wahrgenommen wird. Es ist dann nicht meine eigene persönliche Meinung über eine Person, die ich der anderen nahelege, sondern es ist seine eigene.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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