Schlechte Laune haben, aber Ursache dafür nicht kennen?

Mir passiert es selten mal, dass ich mit schlechter Laune aufwache, aber gar nicht begründen kann, weshalb das so ist. Ich habe dann beispielsweise nicht schlecht geschlafen, es ist nichts vorgefallen, was meine schlechte Laune rechtfertigen würde, das Wetter ist gut und allgemein gibt es nichts, was dafür sprechen würde.

Ich forsche dann in solchen Fällen immer nach den Gründen, komme dann aber oft einfach nicht drauf. Ich denke, dass es solche Tage aber einfach auch gibt. Von Freunden weiß ich, dass es ihnen manchmal ähnlich geht. Vielleicht gibt es da wirklich keine Gründe, vielleicht sind diese dann aber auch im Unterbewusstsein verankert. Habt ihr auch manchmal schlechte Laune, ohne dass es dafür eine wirkliche Ursache gibt?

Bei mir liegt schlechte Laune ohne erkennbaren Grund meistens am Zyklus. Die meiste Zeit bin ich ein relativ gleichmütiger Mensch, der kaum Stimmungsschwankungen nach oben oder unten kennt. Schlechtes Wetter, kleinere Zwistigkeiten oder sonstige Frustrationen des Alltags schüttle ich meistens recht schnell ab. Zumindest an drei von vier Wochen im Monat.

Wenn es bei mir also passiert, dass ich morgens aufwache und als erstes jemanden anblaffe, meine Kollegin barsch abfertige und alles und jeden hasse, schaue ich erst mal in meinen Kalender. Das Bescheuerte daran ist ja - die Gefühle sind echt, nur der Anlass ist ein anderer. Deswegen gebe ich mir schon seit vielen Jahren alle Mühe, meine sinnlose Gereiztheit nicht an Unschuldigen auszulassen, scheitere aber regelmäßig, weil es in meinem vorübergehend mit Hormonen überschwemmten Hirn völlig logisch und gerechtfertigt erscheint, alles und jeden zu hassen. Dafür brauche ich kein Unterbewusstsein, das machen die diversen Drüsen ganz von allein.

Bei mir beruht schlechte Laune meistens auf einer Übertragung eines anderen unangenehmen Erlebnisses oder einer körperlichen Missempfindung, die sich dann an anderer Stelle auswirken kann (also nicht in dem Bezug, aus dem das Missempfinden stammt). Es kann also beispielsweise sein, dass ich ein unangenehmes Ziehen im Rücken verspüre, das meine Laune trübt. Und das wirkt sich dann auf meinen Umgang mit anderen Leuten aus, denen ich vielleicht weniger freundlich als normalerweise begegne.

Ich habe relativ selten schlechte Laune. Jedoch gibt es Tage an denen ich durch meine Nervenerkrankung Schmerzen habe und meine Geduld dann eher sperrlich ist oder ich habe deswegen schlecht und viel zu wenig geschlafen. Ich bekomme eher schlechte Laune, wenn ich schon genervt in den Tag starte, weil die Arbeit meines Freundes schon um 5:00 Uhr morgens das Telefon klingeln lässt oder irgendwas nicht planmäßig läuft.

Wenn ich vorher einen schlechten Tag hatte, dann bin ich auch eher genervt, als es manchmal notwendig wäre, aber nur weil ich dann gern meine Ruhe habe. Seitdem wir unseren Hund haben bin ich aber eher noch gelassener. Wir haben einen geregelten Tagesablauf und ich freue mich auf die Spaziergänge. Wenn ich abends von der Arbeit komme ist das ein toller Ausgleich und auch wenn es stressig war, komme ich so zur Ruhe und kann am nächsten Tag wieder neu durchstarten.

Meine Regel bekomme ich durch meine Pille seit Jahren nicht mehr wirklich oder eher selten. Aber davor kam es sicherlich mal vor, dass ich während meiner Periode meine schlechte Laune nur zu gern verteilt habe, laut er Aussage meiner Mutter.