Schlechte Laune durch Gewichtsabnahme normal?

vom 04.09.2018, 09:45 Uhr

Ein Kollege von mir ist eine richtige Frohnatur. Er gehört normalerweise zu der Sorte, die singend und tanzend ins Büro kommen und alle an der guten Laune Anteil haben lassen. Seine positive Art ist echt ansteckend und er ist daher sehr beliebt bei uns.

Jedenfalls ist er seit knapp 2-3 Wochen das komplette Gegenteil wie sonst, sodass man sich schon fast Sorgen macht. Diese 180 Grad Wendung ist eher unnormal und untypisch für ihn. Ich sprach mit einer Kollegin, dass seine lange schlechte Laune eher ungewöhnlich sei, woraufhin sie meinte, dass er bestimmt schlecht gelaunt sei, weil er abgenommen hätte. Denn wenn man Gewicht verliert, wäre man automatisch schlechter gelaunt.

Er hat tatsächlich etwas abgenommen, wobei ich aber bei ihm eher vermute, dass seine schlechte Laune wegen zwischenmenschlicher Konflikte kommt. Kennt ihr das, dass man durch die Gewichtsabnahme schlechte Laune bekommt? Oder ist das eher ungewöhnlich?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bekomme schlechte Laune, wenn ich hungrig bin, also so richtig hungrig, aber nicht weil ich abgenommen habe. Viele behaupten ja, dass man schlecht gelaunt ist, weil man abnimmt oder wenn man seine Tage hat. Aber wieso akzeptieren andere nicht einfach, dass man mal eine schlechte Phase durchmacht und unterstellen einem Kollegen gleich, dass er schlecht gelaunt wäre, weil er abnimmt?

An deiner Stelle würde ich den Kollegen einfach fragen. Viele sind auch froh, wenn sie sich mal den Frust von der Seele reden kann. Nur der Kollege kann dir genau sagen, warum er so mies drauf ist. Also ich bin nicht schlecht gelaunt, weil ich abnehme. Bei mir hat schlechte Laune andere Gründe und man sieht es mir auch nicht an. Und wenn es zwei bis drei Wochen andauert, dann könnte auch zwischenmenschlicher Stress dahinterstecken, aber wie gesagt, das kann dir nur der entsprechende Kollege mitteilen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bei einer Gewichtsabnahme kenne ich es durchaus, dass die Menschen schlechte Laune bekommen, weil sie hungrig sind, aber nichts essen "dürfen". Aber nach einer Gewichtsabnahme kenne ich das nicht und in dem beschriebenen Fall würde ich auch eher vermuten, dass andere Probleme die Ursache dafür sind, dass dein Kollege nicht so fröhlich ist wie sonst.

Das kann dann auch die Ursache dafür sein, dass der Kollege nicht so viel Appetit hat und darum hat er vielleicht abgenommen. Ich würde auch den Kollegen darauf ansprechen, ob alles in Ordnung ist. Wenn er nicht darüber reden möchte, ist das natürlich in Ordnung, aber vielleicht freut er sich auch, wenn er die Gelegenheit bekommt, darüber zu reden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Es ist durchaus zu Anfang normal, dass auch die Laune etwas in den Keller geht. Jedenfalls dann, wenn ich mich als Erfahrungswerte einbeziehe. Ich hatte so die ersten 1-2 Wochen echt damit zu kämpfen, an niemanden die schlechte Laune auszulassen. Anfänglich waren Kopfschmerzen mein Begleiter, weil ich natürlich im Vorfeld ganz anders gegessen/getrunken habe und mir jetzt nicht mehr den industriellen Zucker reingepfiffen habe, um das Abnehmen zu vereinfachen.

Doch das geht auch eigentlich nach wenigen Tagen wieder schnell vorbei. Deswegen heißt es auch hier, durchhalten und den engsten Freunden, die das regelmäßig mitkriegen kurz davon berichten, damit sie auch ein wenig Verständnis für die Situation haben. Das kann wirklich wie eine Droge sein, wenn man vorher regelmäßig Cola getrunken hat und dann auf einmal nicht. Wie Entzug mit Stimmungsschwankungen.

Ich denke, dass schlechte Laune kurzfristig wirklich vollkommen normal ist. Man entzieht dem Körper ja all das Schlechte teilweise, was man im Vorfeld sich ständig reingepfiffen hat. Daran gewöhnt man sich. Oft ist der Zuckerhaushalt exorbitant hoch usw. Das führt anfänglich auch dazu, schlechter aufstehen zu können, weil man der Meinung ist, die Energie fehlt.

Doch glaubt mir, nach um die 7 Tagen ging es mir von Tag zu Tag immer besser und heute? Klar esse ich heute auch mal „ungesundes“ und trinke mal etwas ungesundes, aber die Menge macht es und wie damals ist es nicht. Ich halte mein Gewicht perfekt, gehe trotzdem der Gesundheit wegen mittlerweile weiter schwimmen und zum Kampfsport. Das ist wirklich ein super Gefühl und natürlich ist meine Laune besser.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Schlechte Laune kann auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Gewicht zusammenhängen. Wer eine Diät durchzieht und dafür hungert oder seinem Körper sportliche Leistungen abverlangt, die dieser nicht gewohnt ist, leidet oftmals unter quälendem Hungergefühl, selbst auferlegten Verboten und Frustrationserlebnissen. Das kann sich selbstverständlich in einer generellen Missstimmung niederschlagen.

Eine Mangelernährung kann zudem negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit haben, entsprechend zu diversen Beschwerden wie Abgeschlagenheit und Kopfschmerz führen und auch dadurch miese Laune machen. Zudem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass ein manifestes Untergewicht in einem Großteil der Fälle mit einer depressiven Verstimmung vergesellschaftet ist.

Allerdings würde ich mich nun nicht so weit aus dem Fenster lehnen, die schlechte Phase alleine durch eine Gewichtsschwankung zu begründen. Wer weiß, ob es dem Kollegen nicht deswegen schlecht geht, weil er gerade privat belastet ist, Konflikte im Familien- oder Bekanntenkreis hat oder ihn andere Sorgen und Nöte beschäftigen? Anstatt Mutmaßungen anzustellen und Gerüchte zu streuen, könnte man ja auch zum Äußersten schreiten und ihn direkt nach seinem Befinden und Unterstützungsmöglichkeiten fragen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Vielleicht verzichtet er während seiner Diät einfach auf etwas und hat dazu dann vielleicht etwas wenig Kreislauf und ist deswegen mies drauf. Es ist aber sicherlich auch nicht leicht zu sehen wie andere Menschen tolle Sachen essen und man selber muss zusehen und kann nichts von dem allen essen, sondern kann nur seiner Diät entsprechend speisen. Essen ist eben oft nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch ein kleines bisschen Seelenfrieden, umsonst hat man das Gewicht ja auch nicht drauf, sondern weil man gerne isst um scheinbar glücklich zu sein.

Wenn er die ersten Erfolge sieht, beispielsweise deswegen weil die Hose weiter wird, dann wird er sich darüber vielleicht auch eher freuen können und dann auch bessere Laune bekommen. Vielleicht kann man mit einem Kompliment schon mal etwas seine Laune heben. Vielleicht hat er auch den Eindruck, dass er mit dem Abnehmen nicht voran kommt und da können nette Worte vielleicht schon etwas bringen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe schon gehört, dass Leute von einer Diät schlechte Laune bekommen. Das ist glaube ich schon normal, denn eine Diät bedeutet ja immer Verzicht und, dass man keine gute Laune hat wenn man etwas gerne machen würde aber nicht darf, ist eigentlich klar. Und dazu kommen dann je nach Diät auch noch körperliche Symptome, vor allem beim Verzicht auf Kohlehydrate.

Aber, dass die Gewichtsabnahme an sich schlechte Laune bereitet habe ich noch nie gehört. Wenn man eine Diät macht führt das doch eher zu guter Laune. Und wenn man eigentlich nicht abnehmen wollte ist das doch auch kein Grund für wochenlange Verstimmungen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich würde sagen, dass mir eher das Gegenteil schlechte Laune macht: nämlich, wenn ich zugenommen habe und feststellen muss, dass die Hose kneift und ich mich daher weniger gut beweglich fühle als zuvor. Gewichtszunahme erzeugt ein unangenehmes Körpergefühl bei mir, und das wiederum kann schlechte Laune auslösen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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