Schlechte Erlebnisse, die doch gute Erinnerungen schaffen?

Mir und meiner Freundin ist es einmal passiert, dass wir spät am Abend den Zug nach Hause verpasst hatten, wobei wir dann bis zum Morgengrauen in einer fremden Stadt auf den nächsten Zug warten mussten, da wir den letzten Zug verpasst hatten. Wir waren anfangs ziemlich aufgelöst, wobei meine Freundin sogar geweint hatte, wobei das wohl wegen des Schocks war. Allerdings sind wir dann noch in ein Restaurant und später auch in eine Bar gegangen, wo wir uns die Zeit vertrieben haben.

Mittlerweile denke ich wirklich gerne an diese Nacht zurück und auch wenn ich das damals eher zwiegespalten gesehen habe, finde ich die Nacht im Nachhinein wirklich total schön. Meine Freundin und ich hatten doch sehr viel Spaß zusammen gehabt und auf der Rückfahrt konnten wir auch darüber lachen, was uns passiert war. Ich denke, dass uns das auch mehr zusammengeschweißt hat, zumal wir uns danach noch besser verstanden haben. Meine Freundin schwärmte dabei erst kürzlich davon und meinte, dass es ein wirklich tolles und witziges Erlebnis war, wobei sie sich nun gar nicht mehr daran erinnern konnte, dass sie damals sogar geweint hatte.

Ist es bei euch auch manchmal so, dass schlechte Erlebnisse im Endeffekt doch total schöne Erinnerungen schaffen? Wie kann es sein, dass man bestimmte Erlebnisse, die total negativ für einen sind, dann doch so gut in Erinnerung bleiben?

So was habe ich auch schon des öfteren erlebt! Die beste Geschichte zu dem Thema ist eigentlich die, wie ich zu meinem Pferd gekommen bin. Nachdem ich ewig auf der Suche nach einer Reitbeteiligung war, bin ich in den Stall gekommen, in dem ich mein Pferd gefunden habe. Ich habe dort an einem Lehrgang teilgenommen und danach das Angebot erhalten dieses Pferd regelmäßig zu reiten. Das Pferd war nett, turniererfahren und sehr zuverlässig. Kurze Zeit später hieß es jedoch, dass es nun doch verkauft wird und ich stand mehr oder weniger wieder ohne Pferd da.

Doch dann habe ich das Fjordpferd entdeckt, was erst vor kurzem in den Stall gekommen ist und eigentlich Schulpferd werden sollte. Er erwies sich aber als nicht sonderlich geeignet, also fing ich an mit ihm zu arbeiten. Da er getreten hat, gebissen und getreten kam es nicht infrage irgendwelche Kindern an ihn ran zu lassen. Ich habe lange versucht diese Probleme zu lösen, aber verschiedene Faktoren (Schmerzen, den ganzen Tag in der Box stehend, zu wenig Futter), führten dazu, dass er nicht so umgänglich war. Also kaufte ich ihn mir und wir haben auf einer neuen Basis angefangen zu arbeiten.

So traurig ich damals auch war, dass das andere Pferd verkauft wurde, umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich meinen dicken Fjord gefunden habe. Auch wenn wir noch viele Probleme haben, bin ich jeden Tag aufs neue froh, dass ich mich für ihn entschieden habe.

Bei mir sind es eine ganze Reihe von schlechten Erlebnissen, die eine gute Erinnerung geschaffen haben. Ich war mein Leben lang Single und hatte sogar in einem Jahr über 40 Dates und mit 27 habe ich meine Traumfrau gefunden. Obwohl die Erlebnisse mit den Frauen grauenvoll waren, wäre ich nie bei meiner Frau gelandet, wenn ich diese nicht erlebt hätte. Deshalb wurde aus diesen schlimmen Tagen dann doch eine glänzende Zukunft. Gebt nie auf!