Schlechte Akkus für E-Bikes?

vom 01.09.2015, 16:24 Uhr

Ein Onkel von mir hat sich vor einiger Zeit stark am Knie verletzt und kann nun nicht mehr so viel Kraft in diesem Knie aufwenden. Das Radfahren fällt ihm daher nicht mehr so leicht, allerdings ist er darauf angewiesen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln würde er deutlich länger zur Arbeit brauchen.

Nun möchte er sich ein E-Bike kaufen, weiß aber noch nicht, welches Modell. Eine Nachbarin von mir hat bereits ein E-Bike und ist davon nicht begeistert. Innerhalb des ersten Jahres hat die Kapazität des Akkus so stark nachgelassen, dass es kaum noch länger als 25 km gehalten hat. Anfänglich sind es 60 km gewesen.

Nutzt ihr ein E-Bike oder kennt ihr Leute, die eines haben? Kann man davon ausgehen, dass dieses Problem bei allen Herstellern besteht oder gibt es auch Hersteller die bessere Akkus anbieten? Findet ihr es normal, dass ein Akku innerhalb eines Jahres so stark nachlässt, dass man sich eigentlich wieder einen neuen besorgen müsste?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn der Akku quasi "artgerecht" benutzt wurde, sollte er deutlich länger als ein Jahr halten. Bei den billigen E-Bikes sind aber tatsächlich meist Akkus verbaut, deren Qualität mangelhaft ist und die schnell in der Leistungsabgabe nachlassen.

Wenn dein Onkel auf Nummer sicher gehen will und viel fährt, sollte er einen Lithium-Ionen-Akku, einen LiFePo4 oder etwas noch höher Wertiges nehmen und ihn ordentlich behandeln. Sollte es ihm lieber sein, ein E-Bike "von der Stange" zu kaufen, kann ich die Sinus-Reihe mit den Bosch-Akkus sehr empfehlen. Ich fahre meines (Sinus B3) seit zwei Jahren und die gesamte Laufleistung liegt bei etwa dreitausendfünfhundert Kilometern. Der Akku hat bisher keine merkbaren Leistungseinbußen.

Wenn er ein fertiges E-Bike aus dem Laden kaufen möchte, sei ihm ein Fachhandel ebenfalls wärmstens ans Herz gelegt, weil diese höhere Verkaufszahlen haben. So ist das Risiko, dass der eben erworbene Akku bereits Standschäden hat, extrem gering.

Zur Behandlung von Akkus sei eine sinnvolle Beratung empfohlen. Wenn man seinen Akku monatelang in der Garage stehen lässt und damit eine Tiefenentladung riskiert, dann ist es nicht verwunderlich, dass er danach kaum noch Leistung hat. Deshalb sollte man sich an milden Wintertagen immer mal aufraffen, das Rad auf voller Leistung bis unter die halbe Akkuleistung fahren und den Akku danach wieder vollladen. So hält ein Akku von guter Qualität sehr lange.

Es gibt auch die Möglichkeit, das eigene Fahrrad mit einem Motor zu versehen und den Akku dazu selbst auszusuchen. Dazu findet man hier reichlich Informationen, Produkte und perfekt zusammengestellte Umbausätze. Diese Umbausätze kann auch ein Laie ohne größere Probleme einbauen, ich hab's auch geschafft. :wink: Sollte dein Onkel technischer Laie sein und das Unterfangen trotzdem gerne angehen, dann empfehle ich einen Vorderradmotor. Der ist recht simpel einzubauen und anzuschließen.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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