Schlecht fühlen, wenn man einem Freund nicht hilft?

vom 15.07.2015, 09:11 Uhr

Immer wieder kommt es vor, dass Freunde sich gegenseitig um Hilfe bitten. Normalerweise kommt man dieser Bitte auch gerne nach. Es gibt aber auch mal Momente, in denen man die Bitte eines Freundes ausschlägt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Beispielsweise wäre es denkbar, dass der Freund immer nur Hilfe in Anspruch nimmt und selbst nie helfen will oder ablehnt, wenn man ihn bittet.

Ein anderer Grund wäre, dass es permanent um Geld geht, das man ohnehin nicht zurückbekommt. Manche Leute sind dann in solchen Fällen ziemlich abgebrüht und lehnen das Hilfegesuch einfach ab. Andere wiederum haben ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht geholfen haben. Hattet ihr schon mal solche Momente, in denen ihr hättet helfen müssen oder sollen und habt es nicht gemacht? Habt ihr euch dann schlecht gefühlt? Falls ja, warum?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich konnte auch schon mal nicht helfen und da hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, wobei ich auch nichts machen konnte. Es ging darum, ob ich einen Freund abholen könnte, der an einem Bahnhof fest saß. Ich war zu dem Zeitpunkt aber sehr weit weg und so hätte er wirklich noch Stunden warten müssen. Ich habe dann auch ein paar Freunde angerufen und einer hat ihn dann abgeholt, worüber er sehr froh war.

Wenn eine Freundschaft immer nur ein Nehmen und kein Geben ist, dann ist es in dem Sinne keine Freundschaft mehr für mich und dann würde ich so eine Freundschaft auch nicht mehr aufrecht erhalten. Solche Freunde habe ich auch nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So gut es geht finde ich, sollte man seinen Freunden helfen. Das sollte schließlich alles auf Gegenseitig beruhen also, dass die Freunde einem auch helfen wenn man mal Hilfe benötigt. Manche sehen das aber leider nicht so und lehnen immer ab. Denen helfe ich dann aber dementsprechend auch nicht mehr.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also wenn jemand immer nur um Hilfe bittet, in welcher Form auch immer, und dahingehend nichts zurück gibt, dann nenne ich denjenigen nicht lange Freund und habe auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich sein Hilfsgesuch ablehne. Mit einem solchen Verhalten provoziert man es ja geradezu, irgendwann keine Hilfe mehr zu bekommen.

Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, wenn Freunde mich um juristischen Rat bitten und ich ihnen nicht helfe. Das passiert leider ständig. Irgendwer hat immer größere oder kleinere Fragen oder möchte gerne einen Brief geschrieben bekommen. Im Normalfall lehne ich die Hilfe da ab, weil ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene und nicht einsehe, umsonst zu arbeiten. Aber das hängt natürlich immer vom Einzelfall und Umfang ab.

Wenn ich mich bewusst und gewollt dazu entscheide, jemandem nicht zu helfen, dann habe ich mir das in der Regel vorher gut überlegt und habe dann dementsprechend auch keinerlei schlechtes Gewissen.

Ein schlechtes Gewissen habe ich meist dann, wenn ich auf Grund anderer Umstände nicht helfen kann, obwohl ich dann selten etwas dafür kann. Wenn ich krank bin, kann ich nicht beim Umzug helfen. Obwohl ich nichts dafür kann, dass ich krank bin, habe ich dann ein schlechtes Gewissen, nicht geholfen zu haben, obwohl meine Hilfe wichtig gewesen wäre.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich versuche schon immer, meinen Freunden zu helfen, wenn diese mich um Hilfe bitten. Einmal hatte ich aber den Fall, dass ich einfach nicht mehr helfen wollte. Ich wurde immer wieder um Geld angepumpt und nicht immer bekam ich es auch zurück. Darum habe ich dann bei einer erneuten Frage um Geld abgelehnt, was dann bald danach das Ende der Freundschaft zur Folge hatte. Trotzdem habe ich mich in dem Moment nicht schlecht gefühlt. Es war die richtige Entscheidung.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe mich durchaus auch schon schlecht gefühlt, weil ich einer Nachbarin vor Jahren mal nicht geholfen habe. Allerdings war das schlechte Gewissen völlig unbegründet. Sie hat mich damals wirklich ausgenutzt und ich war zuerst einfach zu blöd, um das zu merken.

Sie hat sich von mir von Lebensmitteln über Klopapier bis hin zu Geld alles von mir "geliehen" . Allerdings habe ich eigentlich nur das Geld dann irgendwann mal zurück bekommen, nachdem ich da zig mal nachgefragt hatte. Irgendwann wollte sie sich dann sogar mein Auto ausleihen. Da war bei mir dann aber mal der Spaß zu Ende und ich habe gesagt, dass sie mein Auto nicht bekommt. Daraufhin war sie sauer und hat mir auch erzählt, was sie für mich doch alles gemacht hätte und hat mir ein wirklich schlechtes Gewissen gemacht.

Im Nachhinein weiß ich aber, dass ich richtig gehandelt habe und man da irgendwann einfach einen Riegel vorschieben musste. Ich denke, dass man auch irgendwann an seine Grenzen kommt. Ein schlechtes Gewissen zeigt dann ja doch eigentlich nur, dass man durchaus hilfsbereit ist und sich über andere auch Gedanken macht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke nicht, dass man immer helfen muss, egal ob es sich um Freund, Nachbar oder Familie handelt. Denn nicht selten ist das ganze nur einseitig, man selbst ist immer nur am rennen und machen, am Ende der blöde und wenn man selbst einmal Hilfe braucht kommt niemand.

Ich würde mich nicht ausnutzen lassen als Fahrdienst und auch nicht auf die Idee kommen, dass ich dann andere Freunde abtelefoniere damit sie einen Freund vom Bahnhof abholen. In welchem Zeitalter leben wir denn? Ist der Freund 5 Jahre alt und kann nicht alleine ein Taxi rufen oder seine Freunde abtelefonieren damit er jemanden findet der ihn fährt? Da bin ich nun wirklich nicht zuständig und so viel Selbstständigkeit erwarte ich ebenfalls, dass man sich selbst zu helfen weiß.

Gleiches auch mit der Nachbarin, die sich immer alles leiht und vor der Tür steht weil sie mal wieder die Eier, das Klopapier und sonstige Dinge vergessen hat. Auch da wäre nach dem zweiten mal bei mir definitiv Schluss, zudem die Supermärkte auch 6 Tage die Woche von 6-22 Uhr offen haben und somit nur wenig Schließtage. An den freien Tagen gibt es die Automatensupermärkte wie auch die Tankstellen bei denen man solche Dinge kaufen kann. Ganz aufgeschmissen ist man somit nie und das kann mir auch niemand erzählen.

Meine Hilfe beschränkt sich auf Ausnahmen, sprich es muss schon ein besonderer Notstand vorliegen. Nur weil jemand nicht vom Bahnhof nach Hause kommt einen Fahrdienst darstellen, wenn es doch ein Taxi gibt und jeder ein Handy hat, mit Sicherheit nicht. Geld auslegen wenn es mal knapp ist oder die Karte defekt, ja, wenn man es denn wieder bekommt und bevor es nicht wieder erhalten ist gibt es auch keine weitere Finanzspritze.

Meine Nachbarn waren sich hier auch schon Mehl und Eier ausleihen damit sie für ihre Enkel Eierkuchen machen konnten. Am nächsten Tag kamen sie, und haben die Dinge wieder gebracht zusammen mit einem kleinen Geschenk für die Hilfe. Denn das ist in meinen Augen nichts selbstverständliches wenn man Hilfe bekommt, egal von wem und man sollte sich auch immer erkenntlich zeigen. Muss nicht in materieller Form sein, aber wenigstens in dankbaren Worten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Für mich spielt es keine Rolle, wer um Hilfe bittet. Wenn ich den Eindruck habe, dass die Hilfe einseitig wäre, dann würde ich generell ablehnen und nicht helfen wollen und ich hätte da auch gar kein schlechtes Gewissen bei. Warum sollte ich mich schlecht fühlen, nur weil ich mich nicht ausnutzen lasse? Das ergibt für mich keinen Sinn. Übrigens ist ein Freund für mich kein Freund, wenn er nur einseitig auf den eigenen Vorteil bedacht ist und nicht selbst mal helfen möchte, wenn ich ihn brauche. Solche "Freunde" wären bei mir schnell weg vom Fenster.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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