Schlafzimmer für Gäste absolut tabu?
Mir macht es nichts aus, Gästen mein Schlafzimmer zu zeigen. Das kommt sogar öfters vor, zum Beispiel, wenn ich viele Jacken und Mäntel unterbringen muss und die Garderobe nicht reicht, oder im Rahmen einer Art Wohnungsbesichtigung, wenn es die Leute interessiert. Auch zum Übernachten stelle ich mein Bett nahen Verwandten schon mal zur Verfügung. Bei einer größeren Feier diente ein Tisch im Schlafzimmer schon einmal als Nachspeisenbuffet.
Meine Schwägerin lässt niemanden auch nur einen Blick in ihr Schlafzimmer werfen, weil es ihr ganz intimer Rückzugsort ist, zu dem sie niemandem Zutritt gewährt. Ich durfte nur beim Einzug mal einen Blick in das Zimmer werfen, das zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht eingerichtet war.
Ist euer Schlafzimmer auch für Gäste absolut tabu? Oder ist es ein Zimmer wie jedes andere auch? Warum dürfen dort keine Gäste hinein? Vielleicht, weil ihr dadurch zu viel von euch preisgebt?
Bei mir kann jeder jeden Raum sehen. Allerdings würde ich nicht jeden Schrank zeigen oder jede Schublade, das wäre meine Grenze. Auch wenn ich nun keine geheimen Dinge im Schrank habe, aber ich denke dennoch, dass das niemanden etwas angeht, was ich beispielsweise für Unterwäsche trage. Einen Raum nicht zu zeigen kann man sicherlich machen und finde ich als Gast auch okay, wobei ich da nichts dagegen habe dies zu machen.
Man weiß ja auch nicht, das Schlafzimmer kann ja wirklich sehr intim gestaltet sein, wenn man da diverse Sachen an der Wand hat oder vielleicht eine Schaukel hat, was auch immer, das würde ich dann auch nicht zeigen wollen. Je nachdem, was man eben so mag, kann da ein Blick in das Schlafzimmer vielleicht auch peinlich sein. Mit jedem mag man ja auch nicht über alles reden.
Keine Chance. Irgendwo möchte ich doch so etwas wie Intimsphäre, und frage mich sowieso, was es an meiner Liegestatt zu bestaunen gäbe. Selbst die Idee einer Wohnungsbesichtigung ist mir fremd, solange ich die Bude nicht verkaufen will. Aber gut, wir haben auch nicht gerade ein Billiardzimmer und einen Whirlpool. Wer bei uns zu Besuch ist und aufs Klo muss, hat das Wichtigste schon gesehen. Die Abstellkammer geht niemanden etwas an, und wie gesagt - mein Schlafzimmer ist meins. Und nein, da hängt weder ein Andreaskreuz an der Wand noch sind die Dildos nach Farbe geordnet und griffbereit. Wer da reinglotzen will, stöbert auch im Medizinschrank im Bad, und man muss die Neugierde ja nicht auch noch aktiv fördern.
Ich würde mir auch in anderen Wohnungen komisch vorkommen, wenn ich die Spielwiese der Gastgeber bestaunen müsste, zumal da die meisten Unterkünfte hierzulande sich sowieso zum Verwechseln ähnlich sehen. Wenn jemand nicht gerade in einem liebevoll renovierten Fachwerkhaus von 1565 wohnt - was gibt es bei den Bauten von der Stange schon groß zu besichtigen? Maximal werde ich mit den erotischen Boudoir-Bildern der Hausherrin konfrontiert, und das ist in meinem Alter auch schon lange kein Spaß mehr.
Normalerweise schließe ich die Tür zum Schlafzimmer, wenn wir Besuch haben, aber wenn jemand unbedingt eine komplette Roomtour haben will oder ich zwischenzeitlich etwas aus diesem Raum brauche, dann mache ich auch kein Geheimnis daraus. Zu verbergen habe ich dort nichts - aber eben auch nichts, was für Gäste jetzt besonders interessant wäre.
Wir bewohnen eine Zweizimmerwohnung und unser Lebensmittelpunkt ist eindeutig das Wohnzimmer. Im Schlafzimmer stehen lediglich das Bett, eine Kommode und der Kleiderschrank sowie mein Schreibtisch, wobei ich meinen Laptop und mein Bastelzeug aber auch ins Wohnzimmer trage und dort nutze, wenn ich nicht unbedingt absolute Ruhe brauche. Der Raum ist durch diese Großmöbel gut ausgefüllt, und wirklich attraktiven Platz für Aktivitäten oder einen Plausch im Stehen bietet er nicht.
Wir hatten auch vor Corona sowieso selten mehr als zwei Besucher gleichzeitig da, und die passen alle sitzend ins Wohnzimmer. Da sehe ich schlichtweg keinen Bedarf, das Schlafzimmer auch noch für die Allgemeinheit zu öffnen.
Bei uns ist die Tür zum Schlafzimmer normalerweise auch immer zu. Es ist nicht so, dass das Schlafzimmer absolut tabu für Gäste ist, aber es muss eben auch nicht sein, dass da jeder reinschauen kann. Für mich ist das schon ein privater und intimer Ort. Abgesehen davon sehe ich auch keinen Grund, warum ich das Schlafzimmer auf haben sollte. Mit den Gästen sitze ich ja im Wohnzimmer, so dass die das Schlafzimmer auch nicht zu sehen brauchen.
Ausnahmen gibt es allerdings aber schon. Als meine Schwiegereltern mal da waren, wollten sie auch die ganze Wohnung sehen und auch Freunden haben wir die ganze Wohnung inklusive Schlafzimmer schon gezeigt. Allerdings haben sie dann auch nur kurz durch die Tür geschaut, wobei es das auch schon war. Ich würde es auch nicht wollen, dass die Gäste rein ins Schlafzimmer gehen und sich alles ganz genau ansehen. Dafür gibt es für mich auch einfach keinen Grund.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand mal durch die Schlafzimmertür schaut, wenn ich ihm das eben anbiete. Aber mehr muss es meiner Meinung nach auch nicht sein. Meine Wohnung ist ja schließlich kein Museum und ich wüsste nicht, wieso ich einzelne Räume so präsentieren sollte, wenn ich nun nicht gerade einen neuen Mieter für meine Wohnung suchen würde.
Sowohl bei mir als auch bei meinem Partner ist das Schlafzimmer ein Stockwerk über dem Wohnbereich. Bei mir verbunden durch ein ganz normales Treppenhaus, bei ihm haben wir eine schmale und relativ steile Wendeltreppe. Der Weg zum Nachspeisenbuffet wäre bei mir also relativ weit und bei ihm ziemlich unfallträchtig. Also für die Nachspeisen.
Mein Schlafzimmer ist jetzt kein großes Geheimnis. Es gab ein paar Leute, die keine Erfahrung mit Dachwohnungen haben, und wissen wollten, wie ich das Zimmer eingerichtet habe und denen habe ich das dann gezeigt. Es hat sich auch mal jemand auf mein Bett gelegt um zu sehen, dass man sich wirklich nicht den Kopf an der Dachschräge anstößt wenn man aufsteht. Alles kein Problem, aber im Normalfall verirrt sich halt niemand dort hin und es gibt auch keinen Grund dafür.
Früher in der alten Wohnung war aber soweit ich weiß kein Gast in meinem Schlafzimmer. Vielleicht hat mal jemand auf dem Weg zur Toilette die falsche Tür erwischt, aber es gab dort nichts, was für Gäste relevant war und ich hatte in den anderen Räumen auch genug Platz um Gäste zu unterhalten und Buffets zu servieren.
Außerdem herrscht in meinem Schlafzimmer nicht unbedingt Wohnzimmeratmosphäre. Im Winter ist es dort kälter als in den Wohnräumen weil ich das angenehmer finde zum Schlafen und wenn es im Sommer richtig heiß ist lüfte ich Morgens ordentlich durch und dann bleiben die Fenster und Rollläden für den Rest des Tages geschlossen.
Für gewöhnlich schließe ich, wenn ich Gäste erwarte, die Schlafzimmertür zu. Ich schließe sie nicht ab, aber schließe sie einfach zu. Denn ich bin schon der Meinung, dass niemand etwas in meinem Schlafzimmer zu suchen hat und möchte auch eigentlich nicht, dass dort jemand zu finden ist.
Die Ausnahmen bestätigen hier allerdings die Regel und diese gelten für meine beste Freundin und meinen besten Freund. Diese dürfen da problemlos rein, ob es aufgeräumt ist oder nicht. Die dürfen auch dort pennen, was ich anderen wirklich nicht zuspreche. Ich schlafe dann daneben. Das ist wiederum für mich etwas anderes und das geht über 30 Jahre so, warum also auch nicht.
Doch ansonsten sorge ich schon dafür, dass ich die Räumlichkeit zu habe, weil andere hier weder einen Blick riskieren müssen noch dort rein und raus spazieren sollen. Das habe ich auch gemacht, als wir jetzt im Zuge einer Modernisierung hier ständig neue Leute in der Bude hatten. Die haben in gewissen Räumlichkeiten nichts zu suchen und dann wird abgeschlossen.
Es kommt auf die Absicht drauf an. Wenn man sich zum Pimpern verabredet hat, dann sollte die Tür wenn dann nur von Innen abgeschlossen werden. Nein im Ernst, wenn ich Besuch empfangen würde, dann sind die Türen für die Zeit natürlich auch abgeschlossen. Sollte einer mal sich aus Versehen in der Tür vergreifen, kommt man so nicht erst in die Situation, in dem jeweiligen Zimmer zu landen.
Man möchte dem jeweiligen Gast ja auch die peinliche Situation und das Ertapptseinsgefühl ersparen. Ich habe zwar nichts Schlimmes in der Pimperstube drin, trotzdem will man ja als Gast auch nicht in so eine Situation gelangen, vor allem dann, wenn gerade in dem Moment der Gastgeber denselben Flur lang kommt und einen bei dem Fehlgriff ertappt.
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