Schlafendem Baby als Schutz vor Lärm Ohren zuhalten?

Dass Babys gerne mal rund um die Uhr schlafen, ist ja normal. Viele Babys schlafen auch gut, wenn es um sie herum etwas lauter ist, wobei das aber nicht bei allen so ist. Ich habe mal von einer Frau gehört, dass sie ihrem Baby gerne mit den Händen die Ohren zuhält, wenn es bei ihr im Arm schläft und wenn sie gerade irgendwo sind, wo es lauter ist. Das soll wohl gut klappen und das Baby soll wohl so wunderbar schlafen können.

Ich kenne mich mit Babys ehrlich gesagt nicht so wirklich aus, wobei ich mich aber frage, ob diese Hand-Position für die Mutter nicht irgendwann unangenehm wird. Ewig wird man so ja nicht ausharren können und so ein Baby kann ja durchaus etwas länger schlafen. Habt ihr eurem Baby auch mit den Händen die Ohren zugehalten, wenn es irgendwo mal etwas lauter war? Ist das wirklich sinnvoll?

Ich habe noch nicht gesehen, dass eine Mutter ihrem Baby die Ohren zuhält, damit dieses entspannt schlafen kann. Ich würde da als Mutter immer sehen, dass ich die laute Umgebung verlasse und das Kind so dann seine Ruhe bekommt. Man kann dem Kind ja auch nicht über Stunden die Ohren zu halten. Das würde sicherlich auch niemand machen.

Für kurze Momente macht das durchaus Sinn und funktioniert auch. Aber auf die lange Sicht gesehen ist das doch mehr als unpraktisch und dafür gibt es dann weitere Hilfsmittel wie ein Peltor. Hin und wieder mache ich das auch bei einem wachen Kind, wenn wir z.B. an der Straße stehen und der Rettungswagen oder Löschzug wieder mit Landhorn durch die Straßen fetzen, denn in der Stadt ist das um einiges lauter und das Kindergehör muss davon keinen Schaden nehmen oder das Kind mit einem Schreikrampf wecken.

Ansonsten hat ihn noch nie viel gestört wenn er geschlafen hat, denn ich bin auch häufiger durch den Bahnhof mit Kinderwagen geschoben weil dieser Weg nach Hause einfach schneller geht. Ist ein Zug am Gleis vorbeigefahren, dann ist er davon nicht einmal wach geworden. Lediglich das Landhorn in der Stadt ist ein Problem, normaler Verkehrslärm usw. stört ihn dagegen nicht, denn er kennt es seit seiner Geburt. Wenn ein Landkind in der Stadt unterwegs ist und dort schläft, dann kann es durchaus sein, dass es schneller durch solche "normalen" Geräusche aufwacht und los schreit.

Ich finde eine verantwortungsbewusste Mutter wird solche Orte generell meiden, die viel zu laut für das Baby wären. Dazu würden für mich zum Beispiel Discotheken gehören oder aber Public Viewing beim Fußball. Da ist ein entsprechender Lärmpegel vorhanden. Es ergibt vielleicht schon Sinn, dass man dem Baby vorübergehend die Ohren zuhält bis die Straßenbahn von mir aus vorbei gefahren ist, aber doch nicht die ganze Zeit beim Public Viewing dasitzen, das Spiel genießen und dem Kind die Ohren zu halten. Das würde keine vernünftige Mutter machen, weil sie so ja zeigen würde, dass das Ego größer ist als das Wohl des Babys.

Mein Sohn hat in seiner Trage grundsätzlich geschlafen, egal ob wir einkaufen waren, in der Stadt und so weiter. Da konnte auch mal jemand lauter sein oder die Geräusche der Umgebung lauter sein. Die Ohren habe ich ihm da eigentlich nie zugehalten. Wobei ich das durchaus schon gemacht habe, als er bei Besuch auf mir eingeschlafen ist. Gerade, wenn jemand laut gelacht hat, ist er doch unruhig im Schlaf geworden, weswegen ich dann immer die Ohren ein bisschen zugehalten habe.

Ich habe noch nie gesehen, dass eine Mutter ihrem Baby regelmäßig die Ohren zu hält. Wenn man länger darüber nachdenkt, dann macht es wohl Sinn, aber im Zug oder in der Innenstadt habe ich es nie gesehen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man einem Baby die Ohren zuhält, wenn man es auf den Arm trägt. Kann man dann nicht nur ein Ohr zuhalten, weil der andere Arm schon beschäftigt ist?

Ich persönlich halte nichts davon, schlafenden Babys die Ohren bei einem höheren Geräuschpegel zu zu halten. Ich finde das sich Babys und Kinder an Geräusche der Umwelt gewöhnen müssen und meistens machen hier sich eher die Eltern verrückt, anstatt sich das Kind daran stört.

Meine Nichte zum Beispiel, hat meiner Meinung nach, ihr Baby total verwöhnt. Sie hatte damals jeglichen Geräusch vermieden, egal ob Türen auf oder zu, oder die Toilettenspülung zu bedienen. Mittlerweile ist die kleine 2 Jahre alt, und wird bei jedem Geräusch gleich wach.

Ich halte ebenfalls nichts davon, dem Baby bei einem etwas lauteren Geräuschpegel der Umwelt die Ohren zuzuhalten. Es ist sogar erwiesen, dass Babys bei gewissen Geräuschen besser schlafen können. So zum Beispiel während des Autofahrens. Das Geräusch der Autos ist mit der Umgebung im Mutterleib vergleichbar, deshalb schlafen viele Babys und Kleinkinder im Auto immer ein.

Nie habe ich darauf geachtet, dass es besonders leise ist, wenn meine Tochter schläft und es hat ihr nicht geschadet. Das Leben geht weiter und ich habe beispielsweise am besten geschlafen und habe es als gemütlich empfunden, wenn meine Eltern noch Besuch hatten und ein wenig gequatscht haben, wenn ich eingeschlafen bin.

Noch heute fühle ich mich wohl, wenn ich einschlafe und Gesellschaft um mich herum habe. Es ist einfach ein Gefühl von Geborgenheit und das finde ich schön. Ich glaube, dass es so ist, je nachdem, was man den Babys angewöhnt, dass sie entweder dann nur schlafen können, wenn es leise ist oder auch schlafen können, wenn es laut ist.

Ich denke nicht, dass sie mit voller Kraft die Ohren zudrückt, sondern nur ein wenig zur Schallverminderung beitragen will. Ich finde das legitim, ist ja ihre Entscheidung. Sie ist vielleicht froh, wenn das Kind mal für ein paar Minuten schläft. Wenn ich ein Kind hätte und diese Methode funktionieren sollte, würde ich es durchaus auch tun. Sicherlich wird es aber irgendwann anstrengend, wenn man ständig seine Hände an die Ohren halten muss. Aber wenn es nur ein kurzer Lärm ist, sollte das kein Problem sein.