Schienenersatzverkehr oftmals schlecht geplant?

vom 07.12.2015, 11:01 Uhr

Ich war heute früh auf dem Weg zur Uni, wobei ich unterwegs mit einer Panne konfrontiert war. Meine U-Bahn konnte wohl nicht bis zum Hauptbahnhof durchfahren, weil da wohl ein Unfall oder so gewesen sein soll. Zwischendurch mussten alle Passagiere auf den Schienenersatzverkehr umsteigen und danach wieder auf die U-Bahn. Das führte dann zu Verzögerungen von insgesamt 45 Minuten.

Mir ist aber aufgefallen, dass der Schienenersatzverkehr zwar gut gemeint, aber extrem schlecht geplant war. Ihr müsst euch vorstellen, dass es sich morgens um den Berufsverkehr gehandelt hat und sehr viele Pendler unterwegs waren. Die normale U-Bahn hat zwei volle Waggons (mit 4 verschiedenen Türen), die immer rappelvoll sind. Als Schienenersatzverkehr wurde dann nur ein klitzekleiner normaler Bus ohne Gelenk geschickt, wo dann logischerweise nicht alle reingepasst haben.

Der Bus fuhr dann einige Stationen weiter um die anderen Passagiere einzusammeln, aber der Bus war so voll, dass da keiner zusteigen konnte. Die Organisation war wirklich eine reine Katastrophe, die Menschen waren sehr verärgert und sauer, was ich auch verstehen kann, schließlich macht der Busfahrer ja nur das was man ihm sagt. Kann er ja nichts dafür, dass seine Chefs das so blöd organisieren.

Wird Schienenersatzverkehr oftmals wirklich so schlecht geplant oder organisiert? Oder ist das eher eine Ausnahme? Welche Beobachtungen und Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht? Wie kann man den SEV besser planen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe schon so viele Ärgereien und Scherereien mit dem Schienenersatzverkehr gehabt. Das Beste was ich bis jetzt erlebt habe: Mein Freund, sein bester Kumpel & ich waren auf dem Weg nach Kiel zu Freunden. Unter normalen Umständen braucht man mit der Bahn ca. 8 Stunden.

Mitten auf dem Weg gab es zwischen 2 Stationen einen Buschbrand, sodass dieser gelöscht werden musste und der Zug nicht weiterfahren konnte. Es gab dann Ersatzbusse, die die Leute weiterbringen sollte. Die Busse waren so voll, dass viele nicht mehr herein gepasst haben, so wie wir auch.

Am Infoschalter von der Bahn wurde uns gesagt, dass draußen Taxis zur Verfügung stehen, die uns zur nächsten Station bringen können. Natürlich mussten wir das Taxi selbst zahlen. Wir waren dann viel zu spät und haben den Anschlusszug bei Weitem nicht mehr bekommen. Anstatt 8 Stunden haben wir 13!!! gebraucht. Da kam extrem viel Freude auf.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe es auch schon erlebt, dass der Schienenersatzverkehr nicht immer wirklich gut geplant ist. Oftmals ist es ja vorher auch schon klar, dass es zum Beispiel zu Arbeiten an den Schienen kommt und darum die Züge nicht fahren können. Dann verstehe ich es erst recht nicht, warum dann nur so kleine Busse geschickt werden, in die lange nicht alle Fahrgäste passen, die normalerweise mit dem Zug unterwegs sind.

Wenn es kurzfristig zu einem Problem kommt, dann verstehe ich es noch eher, auch wenn es dann natürlich für den Fahrgast ebenfalls sehr nervig ist. Aber dann kann ich es mir vorstellen, dass ein Bus geschickt werden muss, der noch da ist und dass das nicht unbedingt auch ein längerer Gelenkbus ist. Dafür hätte ich dann noch Verständnis, dass es zumindest am Anfang eher holprig organisiert ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe leider auch schon oft Erfahrung mit dem Schienenersatzverkehr machen müssen, wobei ich auch nur negative Erinnerungen daran hatte. Oftmals musste man dann in Busse umsteigen, die einfach viel zu klein für die Massen an Menschen waren. Es kam längst nicht jeder rein, wobei aber natürlich nur ein Bus fuhr und nicht mehrere. Die Personen, die nicht mehr in den Bus passten, hatten eben Pech gehabt und mussten auf den nächsten Bus warten.

Teilweise fuhren die Busse dann eben alle Stationen ab, die der Zug auch gefahren wäre. Allerdings hielt er nicht am entsprechenden Bahnhof, sondern fuhr durch alle möglichen Dörfer durch, um dann da irgendwo mitten im Dorf halten zu können. Im Endeffekt habe ich für eine Strecke, für die ich normalerweise fünfundvierzig Minuten gebraucht hätte, an die zwei Stunden benötigt und das auch noch im Stehen. Da habe ich fast die Krise bekommen, da ich mit Hin- und Rückfahrt und Fußweg quasi den halben Tag unterwegs war.

Ich finde es einfach blöd, dass da nicht einfach mehrere Busse zur Verfügung gestellt werden, so dass alle Menschen rein passen und niemand während so einer langen Busfahrt stehen muss. Außerdem fände ich es besser, wenn dann einige Busse durch die ganzen Dörfer tuckern würden, während es aber auch "Schnellbusse" gäbe, die direkt von A nach B fahren würden, ohne die ganzen lästigen, kleinen Haltestellen. Immerhin zieht sich die Fahrt dadurch ja enorm in die Länge.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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