Schickt ihr die Kinder trotz Sturm in die Schule?

Wir haben heute eine Rundmail aus der Schule bekommen, dass die Kinder aufgrund der Witterungsverhältnisse zu Hause bleiben können. Dies gilt bis einschließlich Dienstag. Die Entscheidung hierfür ob liegt bei den Eltern. Jeder kann selbst entscheiden ob der Weg zur Schule sicher ist oder zu viele Gefahren birgt.

Wie handhabt ihr das? Wovon macht ihr das abhängig? Wir haben bis dato keine Erfahrungen mit derartigen stürmen gemacht. Wie verhaltet ihr euch in solchen Situationen?

Also ich halte mich dabei an die genaue Anweisung der Schule bzw. der Meldungen im Radio. Bei uns in der Stadt galt für heute an allen Schulen laut Meldung im Radio und auch laut der Homepage schulfrei. Es gab zwar eine Notfallbetreuung für Kinder deren Eltern keine Aufsichtsmöglichkeit hatten, aber die haben wir nicht benötigt. Morgen ist laut derzeitigem Stand wieder regulärer Unterricht geplant. Aus diesem Grund wird meine Tochter dort auch wieder ganz normal hingehen. Hätte ich für den morgigen Tag die Wahl dann würde ich das vermutlich spontan entscheiden - je nach Wetterlage und Straßenverhältnissen.

Ich würde meine Kinder trotzdem zur Schule schicken. Schließlich müsste ich ja auch zur Arbeit und ganz ehrlich, das bisschen Wind was hier über die Stadt ging, hat mir als Kind ebenfalls nie etwas ausgemacht. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich aufgrund der Witterung jetzt auch keinen Urlaubstag genutzt hätte, höhere Gewalt war das Tief Sabine hier echt nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass Eltern, die in stärker betroffenen Gegenden leben, ihre Kinder durchaus zu Hause ließen und ich kenne auch einige Eltern, die sich unsicher waren und zu Hause geblieben sind. Aber bei denen war das Wegbleiben vom Arbeitsort auch kein großes Problem.

Vielleicht sind mein Lebensabschnittsgefährte und ich da auch etwas anders drauf. Meine Eltern hatten mit Feuerwehr und Rettungsdienst zu tun, meine Mutter war bei der Berufsfeuerwehr, mein Partner und ich haben mit Feuerwehr, THW und Rettungsdienst zu tun und da macht uns ein Lüftchen nicht sonderlich viel aus. Das erste Kind ist erst in ein paar Monaten da, aber es ist halt noch nicht da, aber ich denke schon, dass ich es auch bei Sturm zur Schule bringen würde, wenn ich arbeiten müsste. Ich habe schon heftigere Stürme miterlebt.

Meine Kinder gehen noch nicht in die Schule. Der Kindergarten war heute aber auch geschlossen und darüber haben wir eine Information per Mail bekommen. Das wurde anscheinend so festgelegt und es gab nur eine Notgruppe für Kinder, die nicht zu Hause bleiben konnten, weil die Eltern arbeiten mussten und keine Alternative haben. Tatsächlich waren auch nur wenige Kinder da, morgen ist aber ganz normal offen.

Ich finde man sollte sich schon daran halten und sind wir mal ehrlich, wenn die Option offen ist ob ein Kind zur Schule geht oder nicht, dann sind nur wenige Kinder in der Klasse. Ich musste in so einem Fall auch immer gehen und saß dann meistens nur noch mit 5 anderen Kindern in der Klasse. Ich finde man sollte das Kind, wenn es möglich ist, dann auch zu Hause lassen. Bei uns wurde dann nämlich auch kein normaler Unterricht gemacht.

Das Problem ist ja nur der Schulweg. Sobald die Kinder in der Schule sind werden die Aufsichtspersonen sicher dafür sorgen, dass die Kinder in den Pausen drinnen bleiben.

Da die Böen hier teilweise immer noch so heftig sind, dass man als Erwachsener kaum vorwärts kommt, würde ich da keine Person, die deutlich leichter ist als ich, raus schicken wollen. Ich würde dann wohl schauen, dass ich das Kind zur Schule fahren kann oder mich mit anderen Eltern zusammen tun.

Es kommt eben darauf an. Sturm ist ja nicht gleich Sturm. Wenn ich nicht mehr richtig stehen kann, Schwierigkeiten habe, mich auf den Beinen zu halten oder eben richtig vorwärts zu kommen, wie soll es ein Kind schaffen, welches die Hälfte leichter ist? Da ändert ja im Regelfall auch der Schulranzen nichts daran. Das wäre mir also doch etwas zu unsicher.

In der Schule selbst ist der Nachwuchs ja vorwärts sicher. Doch der Weg dahin muss gesichert sein. Da ich zum Beispiel, wenn die Bahnen nicht gefahren sind, durch mehrere Umwege mit Waldgebieten musste, fand ich es nie so prickelnd, wenn ich durch meine Mama, die arbeitslos war, dennoch zur Schule geschickt wurde. Das war schon arg lebensgefährlich, auch aufgrund der Blitze etc.

Es gab für mich nie einen Weg zur weiterführenden Schule, wo ich nicht den Waldweg gehen musste, an Straßen mit etlichen Bäumen entlang musste oder kurze „Park-Strecken“ gehen hätte müssen. Das fand ich, rückblickend, wirklich gemein gefährlich.

Ich wäre da ein wenig anders, aber das muss jeder für sich beurteilen. Vielleicht macht es dann eben auch Sinn, das Kind dann zur Schule zu fahren. Was aber bei gewissen Orkanböen nichts an die Gefahr, auch im Auto ändern würde.