Scharfes Essen mögen - schlechtere Geschmacksnerven?

Vor einigen Wochen kam mal eine Dokumentation über eine Forscherin die sich damit beschäftigte, wie Menschen Geschmäcker wahrnehmen. Sie hat herausgefunden, dass Menschen Geschmäcker unterschiedlich wahrnehmen, die einen finden bitter eher normal und die anderen verziehen das Gesicht. Grund dafür soll wohl die Anzahl an Geschmacksknospen sein, die ein Mensch besitzt. Es gibt Menschen mit wenigen Geschmacksknospen und diese rauchen beispielsweise gerne und scharfe oder bittere Sachen machen ihnen nichts aus.

Menschen mit vielen Geschmacksknospen sind eher Feinschmecker und rauchen in der Regel nicht, da sie es zu ekelig finden. Auch scharfe und bittere Sachen mögen sie nicht zu sehr. Was aber bedeutet das für Länder wie beispielsweise Mexiko und China wo beispielsweise auch sehr gerne scharfe Sachen wie Jalapenos, Chili und dergleichen gegessen werden? Haben da viele Menschen wenige Geschmacksknospen oder wie kann man diese Entwicklung nachvollziehen?

Ich denke durchaus, dass man auch scharfes Essen mit vielen Geschmacksnerven mag. Beispielsweise kenne ich einen Sternekoch, der wirklich einen sehr guten Geschmack hat, aber es privat auch gerne mal gerne scharf mag. Normalerweise schmeckt ein Mensch vielleicht ja auch nur dass das irgendwie scharf ist, wenn man es aber gewöhnt ist, kann man auch da unterscheiden, wie der gewisse Nachgeschmack dieser Speise ist.

Ich denke, dass das mit der Schärfe eine Gewöhnungssache ist und daher Menschen in Ländern, die immer öfter scharf essen, auch nicht weniger Geschmacksknospen oder einen schlechteren Geschmack haben.

Ich rauche auch nicht, mag aber auch Alkohol nicht. Ich mag scharfes Essen aber bin trotzdem auch ein Feinschmecker. Ich denke das ist einfach Geschmackssache und Kopfsache was man mag und nicht. Ich finde persönlich alle Innereien eklig und würde sowas nie essen, aber Leute aus armen Ländern empfinden sie als Delikatesse. Ein Spruch aus einem Buch ist mir gerade wieder eingefallen, ich werde ihn hier zitieren:

"Als Kind hast du Buttermilch gehasst, dein Vater hat sie geliebt, deshalb hast du immer Buttermilch getrunken und heutzutage magst du sie." Im Grunde ist es doch auch so, wenn man etwas nicht mag und es oft isst oder sich einredet dass der Geschmack nicht so schlimm ist, so ist es plötzlich weniger schlimm.

Vielleicht könnte das ja auf mich zutreffen. Ich rauche zwar selbst nicht, finde es aber auch nicht wirklich eklig. Ich mag bittere Lebensmittel wie starken schwarzen Kaffee oder Bitterschokolade und auch Lakritz sehr gerne, genauso esse ich auch sehr gerne scharf. Ob das alles wirklich daran liegt, dass ich schlechtere Geschmacksnerven habe, weiß ich nicht und kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber das wäre schon ganz interessant zu wissen.

Ich persönlich esse sehr gerne scharfe und kräftig gewürzte Speisen. Viele Menschen haben mir auch schon gesagt, dass sie meine selbstgekochten Gerichte zu würzig finden und dass ich generell sehr großzügig mit Salz, Pfeffer und Co hantiere. Vielleicht ist das ja darin begründet, dass auch ich zu der Sorte Mensch gehöre, die einfach weniger Geschmacksknospen besitzen, und daher auch mehr Pepp brauche, damit mir Speisen richtig gut schmecken.

Nichtsdestotrotz habe ich beispielsweise keine Probleme, auswärts oder bei Bekannten auch mal mildere oder ungewürzte Lebensmittel zu mir zu nehmen und deren Aroma trotzdem herauszuschmecken. Das wiederum bedeutet ja, dass ich kein wirkliches sensorisches Defizit habe. Möglicherweise ist es ja einfach meine persönliche Präferenz, mehr zu würzen, oder es ist reine Gewöhnungssache, weil schon meine Eltern gerne scharf und kräftig gekocht haben.