Schafft ihr euren Haushalt immer so wie ihr es gerne hättet?
Meine Großmutter fühlt sich total unwohl und überfordert, denn sie schafft ihren Haushalt nicht mehr so wie früher. Meine Großmutter war gerne eine Hausfrau gewesen und hat das schon als Lebenssinn, mittlerweile schafft sie es aufgrund von ihrem Alter und ihren Krankheiten nicht mehr so gut. Meine Mutter greift ihr auch mal unter die Arme oder übernimmt die Hausordnung für sie, aber trotzdem schafft meine Großmutter den Haushalt nicht so, wie sie es gerne hätte.
In stressigen Phasen, beispielsweise wenn viele Klausuren anstehen oder kurz vor einer Reise, schaffe ich es auch nicht immer mit meiner Ordnung. Dann möchte ich viel ordentlicher sein, bekomme das aber irgendwie gar nicht geregelt. So bleibt etwas liegen, bis ich wieder ein wenig mehr Zeit habe und stressfreier lebe. Außerdem schaffe ich es auch irgendwie nie einen ordentlichen Schreibtisch zu haben, leider ist mein Schreibtisch immer chaotisch, hier muss ich mir eine richtige Strategie überlegen, damit ein wenig Ordnung auf den Tisch kommt.
Schafft ihr euren Haushalt immer und werdet ihr euren Ansprüchen gerecht? Oder gibt es einzelne Ecken oder Orte in eurer Wohnung, die immer ein wenig oder sehr unordentlich sind?
In Lernphasen schaut es bei uns auch nicht immer perfekt aus, aber das muss es meiner Meinung nach auch nicht. Mein Schreibtisch sieht generell ein bisschen wild aus, aber anders komme ich auch nicht wirklich klar. Das weiß aber jeder und das ist auch für meinen Mann in Ordnung so, der das ja auch nicht anders macht. Wenn Gäste kommen, bringe ich das auch ein bisschen in Ordnung.
Ich identifiziere mich nicht mit diesen ganzen Frauen und Haushaltsklischee und würde mich auch selber nie als Hausfrau betrachten. Von daher habe ich auch nicht den Anspruch die perfekte Hausweibchen Rolle zu spielen. Bei mir sieht es fast immer einigermaßen ordentlich aus, wenn ich Chaos verursache beschränkt sich das auf ein oder zwei Räume, aber ich mache mir da keinen Stress.
Ich schaffe meinen Haushalt derzeit überhaupt nicht. Zu kurz einen Monat vor meinen Umzug ist es so, dass eine Menge Müll herumsteht. Auch schaffe ich es mich nicht gerade aufzuraffen, um den Haushalt zu managen, wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme. In der neuen Wohnung versuche ich von neuen gleich den Haushalt zu managen, damit es nicht so viel ist und die Motivation höher ist.
Aktuell komme ich seit Sommer auch nicht mehr so rum, wie ich das eigentlich gerne hätte. Aber da sind auch gesundheitliche Probleme die Ursache und ich muss mich halt damit arrangieren, dass ich manche Dinge nicht mal über den Tag verteilt schaffe, die vorher in zwei bis drei Stunden erledigt waren. Sicherlich kann man sich darüber ärgern, wenn was bis zum nächsten Tagen liegen bleiben muss. Aber ändern kann ich es halt auch nicht.
Vor ein paar Jahren, als ich noch mit meinem Ex-Mann zusammen war, gab es auch schon mal so eine Phase. Da lagen aber die Ursachen bei einem kranken Vater und Schwiegervater. Neben Kindern, Job und Haushalt musste ich da halt auch noch die Arzttermine als Fahrer mit erledigen. Demzufolge blieb da eben auch was im Haushalt liegen. Leider habe ich da von meinem Ex-Mann kein Verständnis oder gar Hilfe erwarten können.
Dass das Leistungsvermögen im Alter nachlässt, ist ja ein ganz normaler Vorgang. Nur wer sieht das auch von allein ein? Ich denke da haben wohl die meisten Menschen ein Problem damit, wenn sie ihr Leben nicht mehr so gestalten können, wie sie es über Jahrzehnte gewohnt waren. Und bei jüngeren Menschen, die eben auch teilweise andere Prioritäten setzen müssen, ist es auch verständlich, wenn dann gerade im Haushalt auch mal was liegen bleibt.
Gerade, wenn man auch mehrere Kilometer von der Arbeit entfernt wohnt, ist es eben nicht mal so möglich, den Haushalt zu managen. Da geht ja dann auch eine Menge Zeit verloren. Mit den Jahren ändert es sich auch, ob man den Haushalt schaffen will oder auch möchte und wie es mit der Sauberkeit aussieht.
Ältere Menschen haben wirklich ein Problem damit, einzusehen, dass sie nicht mehr den Haushalt schaffen. Aber wenn es jemand wirklich stört, soll er sich das Geld, wenn denn vorhanden, nehmen und eine Kraft einstellen, wenn er Vertrauen darin hat.
Ja, aber das liegt wohl eher an meinen niedrigen Ansprüchen und der Tatsache, dass ich, obwohl weiblich sozialisiert, nicht der Meinung bin, dass der "Haushalt" gefälligst mein ganzer Stolz zu sein hat und mein Ehrgeiz und Wert als Arbeitskraft an der Streifenfreiheit meiner Fenster gemessen werden soll.
Ich habe schon Verständnis dafür, dass viele Frauen darunter leiden, wenn sie älter werden und die Lampenschirme nicht mehr selbst abstauben können, gerade weil sie außer Sorge für Heim und Familie ihr Leben lang nie viel hatten, um ihr Selbstbewusstsein und ihre Persönlichkeit zu pflegen. Aber dazu gehöre ich definitiv nicht, und ich werde wohl mit 80 auch kein Problem damit bekommen, wenn die (hoffentlich von der Pflegeversicherung bezahlte) Haushaltshilfe uns den Kram abnimmt.
Ich möchte mich in meinem Zuhause schon wohlfühlen und achte durchaus auf Hygiene. Ordnung zu halten fällt mir sogar recht leicht, da ich gründlich ausgemistet habe, sodass es keine Kram- und Müllecken mehr gibt. Und generell hält sich der Leidensdruck, keine 1950er-Hausfrau zu sein, bei mir massiv in Grenzen, sodass ich mit nicht regelmäßig abgestaubten Fußbodenleisten oder gestapelten Papierkram im "Arbeitszimmer" recht gut leben kann.
Leider schaffe ich den überhaupt nicht so, wie ich es gerne hätte. Aber mein Freund und ich können damit leben, denn es hat ja auch Gründe, warum es hier bei uns in der Wohnung so aussieht wie es eben aussieht. Das sind zum einen gesundheitliche Gründe. Das sind aber auch finanzielle Gründe: Einige Dinge, die Geld bringen oder wo wir sparen können, gehen eben vor. Da muss der Haushalt dann mal warten.
Wir haben auch einen Hund, der auch eine Menge an Dreck macht und auch an Arbeit. Den wollen wir aber auch nicht missen, nur damit wir weniger Arbeit haben und es vielleicht ein bisschen besser und aufgeräumter aussieht. Der Rollstuhl von meinem Freund bringt auch immer wieder Dreck mit in die Wohnung. Wenn es im Herbst matschig ist, bringt er dreimal Dreck mit in die Wohnung, wenn er mit dem Hund draußen war. Das kostet eben auch Zeit und Arbeit.
Mein Haushalt sieht nie so aus, wie ich ihn gerne hätte. Er unterscheidet sich sehr stark von meinen Visionen, die sich an dem Haushalt meiner Mutter orientieren. Ich bin keine sogenannte gute Hausfrau und hasse alle Nassarbeiten im Haushalt. Auch mit der Ordnung habe ich es nicht so. Ich nehme mir immer vor, die Dinge, die ich benutzt habe, nach Gebrauch wieder dahin zurückzulegen, wo ich sie hergeholt habe, aber meistens lege ich sie woanders ab, wo es gerade näher ist. So entsteht so nach und nach immer mehr Unordnung.
Ich finde auch immer Ausreden, etwas nicht zu machen. Meistens ist es ein Besuch, der sich für irgendwann angekündigt hat. Warum soll ich jetzt putzen, wenn ich doch eh am Tag, bevor die Gäste kommen, putze. Kehren oder staubsaugen reicht doch für den Moment auch. Oder warum soll ich mir besondere Mühe mit dem Bett geben, wenn doch eh kein Fremder ins Schlafzimmer kommt und das Bett abends wieder benutzt wird. Lüften reicht doch auch. So finde ich für alle mir unangenehmen Tätigkeiten eine Ausrede.
Die Fenster müssten auch mal wieder geputzt werden, aber ich habe mal gelesen, dass es aus irgendwelchen Gründen gar nicht gut ist, die Fenster bei Sonnenschein zu putzen. Warum, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich beim nächsten Regenwetter nicht mehr daran denke. Da sieht man ja auch nicht, dass die Fenster es nötig hätten, das sieht man nur, wenn die Sonne darauf scheint.
Aber mein Bad habe ich gestern gründlich geputzt, nachdem ich mich wegen des verstopften Wannenabflusses eh länger darin aufgehalten hatte und nachdem es wieder ging, habe ich richtig Lust aufs Badezimmer putzen gehabt. Das heißt aber nicht, dass es bei mir schmutzig ist. Das Notwendige erledige ich sehr wohl, aber viel sehe ich nicht als notwendig an, wie zum Beispiel Innenfächer von Schränken regelmäßig zu reinigen, unter den Sofas bis in die letzten Ecken zu staubsaugen oder die Tische immer frei zu haben.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1161mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1636mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig? 2432mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig?