Schadet eine zu lange Verlobungsdauer der Beziehung?
Es gibt ja das bekannten Sprichwort, dass man nach der Verlobung, den Termin in den nächsten zwölf Monaten festlegen und einhalten sollte. Wenn man fest entschlossen ist, dann tut man es auch. Wer zu lange studiert ob alles passt ohne wirklich aktiv zu werden, der ist sich unsicher. Seid Ihr auch der Meinung, dass man nach der Verlobung nicht zu lange warten sollte? Ist es ein Fehler, so lange zu zögern?
Ich bin schon sehr lange verlobt und kann gut damit leben. Mein Partner und ich wollten erst mal ein bisschen Geld ansparen um auch danach nicht ohne Geld da zu stehen. Das stand aber auch von Anfang an so fest und es wurde darüber auch gesprochen. Zur Zeit der Verlobung ging es eben nicht und nun nach ungefähr 6 Jahren wird es eben umgesetzt.
Mein Partner hat mir den Antrag gemacht, als er sein Studium in einer anderen Stadt bekommen hatte, wir schon ein bisschen eine Fernbeziehung hatten und er einfach ein Zeichen setzen wollte.
Ich denke, dass man da klar drüber reden muss. 12 Monate später zu heiraten empfinde ich auch eher als Stress, weil man viele Leute schon 1 Jahr vorher buchen muss und man dann eigentlich schon gleich nach dem Ja anfangen müsste zu buchen und zu planen. Man muss da einfach ganz klar drüber reden und sich mit dem Partner auseinandersetzen. Wenn natürlich einer dann auch heiraten will und der andere will sich noch Zeit lassen ist das blöd, aber dann muss man über die Gründe reden und dann schadet das auch nicht.
Ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man länger verlobt ist. Ich selbst bin jetzt weder verlobt noch verheiratet sondern einfach in einer Beziehung, aber selbst wenn wir uns jetzt verloben würden fände ich es nicht schlimm, wenn das bis zur Hochzeit dann noch dauert. Soll ja auch alles ruhig und gemütlich ablaufen und man selbst braucht sich da keinen Stress machen. Wenn man wirklich heiraten will und zusammen bleiben möchte, dann ist es doch egal ob man nach 1, 3 oder 5 Jahren heiratet.
Ich verstehe zunächst einmal nicht, wo genau der Unterschied zwischen einer Beziehung mit und einer Beziehung ohne Verlobung liegt. Früher mochte dein Sprichwort ja noch irgendwie relevant gewesen sein, aber heute ist es doch normal, dass Paare zusammen leben auch ohne Heiratsabsichten.
Wenn man praktisch die Katze im Sack kaufen musste, weil man vor der Heirat nicht zusammen leben konnte und auch keinen Sex haben konnte musste man natürlich "studiert ob alles passt" bevor man den Vertrag unterschrieben hat, aber die Zeiten sind doch schon lange vorbei. Wenn ich seit Jahren mit einem Mann zusammen lebe und mich dann entscheide ihn zu heiraten ist diese Frage schon längst geklärt.
Ich kenne etliche Paare, die sich mit ihrer Hochzeit Zeit gelassen haben weil sie gewisse Ansprüche hatten oder weil es zeitlich früher einfach nicht gepasst hat. Meine Cousine hat sich zum Beispiel an Weihnachten entschlossen zu heiraten, der Ort für die Hochzeit stand auch direkt fest und sie haben direkt nach den Feiertagen angefragt, aber da war für den kommenden Sommer schon alles ausgebucht, also haben sie noch ein Jahr gewartet. Und da sie in der Zeit ein Haus mit ihrem Partner gekauft hat kann von Unsicherheit wohl kaum die Rede sein.
@Cloudy24 Es macht schon einen ziemlichen Unterschied, ob man mit oder ohne Verlobung zusammen lebt. Das bemerkt man im Alltag nicht, aber wenn etwas schiefgeht, wird es interessant. Anders als Menschen, die ohne Verlöbnis zusammen leben, gelten Verlobte als Angehörige.
Das hat deutliche Vorteile, falls ein Partner mal vor Gericht landet. Verlobte haben ein Aussageverweigerungsrecht. Zudem ist es nach einem Unfall oder bei schwerer Krankheit einfacher, Auskünfte vom behandelnden Arzt zu erhalten.
Außerdem ist die Sachlage geklärt, wenn das ganze in die Brüche geht. Geschenke können zurück gefordert werden. Und sollten bereits Planungen für die Hochzeit bestehen und Kosten angefallen sein, können diese von dem Partner, der die Schuld an der Trennung trägt, zurück gefordert werden. Ohne vorhergehende Verlobung tritt all das erst mit Anmeldung der Eheschließung in Kraft.
cooper75 hat geschrieben:Zudem ist es nach einem Unfall oder bei schwerer Krankheit einfacher, Auskünfte vom behandelnden Arzt zu erhalten.
Man kann aber auch einfach festlegen, dass der Partner (mit dem man ohne Verlobung zusammenlebt) Auskünfte vom Arzt bekommen darf und man ihn oder sie über den Sachstand informiert.
cooper75 hat geschrieben:Außerdem ist die Sachlage geklärt, wenn das ganze in die Brüche geht. Geschenke können zurück gefordert werden. Und sollten bereits Planungen für die Hochzeit bestehen und Kosten angefallen sein, können diese von dem Partner, der die Schuld an der Trennung trägt, zurück gefordert werden. Ohne vorhergehende Verlobung tritt all das erst mit Anmeldung der Eheschließung in Kraft.
Warum sollte man Geschenke zurückfordern? In den Momenten, in denen man seinem Partner etwas schenkt kommt das doch von Herzen und man macht das gerne. Das Ganze dann später zurückzufordern bloß weil man sich getrennt hat ist doch irgendwie Schwachsinnig.
@mieze1403, an die Einwilligung denken junge Leute meist aber eher nicht. Schließlich erwartet man weder schwere Unfälle oder Erkrankungen in diesen Jahren. Und ohne das ganze gilt, dass der Arzt den vermutlichen Willen des Patienten als Grundlage nehmen muss. Da ist ein Verlöbnis Goldwert.
Und zu den Geschenken: Da kommt es doch darauf an, von was für Geschenken wir reden. Eine schlichte Kette, einen Ring oder CDs wird wohl kaum jemand zurückfordern. Es gibt aber Menschen, die machen ihrem Partner, weil sie fest davon ausgehen, dass geheiratet wird und man dauerhaft zusammen bleibt, ganz andere Geschenke.
Und wenn du deinem Freund ein Haus oder ein Auto schenkst und dich dann trennst, weil er dich betrügt, oder er dich für eine andere verlässt, dann wirst du das wohl durchaus zurückhaben wollen, auch wenn es gerne, ohne Hintergedanken und von Herzen geschenkt war. Es gibt Geschenke, die würde man ohne die Annahme, eine Ehe einzugehen, nicht unbedingt machen.
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