Sauberkeit auch als etwas negatives ansehen?
Ich habe eine Nachbarin, die sehr viel Wert auf Sauberkeit legt. So ist ihr Haus schon fast steril und es sieht auch gar nicht so bewohnt aus. Bei ihr liegt nirgendwo etwas auf einem Tisch, nicht mal ein paar Zeitschriften oder ähnliches. Es sieht immer alles super aufgeräumt und sehr sehr sauber aus.
Auch ist es nicht übertrieben, wenn ich sage, dass man sich in den Fliesen im Haus spiegeln kann. Ebenso sauber hält sie auch den Garten und die Beete ums Haus. Es handelt sich bei ihr um eine ältere Frau, die eben viel Zeit hat und viel putzt.
Ich bin zwar auch Hausfrau und putze viel, alleine schon weil ich Haustiere habe, aber dennoch fliegen immer mal ein paar Haare oder Krümel herum. Das lässt sich auch gar nicht vermeiden. Auch liegen schon mal Zeitschriften und Post auf dem Tisch. Ich glaube, dass ich mich in einem dermaßen klinischen Haus, gar nicht wohl fühlen könnte. Ich mag es auch gerne sauber haben, aber nicht steril.
Könnt ihr daher verstehen, dass man so streng genommene Sauberkeit auch als etwas negatives empfinden kann?
Allgemein bin ich eher weniger ordentlich und sauber und ich habe auch meine Mühe damit, aufzuräumen, weil ich mich so schlecht dazu motivieren kann. Daher ist es auch nicht so ordentlich bei mir. Menschen, die immer alles perfekt sauber halten, bewundere ich einerseits, aber andererseits denke ich mir, dass man für so eine Ordnung extrem viel Zeit investieren muss und das wäre es mir nicht wert.
Ich kann deine Sichtweise sehr gut nachvollziehen. Mir geht es auch so, dass ich es gerne sauber, aber nur ungern steril habe. Sobald ich den Eindruck habe, dass es in einer Umgebung steril wirkt, fühle ich mich auch gar nicht mehr so richtig wohl. Ich könnte mich in einer sterilen Wohnung auch gar nicht zu Hause fühlen, weil ich da ständig Sorgen hätte, dass die Eigentümerin beim kleinsten Härchen, das ich verliere oder beim nächsten Krümelchen direkt einen Herzkasper bekommt.
Das eine führt doch zum anderen, wenn bereits wenig Sachen herum liegen dann muss das auch nicht erst aufwendig aufgeräumt werden vor dem putzen sondern man kann direkt einfach wischen. Somit spart die spärliche Einrichtung schon einiges an Zeit und man braucht davon deutlich weniger, als wenn man vor dem putzen erst alles wegräumen müsste.
Finde ich das negativ, nein finde ich nicht. Denn jeder muss selbst wissen wie er sich am wohlsten fühlt. Der eine mag es übersichtlich und sauber, der andere liebt das Chaos und verteilt seinen ganzen Kram auf dem Boden. Ich selbst mag es auch übersichtlich und sauber und kann es eigentlich gar nicht leiden, wenn Zeitschriften oder ähnliches herum liegt. Denn das müsste ich vor dem putzen erst wegräumen, so bin ich mit meiner kompletten Wohnung in ungefähr einer Stunde pro Woche mit dem putzen komplett durch. Zeitaufwand ist dabei minimal, weil eben nichts im Weg steht.
Aber was mir gefällt muss noch lange nicht meinen weiteren Bewohnern gefallen. Mein Sohn mag es zwar auch aufgeräumt aber nicht steril. Entsprechend sieht auch sein Kinderzimmer so aus, dort stehen die Sachen schon einmal auf den Boden. Damit ich dort entsprechend dann saugen und putzen kann, muss ich immer erst alles ins Regal bringen oder im Schrank verstauen. Würde er es selbst wegräumen dann hätte ich diesen zusätzlichen Aufwand nicht, aber er würde sich nicht mehr wohl fühlen. Entsprechend akzeptiere ich das ganze so auch aber in der restlichen Wohnung muss er seine Sachen abends einsammeln wenn er damit gespielt und wieder in sein Zimmer bringen.
Ob sich jemand anderes der bei mir zu Besuch ist wohl fühlt oder nicht, liegt wohl kaum nur an dem wie das Haus aussieht. Jeder der hier zu Besuch kommt fühlt sich auch wohl, denn sie wissen einfach das dies meine Art ist aber ich deswegen nicht gleich ausraste wenn ein Haar auf dem Boden liegt. Negativ wurde mir das ganze nur ausgelegt, weil anfangs viele dachten ich halte es genauso steril im Kinderzimmer. Aber das ist ja nicht so der Fall, dort hat mein kleiner Mann das sagen und dort wird es auch nie steril und spärlich sein.
Ich bin selber nicht der ordentlichste Mensch, weswegen ich Leute welche sauber sind schon bewundere. Ich muss nämlich öfters mal nach Gegenständen suchen, weil ich diese mal wieder verlegt habe, und entweder man findet sie, oder ich sehe diese nie wieder.
Allerdings sollte man es meiner Meinung nach mit der Sauberkeit auch nicht übertreiben. Es ist gut wenn man Wert auf Sauberkeit legt, aber persönlich würde ich mich dort nicht wohlfühlen wenn alles steril wäre.
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen sauber und ordentlich. Wenn ich meinen Tisch gerade abgewischt habe und dann die Post darauf verteile und nach dem öffnen der Briefe erst mal alles so liegen lasse weil ich etwas anderes zu tun habe ist der Tisch ja sauber, aber trotzdem ziemlich unordentlich.
Mir ist es schon wichtig, dass mein Haus sauber ist, aber ich habe einen Job, eine Partnerschaft, einen Freundeskreis und viele andere Hobbys und deshalb räume ich den Tisch dann vielleicht erst auf wenn er fürs Abendessen gebraucht wird. Ich würde mich mit einem aufgeräumten Tisch sicher nicht weniger wohl fühlen, aber ich habe andere Prioritäten.
Aber generell ist übertriebene Sauberkeit und ein Hygienetick, den ja heute viele Leute zu haben scheinen, natürlich nicht gut. Es gibt ja zig Untersuchungen die zeigen, was das mit dem Immunsystem macht. Ich benutze Desinfektionsmittel nur im Urlaub und zur Wunddesinfektion, als normales Putzmittel oder Waschmittel hat das Zeug bei mir nichts verloren.
Ich gehöre eigentlich auch eher zu den Menschen, wo immer mal etwas rumliegt oder rumsteht und ja, wenn ich dann anfange zu putzen, dann muss ich erstmal alles wegräumen und mittlerweile nervt mich das schon selber Ich arbeite in dem Punkt aber an mir, das ich öfter mal was schon zwischendrin wegräume, aber nur zu gerne falle ich in alte Gewohnheiten.
Auch steht meistens insgesamt nicht mehr soviel rum oder ich habe einfach ein wenig was im Mobiliar angepasst, so das es eh schon ordentlicher aussieht und auch da das putzen schneller geht. So hab ich im Bad keine offenen Regale mehr, sondern geschlossene Schränke. Die sparen eine Menge Zeit beim Putzen, es sieht ordentlicher aus und bieten zudem gut Stauraum. Leider bin ich aber noch lange nicht da, wo ich gerne einmal hinmöchte.
Ich habe einen sehr guten Freund, bei dem sieht es fast immer wirklich top aus, das bewundere ich schon fast. Egal wann ich bei ihm bin, es sind nur kleine Unterschiede zu sehen und ich weiß, das er nur einmal die Woche putzt. Aber er ist auch sehr gut eingerichtet, hat nicht viel SchnickSchnack, räumt vieles recht zügig wieder weg. So das mal ein paar Briefe noch liegen oder sowas in der Art.
Er ist da einfach sehr diszipliniert, viele würden vielleicht auch seine Wohnung eher als steril bezeichnen, aber das finde ich z.b. gar nicht. Er gehört eben auch nicht zu denen, die sofort bei einem Krümel mit dem Staubsauger kommen oder hinter einem her räumen. Wenn ich bei ihm bin, dann fühle ich mich auch sehr wohl bei, ich mag es sogar, weil ich es eben nicht als steril ansehe, sondern eher die Vorteile sehe.
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