Satzenden vergessen, wenn man zu schnell weiter denkt?
Bei meinem Freund ist es oft so, dass er Satzenden oft "verschluckt", wenn er schneller denkt, als er spricht. Er ist beim Denken schon beim nächsten Satz und spricht dann oft das letzte Wort eines Satzes nur halb aus und springt dann schon direkt zum nächsten Satz. Ihm selbst fällt das gar nicht einmal auf. So schlimm ist das nicht, da man ja meistens dennoch aus dem Zusammenhang weiß, was er meint, aber ein wenig ungewöhnlich finde ich das schön.
Etwas Ähnliches habe ich bei einer Bekannten aber auch schon oft bemerkt. Sie "verschluckt" halbe Wörter jedoch nicht, sondern sie vergisst oft, wie sie einen Satz beenden wollte, weil sie gedanklich schon beim nächsten Satz ist und dann gar nicht mehr weiß, wie ein Satz zu Ende gehen soll. Passiert es euch auch manchmal, dass ihr Satzenden einfach vergesst, wenn ihr schneller denkt, als ihr sprechen könnt?
Beim Sprechen passiert mir das eigentlich nie, aber beim Schreiben kommt es tatsächlich öfter vor, dass ich gedanklich schon die Formulierung für den nächsten und übernächsten Satz vorbereite und dann plötzlich mitten im Schreibprozess innehalte, weil ich völlig vergessen habe, wie ich den aktuellen Satz eigentlich zu Ende bringen wollte.
Das ist manchmal ganz schön ärgerlich, denn während ich dann versuche, meinen Ausgangssatz zu rekonstruieren, entfallen mir im Gegenzug natürlich die bereits überlegten weiteren Sätze und das bringt mich phasenweise total aus dem Konzept.
Wenn ich im Gespräch bin, dann denke ich meistens nicht so weit voraus, weil ich die Reaktion meines Gegenübers abwarte und meine Folgesätze darauf anpasse. Eventuell ist das der Grund, warum ich dieses "Verschlucken" von Satzenden von mir nicht kenne.
Beim Sprechen passiert mir das ehrlich gesagt auch nie und ich kenne so eine Situation dementsprechend auch gar nicht. Im Schriftlichen ist das noch was anderes finde ich, da kenne ich die Situation auch, sodass es mir leichter fällt zu schreiben, wenn ich zuvor eine Gliederung gemacht habe und mir eben überlegt habe, was ich schreiben möchte.
Beim Sprechen passiert mir das eigentlich nicht. Wenn ich merke, dass ich da gedanklich weiter bin als mit dem Reden, dann mache ich auch mal kurz einen Break und spreche dann weiter, das sind dann ein paar Sekunden, die ich mir zum Durchatmen lasse, um mich etwas zu sammeln.
Wo mir dieses Phänomen aber wirklich oft aufgefallen ist ist bei YouTube. Leute, die da einen Stream machen lesen ja mit, was die Leute schreiben und reden in der Zeit und da habe ich es schon öfter mitbekommen, dass das dann nichts wird und Sätze angefangen, langsam gesagt und nicht zu Ende gebracht werden, das finde ich dann eher unschön beim Zuhören, auch wenn ich verstehe wie es entsteht.
Mir kann das durchaus passieren, dass ich die letzten Worte eines Satzes nur noch vor mich hin nuschle, während ich in Gedanken schon woanders bin oder der Satz nicht so wichtig ist, was ich während des Redens manchmal feststelle. Es kommt aber stark darauf an, in welcher Gesellschaft ich mich befinde und welches das Gesprächsthema ist. Meistens rede ich sehr schnell und anscheinend auch manchmal undeutlich, aber wenn ich jemandem etwas erkläre, rede ich laut und deutlich und in ganzen Sätzen ohne Satzenden wegzulassen.
Ja, ich kenne das Phänomen sehr gut, dass man beim Sprechen manchmal schneller denkt als man spricht und dadurch Satzenden "verschluckt" oder sogar komplett vergisst. Bei mir persönlich passiert das eher selten, aber ich habe das bei anderen Personen auch schon oft beobachtet. Es kann durchaus etwas ungewöhnlich wirken, wenn man beim Sprechen plötzlich mitten im Satz abbricht oder Wörter nur halb ausspricht, aber ich denke, solange man verstanden wird, ist das nicht weiter schlimm.
Allerdings kann es auch mal passieren, dass man durch solche "Sprachpannen" den Faden verliert und sich selbst in Verwirrung bringt. Wenn man dann versucht, wieder auf den Punkt zu kommen, kann das schnell zu einer Art Redeschwall führen, bei dem man immer mehr Informationen und Gedanken in den Satz packt, um nichts zu vergessen. Das kann für Zuhörer dann wiederum schwierig werden, dem Gesagten zu folgen.
Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, beim Sprechen aufmerksam zu bleiben und sich bewusst Zeit zu nehmen, um zu überlegen, was man sagen möchte. Man sollte sich nicht unter Druck setzen und sich nicht dazu zwingen, immer schneller sprechen zu müssen. Wenn man jedoch trotzdem mal den Faden verliert oder Wörter "verschluckt", ist das auch kein Drama. Es gehört einfach zum normalen Sprachgebrauch dazu und zeigt, dass wir alle nur Menschen sind.
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