Sakrale Kunst in die Wohnung stellen

Ich sehe manchmal "Bares für Rares" und da ist auch manchmal sakrale Kunst dabei. Diese christliche Kunst geht über Madonnenfiguren über Kerzenständer bis hin zu Tabernakel usw. Manch solche Gegenstände sind sehr imposant, aber dennoch würde ich mir solche Kunst nicht in die Wohnung stellen.

Könnt ihr euch vorstellen in eure Wohnung sakrale Kunst zu stellen? Würde sie bei euch hineinpassen? Was findet ihr an dieser christlichen Kunst schön oder käme es für euch absolut nicht in Frage?

Mir ist aufgefallen, dass Buddha immer öfters als Dekorationsgegenstand genutzt wird. Auch bei Menschen, die mit dem buddhistischen Glauben gar nichts am Hut haben und eventuell sogar nicht religiös sind. Ich habe solche Figuren damals in Deutschland schon bei Poco, Tedi oder Roller gesehen und auch hin und wieder bei Family.

Meine Großmutter ist ein großer Fan von Shopping-TV, zum Beispiel HSE24 oder QVC. Auch dort konnte man sich Buddha-Dekoration kaufen, wie zum Beispiel eine flammenlose Kerze oder einen großen Buddha-Kopf. Zählt das auch dazu? Ich selbst habe keine sakrale Kunst in der Wohnung. Für mich macht es auch keinen Sinn, wenn man nicht gläubig ist.

Wir sind nicht gläubig und haben trotzdem Ikonen in der Wohnung hängen. Das liegt einfach daran, dass ein guter Freund der Familie zur Entspannung wirklich technisch sehr gute Ikonen malt. Ab und zu gibt es eine als Geschenk und deshalb gibt es hier eine Ecke mit Ikonen. Ich mag die Maltechnik durchaus.

Für mich kommt das nicht in Frage, zum einen habe ich mit Glauben rein gar nichts am Hut und auch nicht mit den Religionen, noch finde ich diese Art von Kunst auch schön, dass ich sie mir in die Wohnung stellen würde. Es würde auch nicht zu meiner restlichen Einrichtung passen und auch ein Bild würde hier nicht an der Wand landen, sondern maximal im Keller wenn es hier geschenkt werden würde. Ohnehin mag ich Dekoration nicht sonderlich und habe es doch eher schlicht ganz ohne Dekoration die in der Gegend herum steht und nur ein Staubfänger ist.

Ich finde religiöse Kunst an sich nicht unattraktiv. Man sollte ja auch nicht vergessen, dass die hierzulande verbreiteten Buddhafiguren, -bilder und -skulpturen beispielsweise auch unter sakrale Kunst fallen, und die stellt sich auch jeder Trottel in die Wohnung. Es müssen also nicht unbedingt nur mannshohe Figuren von Maria, der Schmerzensmutter oder gleich dem Kruzifixus sein.

Und dass Figuren und Bilder, die ursprünglich für Kirchen gedacht waren, und schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben, in einem profanen Wohnzimmer des 21. Jahrhunderts eher fehl am Platz wirken, finde ich schon auch. Aber es hat eben auch nicht jeder ein profanes Wohnzimmer mit Ikea-Möbeln, in dem die heilige Katharina von Siena ausgesprochen dämlich wirkt. Es kommt immer auf den Gesamteindruck an. Zudem finde ich auch nicht, dass man zwangsweise religiös sein muss, um sakrale Kunst zu bewundern oder auch zu sammeln. Wie gesagt, es ist ja auch nicht jeder Buddhist, der einen Buddhakopf als Briefbeschwerer verwendet.

Da ich nicht religiös bin macht es für mich eigentlich keinen Unterschied auf welcher Mythologie ein Kunstwerk basiert. Aber christliche Kunst finde ich in der Regel naiv bis furchtbar hässlich und könnte mir so etwas nicht in meiner Nähe vorstellen.

Außerdem verbindet man mit dieser Religion ja nun wesentlich mehr negative Dinge als zum Beispiel mit dem Buddhismus. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ein Kunstwerk mit Ruhe, Weisheit, Gelassenheit und solchen Sachen assoziiert wird oder wenn man von einem Kunstwerk vor allem an Folter, Missbrauch und Tod erinnert wird.