Sämtliche Passwörter des Partners kennen?

Bei einem Gespräch mit mehreren Freundinnen meinte eine kürzlich, dass es für sie zu einer Beziehung dazugehört, sämtliche Passwörter des Partners zu kennen und ihm auch die eigenen anzuvertrauen. Würde sie beispielsweise das Passwort zu seinem Laptop nicht kennen und würde er es jedes mal eintippen, ohne es ihr irgendwann mitzuteilen, dann würde sie das beunruhigen, aus Angst, dass er etwas vor ihr geheimhält.

Für mich klang das ja eher nach einem Problem mit dem Vertrauen, nicht als Beweis für selbiges. Tatsächlich kenne ich auch sämtliche Passwörter meines Partners und umgekehrt, weil er einen Mac hat und ich einen PC von Windows, sodass wir je nach Zweck den Computer des anderen benutzen wenn nötig. Zugänge für unsere Bankkonten und Handys kennen wir auch von einander, da das Dinge sind, auf die eben auch mal einer von uns Zugriff braucht, wenn der andere nicht da ist. Aber ohne Notwendigkeit würde ich mich nicht gekränkt fühlen, wenn mein Partner mir solche Passwörter und Logins nicht anvertraut.

Wie seht ihr das? Gehört es in einer Beziehung dazu, dass man sämtliche Passwörter des Partners kennt? Oder geht einen das nichts an, wenn kein triftiger Grund vorliegt diese zu kennen?

Passwörter sollen nicht ohne Grund geheim sein und nur einem selbst geläufig sein, damit kein anderer heran kommt. Wer das ganze einfach missachtet und dem Partner alle seine Zugangsdaten mitteilt, der muss sich dann auch nicht wundern wenn derjenige damit dann Mist baut, ob gewollt oder nicht gewollt oder auch als Rache nach dem Beziehungsende. Ebenfalls ist das ein Teil der Kontrolle mit, wenn man das alles wissen muss nur damit man in einer Beziehung glücklich ist.

Nein, für mich gehört das definitiv nicht dazu, dass ein Partner alle meine Zugangsdaten kennen muss. Es geht ihn einfach nichts an und ich erbitte mir auch meine Privatsphäre, dass mein Partner nicht in allen Bereichen schnüffeln kann wie er lustig ist oder auch alles kontrollieren, wann es ihm beliebt. Wer damit anfängt nun wenn etwas passieren sollte, dann kann sich der Partner um das digitale Erbe kümmern ist das so auch nicht richtig. Dazu muss man einiges mehr veranlassen als nur die Passwörter und Daten dem Partner mitteilen, sondern auch was damit passieren soll z.B. löschen, deaktivieren, Trauerflor oder Blogs pflegen usw.

Solch einen Umschlag gibt es bei mir für mein digitales Erbe und es gibt auch eine Betraute Person die sich darum zu kümmern hat nach meinem Ableben. Die Passwörter sind aktuell gehalten und bei einem Notar hinterlegt der diesen Umschlag dann auch weiter gibt in diesem Falle, aber auch nur in diesem Falle. Ein Partner hat daran jedenfalls nichts verloren, braucht auch nicht meine Accounts mit benutzen und wenn es doch mal sein muss, dann kann er fragen und ich gebe das Passwort selbst ein und muss es ihm nicht mitteilen. Erwarten würde ich das auch nicht und wenn jemand mit dieser Erwartungshaltung an mich tritt, dann kann er auch schneller wieder gehen als er in mein Leben getreten ist.

Ich weiß alle Passwörter und mein mann weiß auch alle meine Passwörter. Wir sind in einem Alter, wo immer was passieren kann. Da ist es schon hilfreich, wenn ich auch seine und er meine Passwörter kennt. Ob Bankzugang, E-mail Passwörter oder irgendwelche Online-Shops. Wir sind 16 Jahre verheiratet und die Passwörter waren von Beginn der Beziehung kein Geheimnis unter uns und wir beide wissen, dass man diese keinem Dritten weiter sagt.

Mein Mann kennt ebenfalls meine Passwörter genauso wie ich seine kenne. Mit Eifersucht oder mangelndem Vertrauen hat das nichts zu tun, manchmal arbeiten wir aber auch am PC, wenn der andere nicht zuhause ist und brauchen dann das andere Passwort, um eine bestimmte Einstellung zu ändern. Außerdem bekomme ich ab und zu wichtige E-Mails und möchte im Ernstfall nicht, dass mein Mann nicht darauf zugreifen kann.

Ich kenne die Passwörter meines Mannes und er kennt meine. Wir sind nächstes Jahr 10 Jahre zusammen und da kann man so etwas schon voneinander wissen. Es kann ja auch immer mal etwas sein und da ist es einfach praktischer das voneinander zu wissen. Dennoch würde ich das nie nutzen. Wozu auch? Ich bin ihm treu und vertraue ihm genauso, wie er mir vertraut.

Ich kenne die Passwörter von meinem Partner, wobei er oftmals das selbe Passwort verwendet, aber mit einer anderen Schreibweise. So kommen Großbuchstaben, Zahlen oder auch Sonderzeichen hinzu, das kann ich nicht immer alles auswendig, aber im großen und ganzen sind mir die Passwörter bekannt.

Ich habe ihm auch einige Passwörter von mir auf einem Papier aufgeschrieben, dass er versteckt. Das ist mir wichtig und ich denke nicht, dass er Unfug mit meinen Daten anstellen wird. Notfalls kann man auch beim Beziehungsende das Passwort wieder ändern.

Bei wichtigen Dingen finde ich ja selbst, dass man durchaus über Passwörter Bescheid wissen sollte, wenn zum Beispiel mal etwas dringend erledigt werden muss, der Partner aber keinen Zugriff auf das Gerät hat. Die Freundin, die so sehr darauf bestand, sämtliche Passwörter zu kennen, weiß auch die Zugänge für Facebook und E-Mail.

Theoretisch wüsste ich die auch, da die Passwörter auf unseren PCs gespeichert sind, aber das ist nichts, worauf ich Wert lege. Ich hätte da selbst noch ein Dutzend an "unwichtigen" Seiten wie tumblr oder Deviantart, bei denen ich nicht weiß, was mein Partner überhaupt damit anfangen sollte. Die Freundin meinte, sie würde sich eben Sorgen machen, wenn er mal irgendwelche Zugänge nicht teilen möchte, weil das ja dann heißt, er hat was zu verbergen.

Ich kenne auch alle Passwörter meiner Freundin, aber nicht weil das eine Vertrauensfrage bei uns wäre, sondern weil meine Freundin sich einfach keine Passwörter merken kann und mich laufend danach fragt. Andersherum müsste sie eigentlich auch meine Passwörter kennen, weil ich haargenau dieselben verwende. Bei uns wird jedenfalls kein großes Geheimnis um die Passwörter gemacht und da hat auch jeder Zugriff.

Ich kenne jedes Passwort meines Partner, ich kann beliebig an sein Handy, Laptop oder Tablet gehen. Er hält das Handy auch offen neben mir im Bett, wenn sein Kumpel uns nachts noch etwas auf den Wecker fällt, seine beste Freundin usw. Umgekehrt war das auch vom ersten Tag an so. Komisch eigentlich, wenn ich bedenke, dass in meinem Bekanntenkreis aktuell Streitigkeiten wegen Heimlichkeiten am Handy auftreten.

Ich war immer die Sorte Mensch, die nichts zu verheimlichen hat. Eine Fremdgeherin bin ich nicht. Deswegen lasse ich mein Smartphone offen liegen, mein Computer ist an, er kann rangehen usw. So habe ich es immer gehandhabt, weil ich nichts zu verheimlichen habe. Wo nichts zu verheimlichen ist, schüre ich auch nicht unnötige Ängste bei meinen Partnern, die unter Umständen zu Eifersüchteleien führen. Okay, Eifersucht im gewissen Maße ist Okay, aber einige übertreiben es ja!

Ich sage aber nicht, dass dem so sein muss. Ich halte das eben so. Das muss nicht jeder so machen und macht auch nicht jeder so. Doch auch meine beste Freundin, mein Kumpel & Co - die können immer ans Handy gehen, wenn sie wollen würden. Ich habe da einfach keine Geheimnisse, Heimlichkeiten usw. Deswegen ist es mir herzhaft egal.

Für mich sind Passwörter etwas persönliches und daher finde ich, dass der Partner nicht alle Passwörter kennen muss. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man sich einen Account irgendwo teilt. Dann sollte man schon das Passwort kennen. Ansonsten finde ich nicht, dass es nötig ist.

Ich würde meinem Partner nicht mehr oder weniger vertrauen, wenn ich seine Passwörter alle kennen würde. Ich habe auch eher kein Interesse daran und würde schon fragen, wenn ich da etwas wissen wollen würde. Daher hat es für mich nicht unbedingt was mit absolutem Vertrauen zu tun.