Sachen nur verkaufen, wenn Trend wieder kommt?

vom 15.06.2017, 07:56 Uhr

Manche Trends wiederholen sich ja mit der Zeit. Das kann man auf Kleidung beziehen (siehe Karottenhosen, Schlaghosen etc.) aber auch auf Möbel und Einrichtungsstile. Eine Bekannte von mir zieht über 400km weit weg und möchte aus diesem Grund einen nicht mehr benötigten Teil ihres Besitzes loswerden. Darunter sind auch zwei Bistro-Stühle im Retro-Look.

Sie ist schon fast für verrückt erklärt worden, weil sie die beiden Stühle loswerden möchte. Begründet wurde das damit, dass das doch so schöne Stühle wären und dass dieses Design nie wieder kommen würde. Daher würde sie nie Ersatz dafür bekommen, wenn sie die Stühle jetzt verkauft. Meine Bekannte möchte aber keinen unnötigen Ballast mitnehmen in die neue Wohnung.

Würdet ihr Sachen nur dann verkaufen, wenn absehbar ist, dass der Trend irgendwann wieder kommen würde? Oder könnt ihr so eine Argumentation gar nicht nachvollziehen? Also mir wäre das egal, ob ein Trend irgendwann wieder kommt oder nicht. Wenn ich etwas nicht mehr brauche, kommt es weg. Seht ihr das anders? Ihr könnt das natürlich auf alles mögliche beziehen, also nicht nur Möbel, sondern auch Kleidung, Technik etc.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann Deine Bekannte da verstehen. Ich hänge überhaupt nicht an materiellen Gütern und werde auch alles los, was ich nicht gebrauchen kann. Und da ist es mir egal, ob das allgemein als wertvoll gilt. Wer ein starkes Selbstbewusstsein hat, braucht keine materiellen Güter, um sein Ego zu pushen und Aufmerksamkeit von außen zu bekommen, die man sich gut selbst geben könnte.

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn mir etwas nicht gefällt oder wenn ich es nicht mehr brauchen kann ist es doch völlig egal ob ich dafür irgendwann Ersatz finden könnte oder nicht. Die Logik erschließt sich mir überhaupt nicht. Dann müssten ja Millionen Deutsch ihre alten Eiche Rustikal Schrankwände auf dem Dachboden lagern weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass diese geschmackliche Verirrung jemals wieder angesagt sein wird.

Der eigene Geschmack verändert sich ja auch. Wenn ich heute Stühle verkaufe, die nicht in meine neue Wohnung passen, und ziehe später in eine Wohnung, in der ich Stühle brauchen könnte, heißt das doch nicht, dass ich dann nach Stühlen suchen werde, die so aussehen wie die, die ich damals verkauft habe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke, dass es einfach darauf ankommt, warum man etwas verkaufen möchte. Wenn man wirklich mit dem Gedanken spielen sollte, sich etwas noch einmal zu kaufen, dann würde ich in dem Fall doch darüber nachdenken, die Sachen in die neue Wohnung mitzunehmen. Aber das würde ich dann immer machen, nicht nur bei Retro-Sachen, die es vielleicht nicht mehr nachzukaufen gibt.

Wenn ich etwas verkaufe, dann mache ich das deshalb, weil ich die Sachen nicht mehr haben möchte. Dann habe ich mir Gedanken darum gemacht und mich dazu entschieden, die Sachen zu verkaufen. Und ich muss ehrlich sagen, dass es mir dann auch vollkommen egal ist, ob ich die Sachen später noch einmal kaufen könnte oder nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Warum sollte man nur etwas verkaufen dürfen, wenn es wieder in Mode kommt? Deine Bekannte hat doch rein gar nichts mit Mode als Motivation, warum sie sich davon trennt. Sie will sie verkaufen, da sie dafür keinen Platz mehr hat und auch das nicht mitnehmen möchte und warum sollte sie das dann nicht verkaufen dürfen?

Auch wenn andere ihr vorhalten und sagen, dass diese schön und nett sind so ist es doch ihre Entscheidung was sie mit ihrem Eigentum macht. Ob sie das nun verkauft, anzündet oder sonst was, es ist ihr Ding und da hat sich niemand einzumischen. Das würde ich den Leuten auch direkt so mitteilen, die meinen sich einmischen zu müssen und ihren Senf dazu abgeben.

Ich verkaufe etwas, wenn ich meine, dass ich es verkaufen möchte. An Trends und Modeerscheinungen halte ich mich dabei nicht sondern verkaufe es dann, wenn es angebracht ist. Sei es weil ich das Geld brauche, den Platz oder es auch einfach nur schnell los werden möchte. Geht es nicht weg, dann landet es auf dem Müll. Ganz gleich, ob der Trend mal wieder kommt oder auch nicht, denn damit befasse ich mich nun wirklich rein gar nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Müsste die Überschrift nicht dem Inhalt des ersten Post nach heißen, Sachen nicht verkaufen, falls Trend wiederkommt oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch? So meint es doch das Gegenteil von dem, was inhaltlich angegeben ist. Ich beziehe meine Antwort jetzt auch auf diesen Inhalt. Und nein, ich würde nichts aufbewahren, nur weil irgendwann von jetzt an, sei es in drei Jahren oder 17, ich plötzlich der Meinung bin, doch wieder so eine Hose oder solch ein Schränkchen zu brauchen.

Wenn man dieser Logik konsequent folgt, hat man irgendwann eine Messie-Butze oder muss eine Storage Unit anmieten, um all der Dinge Herr zu werden. Abgesehen davon ist es in meinem Leben höchst selten passiert, dass ich etwas nach vielen Jahren unbedingt noch einmal hätte wiederhaben wollen, was ich schon lange Zeit zuvor einmal besessen hatte. Selbst wenn man das auf die kurzzyklische Mode bezieht, war es fast nie der Fall, denn die Sachen kommen zwar wieder, in der Regel aber in irgendwie doch abgeänderter Form.

Falls ich jetzt zum Beispiel der Meinung wäre, wieder eine Hose oder Jeans mit Schlag haben zu wollen, würde ich sicher kein Modell finden oder haben wollen, dessen Bund gefühlt nur einen Zentimeter über dem Hüftknochen sitzt, wie es vielleicht 2005 mal Mode gewesen ist. Und das ist jetzt auf Kleidung bezogen nur eines von vielen Beispielen, wo diese Denkmuster nicht funktionieren würde. In der Regel ist es oft sogar so, dass ich gerade Dinge, die ich für lange Zeit schon einmal besessen hatte und dann aussortierte, nie wieder kaufe.

Bei Mobiliar funktioniert das schon aus Platzgründen noch viel weniger und abgesehen von Antiquitäten ist mir da ein so repetitiver Zyklus wie bei Kleidung noch nie aufgefallen. Wenn ich nur mal an Wohnzimmerschränke der letzten 120 Jahre denke, habe ich nicht das Gefühl, dass sich dort nennenswert irgendetwas wiederholt hat. Modern werden doch maximal irgendwelche antiquarischen Epochen, aber bei der Herstellung moderner Möbel ist mir das persönlich noch nicht aufgefallen.

Und selbst wenn man plötzlich doch wieder denken sollte, unbedingt zwei Retro-Stühle wiederhaben zu wollen, muss man entweder auf eine etwaig beschwerliche Suche danach gehen oder einfach mit dem Verzicht leben, wenn sich wirklich nichts finden lässt. Das aber kann nicht der Grund sein, alles, was man so aussortiert, doch wieder einzulagern, um jeder Eventualität vorzubeugen. So denken nur Messies.

» Verbena » Beiträge: 4941 » Talkpoints: 1,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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