Rücktritt von Thomas Schaaf bei Frankfurt nachvollziehbar?

vom 26.05.2015, 20:22 Uhr

Die alte Saison ist nicht einmal richtig zu Ende gegangen, schon purzeln die Personalentscheidungen im beinahe schon Sekundentakt. Heute vermeldete nun Thomas Schaaf, Trainer der Frankfurter Eintracht, dass er seinen Posten mit sofortiger Wirkung räumen würde. Somit legt er sein Traineramt bei Eintracht Frankfurt nach nur einer Saison nieder.

Grund für seine Entscheidung seien Anschuldigungen und andere nicht nachvollziehbare Kritik an seiner Arbeit im Laufe der Saison. Ausschlaggebend seien allerdings Gespräche des Aufsichtsrates mit einem eventuellen Nachfolger in Gestalt von Sascha Lewandowski, der bereits mit Bayer 04 Leverkusen erfolgreich als Trainer agierte, hinter seinem und dem Rücken von Heribert Bruchhagen.

Die Nachricht kam für mich überraschend und ich persönlich habe auch vollstes Verständnis für seine Entscheidung. Erfolg kommt im Fußball nicht mal eben aus dem Stand und trotzdem hat Schaaf eine respektable Saison gespielt und ist mit Eintracht Frankfurt auf Rang 9 gelandet. Wenn das mit den Gesprächen mit Lewandowski stimmt, kann ich nur über die Vereinsführung der Hessen mit dem Kopf schütteln. Geduld sollte gerade bei den Vereinen angebracht sein, deren Portmonee nicht bis zum Bersten gefüllt ist bzw. ständig neu bezuschusst werden.

Was ist eure Meinung zu seinem Abgang, hätte er bei Frankfurt bleiben sollen oder hättet ihr an seiner Stelle genauso gehandelt?

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ein Thomas Schaaf diesen Schritt geht und den Vertrag kündigt bzw. dessen Kündigung erwirkt, dann wird das seine Gründe haben. Schließlich verliert er wirtschaftlich ganz massiv - denn der Verein schuldet ihm danach kein Geld mehr und er ist schlicht Arbeitslos. Und - sofern er keinen Verein in der Hinterhand hat - macht sich so ein eigenständiger Rücktritt nicht gut im Lebenslauf. Es wird also wirklich einiges passiert sein in Frankfurt. Auch das z.B. ein Veh nicht in Frankfurt was hat aufbauen wollen, sondern lieber nach Stuttgart gegangen ist, lässt Frankfurt nicht wirklich gut aussehen, was die Arbeit im Hintergrund angeht.

Jedenfalls hatte es - da widersprechen sich die Beteiligten nicht - keine sportlichen Gründe, die dafür sorgten, dass Schaaf gegangen ist. Und nachdem jetzt der Nachfolger tatsächlich schon (sofern es stimmt) bereit steht, dann wird an dem was Schaaf an Vorwürfen äußert, schon was Wahres dran gewesen sein. Und unter solchen Umständen wollte er wohl nicht weiter machen - auch weil er befürchten musste, bei der nächsten Gelegenheit real gekündigt zu werden. Wobei - das wäre für ihn wohl finanziell der bessere Weg gewesen.

Wir werden sehen, wie sich sein weiterer Weg entwickelt. Bleibt er ohne Verein (bis z.B. zum Winter, wenn in der Bundesliga die ersten Trainer gehen), dann kann man schon mutmaßen, dass es ihm wirklich zu viel wurde und er nicht einen Vorwand gesucht hat, den Klub zu wechseln.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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