Roten Faden verlieren, wenn man über etwas nachdenkt?
Ich bin allgemein ein sehr grüblerischer Mensch, so dass ich mich ständig dabei erwische, wie ich über Gott und die Welt nachdenke, vor allem dann, wenn ich allein bin. Oft grüble ich dann so vor mich hin und denke über etwas nach, wobei es dann oft vorkommt, dass mich etwas ablenkt, so dass ich meinen Blick beispielsweise kurz dem Fernseher zuwende. Wenn ich mich anschließend wieder meinen Gedanken zuwenden möchte, bemerke ich oft, dass ich ganz vergessen habe, worüber ich denn zuvor nachgedacht habe.
Das ist nicht nur bei so unwichtigen, spontanen Grüblereien, sondern auch dann, wenn ich beispielsweise lerne. Wenn ich etwas im Kopf durchgehe und mich nicht richtig konzentrieren kann, ist es nicht viel anders, wie beim Sprechen. Ich weiß dann nicht mehr wirklich, wie mein Satz endete und worauf ich mit meiner Überlegung denn hinauswollte.
Passiert es euch auch ab und zu, dass ihr beim Nachdenken quasi den roten Faden verliert und durch eine kurze Ablenkung oder Konzentrationsprobleme gar nicht mehr wisst, worüber ihr gerade nachgedacht habt? Oder kennt ihr das mit dem roten Faden verlieren eher nur beim Sprechen?
Mir kommt das doch sehr bekannt vor. Wenn ich über etwas nachdenke, egal zu welchem Thema und egal ob es wichtig war oder nicht und ich werde abgelenkt, dann passiert es öfter, dass ich den Faden verliere und nicht mehr weiß worüber ich eigentlich gerade nachgedacht habe und was mir zuvor im Kopf rum ging.
Beim sprechen ist es so, wenn mir jemand ins Wort fällt und mich nicht aussprechen lässt sondern mich unterbricht, dass ich dann auch manchmal nicht mehr weiß was ich eigentlich gerade sagen wollte oder um was es gerade ging. Davon mal abgesehen, dass ich es gar nicht mag unterbrochen zu werden.
Das habe ich in der Form eher selten. Bei mir ist es oft so, dass meine Gedanken wie eine mehrspurige Autobahn sind und ich parallel über 5 oder 6 verschiedene Themen nachdenke, die nicht unbedingt was miteinander zu tun haben. Das führt dann oft dazu, dass mir meine Mitmenschen bei meinen Gedanken nicht immer folgen können und ich gedanklich oft 3 Schritte voraus bin und die Mitmenschen quasi abhänge.
Ich verliere nicht nur den roten Faden, wenn ich über etwas nachdenke, sondern auch ganz gerne mal im Gespräch. Das liegt dann einfach daran, dass ich einer Person zum Beispiel eine Geschichte erzählen möchte. Damit die Geschichte aber Sinn ergibt, muss ich dann etwas weiter ausholen und dann noch etwas erklären, wo dann Fragen gestellt werden, man bleibt dann bei dem Thema hängen beziehungsweise bei der zusätzlichen Erklärung und am Ende weiß man gar nicht mehr worauf man ursprünglich hinauswollte. Das passiert mir, als Quasselstrippe, des Öfteren mal.
Aber auch, wenn ich über etwas nachdenke, passiert es mir manchmal. Grade beim Denken führt dann doch ein Gedanke zum nächsten und man weiß nicht, wie man von dem Gespräch mit dem Chef am Vortag auf einmal bei Erinnerungen vom letzten Geburtstag der Oma gelandet ist. Manchmal kann man es noch nachvollziehen und seine Gedankengänge wieder zurück verfolgen, aber in vielen Fällen kriegt man es dann nicht mehr zusammen und muss sich wohl damit abfinden, dass man bei den eigenen Gedanken den "Faden verloren" hat.
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