Rosenniederlegung gegen Gewalt während der Geburt

vom 27.11.2017, 20:25 Uhr

Am 25. November war internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. In Deutschland ist es dabei bundesweit zu einer Rosenniederlegung gekommen. An etwa 22% der Krankenhäuser wurden Rosen niedergelegt oder eingesandt und auch das Gesundheitsministerium hat Rosen und Briefe erhalten. Frauen berichten von Gewalt bei der Geburt. Zu diesem Thema sind in Deutschland bereits Bücher erschienen, beispielsweise von der Autorin Christina Mundlos. Die WHO hat bereits 2015 dazu aufgerufen umfassende Maßnahmen gegen Gewalt bei der Geburt zu ergreifen, es ist seitdem nichts passiert.

Als besonders problematisch wird der Kristeller-Handgriff angesehen. Dieser ist in vielen EU-Ländern bereits verboten. Viele Frauen berichten von gebrochenen Rippen, zerissenem Damm, ausgerenktem Becken, Leber- oder Milzriss, Ruptur der Gebärmutter, Scheidenriss und oftmals auch das Reißen der Schamlippen. Viele dieser Frauen müssen nach der Geburt noch mehrfach operiert werden, fühlen sich aber nie mehr als Frau, haben Schmerzen beim Sitzen und laufen und wollen keinen Sex mehr.

War euch klar das Gewalt bei der Geburt in Deutschland weit verbreitet ist und oftmals verschwiegen wird? Ich war sehr überrascht darüber, dass auch in meinem Bekanntenkreis Frauen an der Rosenniederlegung teilgenommen haben. Von ihren Erlebnissen haben sie nie erzählt, was man ihnen nicht verdenken kann.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist bis heute noch sehr wichtig und wird wohl auch an Wichtigkeit weltweit wieder gewinnen. Es war früher schon Gang und Gäbe, dass Frauen geohrfeigt wurden und zu sexuellen Diensten gezwungen wurden. In arabischen Ländern ist die Frau wie im Iran und Irak oder Afghanistan oder Saudi Arabien über Gebiete in Afrika & Co auch weiterhin verpflichtet, sexuell aktiv zu sein, auch wenn Frau eigentlich nicht will. Je nach Ort drohen empfindliche Strafen, gegen den Willen den Geschlechtsakt bis zum Tod. Das muss man sich mal wirklich auf der Zunge zergehen lassen.

Gewalt während der Geburt ist eben nur ein Thema des Tages gegen Gewalt an Frauen. Es geht dabei um viele Thematiken wie das Ausbeuten der Frau, körperliche Gewalt, seelische Gewalt, Ehrenmorde, Zwangsprostitution und vieles mehr. Eben alles, was die Frauen in ihren Rechten einschränkt und was teilweise weltweit tagein und tagaus passiert. Während wir jetzt wohl schreiben, wird irgendwo sicherlich eine Frau geschlagen, eine Frau vergewaltigt, bei der Geburt des Kindes noch geschlagen und mehr.

Das ist leider vieler Orts und auch länderübergreifend ein Problem. Soll aber nicht bedeuten, dass nur Länder wie Somalia, Sudan, Afghanistan & Co mit den Frauen so umgehen. In Südamerika, Deutschland & Co passiert das auch. Das hat weder etwas mit importierter Gewalt durch Flüchtlinge zu tun, auch wenn seither die Frauenhäuser immer stärker befüllt sind, was nicht von der Hand zu weisen ist.

Den Tag gibt es, weil es seit Jahren so ist. Früher war gewalttätig erzwungener Sexualverkehr in der Ehe keine Vergewaltigung. Muss man sich mal reinziehen. Damals durften Frauen sich nicht scheiden lassen, was sie auch in ihren Rechten einschränkt. Auch wenn es in vielen Ländern eine Veränderung gibt, reicht das bei Weitem nicht aus, um entsprechend von dem internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen abzusehen und die Geburtsrate mit Gewalt ist sicherlich nicht so hoch, wie häusliche Gewalt im Allgemeinen, aber das ist auch ein Thema.

Ob da Rosenniederlegung wirklich sinnvoll ist, um auf die Problematik aufmerksam zu machen? Weiß ich einfach nicht, aber die Gewalt an Frauen nimmt wieder drastisch zu und das merke ich im Berufskreisen, dass gewisse Leute immer aggressiver gegen Frauen werden, was auch dort wirklich teilweise kulturell begründet ist, aber eben nicht immer.

Die Frauenhäuser in DE schlagen Alarm, dass sie überfüllt sind, keine Plätze haben und Frauen wieder weg schicken müssen. Flüchtlingsfrauen fliehen dort hin, weil sie merken, hier werden sie gehört und hier dürfen die Männer eben nicht all das tun, was daheim möglich war. Man merkt also sehr wohl, dass hier viel mehr zu tun wäre, als nur die Rosenniederlegung zu einem Thema gegen Gewalt an Frauen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke nicht, dass Gewalt während der Geburt in Deutschland verbreitet ist. Das werden allerhöchstens Einzelfälle sein, wenn Frauen zuhause entbinden. Aber in Krankenhäusern werden sicher keine Patienten misshandelt. Hebammen sind ja nun auch nicht gerade für ihre Gewaltbereitschaft bekannt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ob hier nun wirklich Gewalt stattfindet oder manche Frauen das so beurteilen weiß ich nicht, allerdings findet Gewalt an Frauen ja immer noch statt und darüber zu reden finde ich gar nicht so schlecht. Ich denke aber gerade bei einer Geburt wird vielleicht etwas, was vorher nicht klar war eher als Gewalttat ausgelegt, wobei man ja in Deutschland sehr verwöhnt ist, generell eher umsorgt wird und so weiter. Deswegen würde ich eher von Ausnahmefällen ausgehen.

Gewalt an Frauen findet sicherlich auch in Deutschland statt, aber es sind doch eher andere Länder, in denen Frauen richtig unterdrückt werden, jeden Tag misshandelt und geschlagen werden. Hier kann man eher etwas tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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