Risikogebiet für Vogelgrippe - Geflügel in den Stall

Bei uns im Kreis ist es in diesem Jahr wieder mal soweit und sämtliches Geflügel muss ab Morgen in den Stall klick. Da, wo es viele Seen gibt ist es wohl besonders gefährdet, weil dort auch viele Wildvögel rasten.

Ist bei euch auch ein Risikogebiet? Wird sich das auf das Weihnachtsgeschäft auswirken beim Fleischverkauf? Denn Weihnachtsente und Weihnachtsgans sind ja nach wie vor beliebte Speisen auf dem Weihnachtstisch.

Denkt ihr, dass wieder viele Tiere sinnlos geschlachtet und entsorgt werden müssen, weil man das Fleisch nicht mehr verkaufen kann, weil es eventuell verseucht ist? Nutzt die Stallhaltung da viel? Wie seht ihr das Ganze? Habt ihr Panik, dass es auch eure Gegenden betrifft? Was bedeutet das für die Geflügelbauern in eurer Region, die teilweise für Weihnachten schon sehr viele Gänse auf den Wiesen haben?

Warum sollte sich das auf das Weihnachtsgeschäft auswirken? Das Fleisch kommt ebenfalls aus dem Ausland, dort wird auch Gänsebraten, Leber und Ente produziert und hierher importiert. Auch dort sind nicht alle davon betroffen und dort sind die Maßnahmen auch nicht auf dem gleichen Standard wie hier. Zudem auch nicht jeder Weihnachtsgans und Ente auf den Tisch bringt.

Die Stallhaltung minimiert das Risiko einer Ansteckung, daher ist das eine der ersten Maßnahmen. Zu 100% kann das nicht schützen wie man sehen konnte, dass sich das ganze auch über die Lüftungsanlagen im Stall verbreiten kann. Ist es einmal an einem Tier nachgewiesen, dann wird der Rest halt geschlachtet. Denn wenn eines das ganze hat, kann es sich schnell auf die restlichen Ausbreiten und von dort auch wieder weiter verteilt werden. Die Schlachtung ist daher nicht unsinnig sondern macht mehr als Sinn, da somit der Herd eingedämmt wird und andere umliegenden Populationen dadurch geschützt werden.

Zudem dir auch niemand garantiert, dass sich das Virus nicht mit der Zeit verändert und mutiert wenn es nicht komplett im Keim schon erstickt wird. Würdest du noch Fleisch von einem verseuchten Betrieb essen wollen als Kunde? Ich nicht, denn niemand wird mir sagen ob das Virus nicht in der Zeit weiter mutiert ist und dann auch gesundheitliche Folgen für mich hat. Hier ist keine Sperrzone und was es für die Geflügelbauern bedeutet ist ganz einfach, sperr das Viehzeug in den Stall, so hast du die eher die Chance davon verschont zu werden als wenn die Gänse weiterhin auf der Wiese hausen. Hält man sich nicht daran dann werden auch saftige Strafen fällig, denn umsonst und aus Spaß wird das Ausgangsverbot für Geflügel nicht verhängt.

Also hier ist ein Gänsebetrieb, der hat gar nicht genug Innenflächen, um alle seine Gänse jetzt reinzutun, denn die meisten leben in Freilandhaltung draußen.

Da wir selber Hühner halten, sind wir sogar ganz direkt von der Stallpflicht betroffen. Die Ärmsten dürfen jetzt leider nicht mehr nach draußen. Da macht man sich sowohl Sorgen, dass sie sich anstecken könnten, als auch darum, dass sie im Stall ganz unglücklich sein werden.

Ob die Weihnachtsgänse nun gesundheitsgefährdend sind, ist mir ziemlich egal. Wieder einmal zahlt es sich aus, dass ich schon lange kein Fleisch mehr esse. So wie alle paar Jahre - BSE, Gammelfleisch, Geflügelpest, MRSA-Grillfleisch, Dioxin. Und in der anderen Spalte steht ganz einsam EHEC.

Bei uns ist es seit gestern nun so, dass Geflügelhalter ihre Tiere nicht mehr aus dem Stall lassen dürfen. Das trifft manche sicherlich schon hart, da es einem auch gerade für die Tiere leid tut, die nun auf unbestimmte Zeit nur im Stall sitzen dürfen.

Ich glaube auch nicht, dass sich dies auf das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt hat. Meistens steht ja auch auf dem Geflügel wo es her kommt, wenn man als der Kühltheke kauft und ansonsten kann man ja auch beim Metzger nachfragen. Ich muss sagen, dass ich keine Panik habe. Dann müsste ich diese jedes Mal haben, wenn wieder mal Schweinepest, Rinderwahn oder Fischsterben angesagt ist. Meist wechseln sich diese Erkrankungen unter den Tieren ja ab. Soweit ich weiß ist die Vogelgrippe für den Menschen auch nicht weiter gefährlich.