Risiken und Nachwirkungen einer Vollnarkose
Viele Menschen haben ja eine Heidenangst vor einer Vollnarkose, teils vielleicht auch begründet, andererseits womöglich auch völlig unbegründet. Findet ihr diese Ängste denn berechtigt, wie geht ihr mit dem Thema Vollnarkose um und was glaubt ihr denn, welche Risiken bei einer Vollnarkose bestehen und welche Nachwirkungen oder Nebenwirkungen auftreten könnten?
Prinzipiell würde ich jedem raten erst einmal einen Arzt zu befragen. Die Angst vor einer Narkose ist natürlich berechtigt. Für mich gibt es da nämlich nicht nur die Risiken und Nachwirkungen, sondern auch die Angst, was während des Eingriffs passiert. Man hört ja immer wieder davon das sich dann Ärzte über einen lustig machen. Was die Risiken anbelangt, hängt dies vom Narkosemittel sowie Dauer der Narkose ab. Risiken können hier z. B. Muskelzittern oder Schäden am Zahnfleisch sein. Da gibt es eine ganze Liste. Ein erhöhtes Risiko besteht da vor allem für Frauen & Kinder.
Die Risiken während einer Narkose sind unterschiedlich. Bei mir war es so, dass meine Herzrythmusstörung deutlich bemerkbar wurde. Mein Herz hatte zu oft ausgesetzt, sodass ich nach der OP zum Kardiologen musste. Auch kann es sein, dass der Anästesist die Dosierung zu hoch macht, was mehr eine Rolle für die Nachwirkung hat. Aber ansonsten kann da nicht so viel passieren. Also mitten im OP wirst du nicht aufwachen, das geht gar nicht.
Die Nachwirkungen sind unterschiedlich. Der eine verträgt die Narkose gut, wacht auf und fühlt sich, als ob er nur ein Schläfchen gemacht hat. Andere wiederum benötigen länger, um aufzuwachen und fühlen sich wie vom Zug überfahren. Durch mein vorheriges Fieber, bin ich sehr benommen aufgewacht (der Aufwachraum war aber super) mein Bett und mein Op Laken waren klatsch nass, weil ich alles ausgeschwitzt habe. (man wird auch mit gefühlt fünf Decken zugedeckt)
Danach ging es mir weiterhin nicht besser, das ich die Narkose nicht gut vertragen habe. Mehr Schuld gebe ich aber den Krankenschwestern, die mir direkt nach der Narkose Brot gegeben haben. Das darf nicht sein. Nach der Narkose sollte man immer nur langsam was trinken und vielleicht eine Milchsuppe essen. Man bedenke, dass die Organe ruhig gestellt wurden und auch der Magen nicht gut arbeitet. Daher kam mein Brot schneller raus, als es drin war. Positiver Nebeneffekt, nach dem ich zwei Nächte lang mich nur übergeben habe (Nachwirkung der Narkose) bekam ich ein Privatzimmer mit Einzelbett und Fernseher.
Übliche Nebenwirkungen sind Schmerzen in der Schulter und eine innere Unruhe. (die lässt einen fast wahnsinnig werden, bin drei mal fast ausgeflippt und wollte was zum Einschlafen haben)
petraaaa92 hat geschrieben:Aber ansonsten kann da nicht so viel passieren. Also mitten im OP wirst du nicht aufwachen, das geht gar nicht.
Also bei solchen Sachen kann ich nur den Kopf schütteln, zumal ich bedauernswerter Weise solche Sachen auch von Ärzten und dabei sogar Anästhesisten höre.
Jetzt mal ganz ehrlich, was passiert denn bei einer Vollnarkose? Da wird man so tief sediert, dass eine Maschine die Beatmung übernehmen muss und man kriegt dafür einen Schlauch in den Hals gesteckt. Man lebt während der Narkose sozusagen nur, weil man an einer Maschine hängt oder der Anästhesist sich um die Beatmung kümmert. Da kann es auch mal Probleme geben, die soweit gehen, dass man von der Beatmung nicht los kommt. Genauso können durch die zeitlich dicht aneinander gereihte Gabe von Medikamenten auch Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand auftreten. Gerade die Rhythmusstörungen sind dabei nicht so selten wie man denkt.
Genauso kann auch eine Spinalanästhesie im schlimmsten Fall zu einer Querschnittssymptomatik führen ohne dass der Anästhesist jetzt einen groben handwerklichen Fehler gemacht hat.
Übrigens kann man sehr wohl bei einer Vollnarkose mitten in der OP aufwachen. Natürlich bei fähigem Anästhesisten jetzt nicht so, dass man vom Tisch springt, aber insbesondere Schmerzreize oder Unruhezustände können bei nicht ausreichender Narkosetiefe sehr wohl auftreten und auch mal die Ursache für postoperative Schwierigkeiten im Aufwachraum sein. Gleiches kann natürlich auch bei einer Spinalanästhesie passieren, wenn die OP länger dauert als gedacht oder der Patient einfach die Betäubungsmittel schneller verstoffwechselt als der Durchschnittspatient.
Ich denke das große Problem ist oftmals eine mangelnde Aufklärung der Patienten über Risiken und Alternativen. Bei zu vielen Aufklärungsgesprächen werden Risiken verharmlost und eben keine Alternativen aufgezeigt. Wenn mir da eine heile Welt vorgespielt wird und man dann eben im Gegensatz dazu doch mal von irgendwoher Komplikationen mitbekommt, ist es eher natürlich dass man dann Angst bekommt.
Wenn ich eine Vollnarkose vor mir hätte würde ich mich nicht auf Glauben verlassen und dem, was andere so meinen, sondern würde mit meinem Arzt sprechen. Wobei ein Aufklärungsgespräch ja sowieso vorgeschrieben ist, wo man dann auch seine Fragen und Bedenken äußern kann.
Da es verschiedene Arten der Narkose und verschiedene Narkosemittel gibt dürfte es eh schwer sein die Erfahrung einer andere Person auf das, was dir bevorsteht, zu übertragen. Die wenigsten werden wissen, was sie genau für Medikamente bekommen haben und du wirst wahrscheinlich auch nicht wissen, was für dich vorgesehen ist.
Mir ging es nach meiner letzten Vollnarkose übrigens direkt richtig gut. Ich bin aufgewacht wie aus einem tiefen Schlaf und konnte dann auch nicht mehr einschlafen, weil ich einfach nicht mehr müde war. Ich fand es recht nervig, dass ich dann noch stundenlang im Bett liegen musste bis die Kabel und die Infusion endlich weg kamen und ich mich bewegen konnte. Ich hatte nur die nächsten Tage noch ein leichtes Kratzen im Hals, das kam wohl vom Beatmungsschlauch.
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