Richtig dass Reste-Essen "Bändern" verboten wird?

vom 06.12.2016, 21:17 Uhr

Ich weiß gar nicht genau, in wie vielen Unis es Mode geworden ist zu "Bändern", wobei es sich dabei schlicht und ergreifend darum handelt, dass Studierende sich in der Mensa Reste vom Band holen und diese verspeisen. Offiziell wurde dies als eine unbefristete Protestaktion gegen Lebensmittelverschwendung seitens einer Studentengruppe ausgerufen.

Damit ist jetzt jedenfalls in Freiburg erst einmal Schluss. Denn wie man hier nachlesen kann, verbietet die Uni Freiburg ab nächstem Jahr das „Bändern“. Was haltet ihr denn überhaupt von dieser Aktion und diesem angekündigten Verbot? Hätte das "Bändern" eurer Meinung nach beibehalten werden sollen oder findet ihr das Verbot eher richtig?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Davon habe ich auch gehört, wobei es mir ein absolutes Rätsel ist, wo es überhaupt zum Bändern kommen soll. Ich selbst habe an zwei unterschiedlichen Universitäten studiert und bei der zweiten waren mehrere Mensen vorhanden und nicht nur eine einzige. Überall war es aber so konstruiert worden, dass man nicht ohne weiteres einfach Resteessen mitnehmen konnte.

Man musste sein gebrauchtes Tablett auf ein Fließband abstellen, das in die Küche zur Reinigung transportiert worden ist und da war auch überall Personal, das aufgepasst hat, dass das vernünftig gemacht wird. Daher fällt es mir ein bisschen sehr schwer an dieses Phänomen zu glauben, weil das an meinen Universitäten gar nicht möglich war.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ob dieses Verbot nun richtig ist, weiß ich gar nicht, aber wenn man sich vorstellt, dass wirklich jemand mal ernsthaft krank und die Uni am Ende verklagt würde, kann man schon verstehen, dass sie dem einen Riegel vorschieben wollen. Auch wenn dieses Szenario vermutlich komplett und total unrealistisch bleiben dürfte, selbst wenn das Bändern nicht verboten worden wäre, will man sich wohl absichern. Möglicherweise spielen auch Image-Gründe eine Rolle und man möchte keine Umwelt-Aktivisten täglich in seiner Kantine wissen.

Generell wird im verlinkten Artikel, wenn man die Abstimmung als Grundlage heranzieht, von den Lesern das Bändern ja eher positiv gesehen, aber ich muss sagen, dass ich es ziemlich unappetitlich und auch unnütz finde. Realistische hygienische Einschätzung sind mir dabei ziemlich egal ist, denn ich stehe auf der Seite derer, die das nun doch eher ekelig finden. Mir ist da auch egal, ob es wirklich gefährlich ist oder nicht, ich würde das allenfalls machen, wenn ich ernsten Hunger leiden müsste, ansonsten geht das für mich persönlich nicht. Eigentlich würde ich sogar eher drastisch weniger essen oder zur Tafel gehen, als mir die Reste fremder Leute von den Tellern zu picken.

Den Nutzen kann man auch in Zweifel ziehen, wenn man bedenkt, dass die Reste des Essens der Schweinemast oder für Bio-Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Am sinnvollsten wären generell variabler wählbare Portionen, denn ich bin auch eine der Personen, die diese Riesenmengen nie aufessen konnten und mir eine kleinere Portion gewünscht hätten. Interessant fand ich auch, dass es Leute zu geben scheint, die den Reste-Essern das Essen im wahrsten Wortsinne versalzen und ungenießbar machen, da frage ich mich schon, welche Motivation dahinter steckt.

» Verbena » Beiträge: 4979 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich vermute, dass das Verbot und das Umbauen von den Förderbändern wenig Verständnis bei den Aktivisten auslösen wird. Ich verstehe aber auch nicht, was diese Mensen für riesige Portionen servieren, dass man so viel als Reste wieder findet! Bei der Mensa, dich ich gut kenne, hat das Küchenpersonal jeden gefragt, wie viel er auf dem Teller haben möchte. Man konnte sogar hingehen, und nur die Kartoffeln nehmen, wenn es zum Beispiel Fleisch mit Gemüse und Kartoffeln gab. Wenn man dann doch nicht satt geworden ist, konnte man mit dem leer gegessen Teller und der Mensakarte noch mal zur Ausgabe gehen und kostenfrei Nachschlag holen. So wurde bei dieser Uni erreicht, dass fast keine Speiseabfälle entstehen. So eine Maßnahme fände ich viel sinnvoller.

Überlegenswert fände ich auch, ob man in solchen Einrichtungen das Essen künftig nicht abgewogen verkauft. Sprich, dass für kleine Portionen weniger Entgelt anfällt als für größere. Dann ist auch nicht der Anreiz so groß, sich mehr auftun zu lassen, als man braucht.

Für die Schweinemast dürfen solche Essensreste meines Wissen schon seit vielen Jahren nicht mehr verwendet werden. Von daher wird es wohl eher den Biogasanlagen oder speziellen Verwertungsfirmen zugeführt. Aus diesem Grund kann ich schon verstehen, dass man es unmoralisch findet, wenn zu viele Lebensmittel sinnlos entsorgt werden. Von daher finde ich, dass sich die betroffenen Studentenwerke lieber dem Dialog öffnen sollten, wie man am besten der Verschwendung vorbeugt, statt nur mit einem Verbot zu reagieren und die Ursache des Phänomens zu bewahren.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



In Freiburg wohnen so manche extreme Spinner die es auch in der Hinsicht übertreiben mussten. Entsprechend wurde das ganze hier populär und wenn man nicht mitgemacht hat, dann wurde auch teilweise schon mit dem Finger drauf gezeigt. Gerade wenn es Bewohner aus dem Stadtteil Vauban sind, die in jeder Hinsicht meinen die "Weltverbesserer" zu sein.

Hier war das teilweise ohne Probleme möglich, da nicht in allen Mensen auch die Förderbänder existiert haben. Teilweise gab es noch die klassischen Wagen in die man sein Tablett geschoben hat und somit hat sich der nächste einfach daran bedienen können. Die Förderbänder sind auch eine ganze Weile im Kreis gefahren und somit hatte und hat man auch die Möglichkeit etwas davon nochmals zu entnehmen und zu essen.

So oder so sollte man sich mal Gedanken machen nicht nur wegen der Hygiene. Zum anderen wird das Essen auch bezahlt und wenn sich jemand kostenlos mit den Resten nur durch futtert, der zahlt auch nichts und bringt damit nichts in die Kassen ein. Das wird ebenfalls nicht gerne gesehen. Erwärmtes Essen darf nicht gespendet werden, da es dort Verbrauchszeiten gibt die nicht eingehalten werden können. Warum dann welche Freiwillig dieses Essen noch vom Förderband ziehen und essen ist mir schleierhaft. Zudem die Förderbänder auch nicht gerade vor Sauberkeit am glänzen sind.

Ich finde es nicht mehr wie richtig. Stattdessen sollte man lieber anfangen die Portionen nicht fest zu definieren sondern zu sagen, dass jemand auch weniger bestellen kann. Denn auch das sorgt dafür, dass überhaupt etwas im Müll landet. Bestellt man von Anfang an weniger, dann schafft man das auch zu essen und muss nicht im Müll landen. Aber da meinen auch genug sie nehmen lieber die normale Portion, denn immerhin könnte man ja mehr essen und nochmals nachkaufen will auch niemand. Daher dann doch lieber einmal zahlen, normale Portion und den Rest entsorgen. Mitnehmen in einer Tupperdose dafür ist man sich auch zu gut, denn verboten ist das immerhin nicht und würde auch dafür sorgen, dass weniger im Mülleimer landet.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^