Rhythmische Sportgymnastik leider immer noch nur Frauensport
In Deutschland ist, soweit ich weiß, Rhythmische Sportgymnastik, im Gegensatz zu Bodenturnen immer noch ein reiner Frauensport. In Japan ist das anders, wie man zum Beispiel in diesem Video sieht.
Könnte Rhythmische Sportgymnastik bei uns auch ein Männersport werden? Warum ist das bis jetzt nicht so? Männer machen ja auch Bodenturnen und auch beim Tanzsport sind sie vertreten. Was ist das Besondere an dieser Sportart, dass sie offensichtlich für die meisten Männer nicht attraktiv ist?
Im (Profi)-Sport gehen die Uhren nach meinem Eindruck eben immer noch etwas anders. Man differenziert ja auch immer noch zwischen Fußball und Frauen-Fußball, und auch hier im Forum habe ich schon die ein oder andere verwirrte Frage auftauchen gesehen, wieso Frauen sich für "hässliche" Sportarten wie Gewichtheben hergeben, wo sich das Gesicht verzerrt, die Schläfenadern hervortreten und frau "hässliche" Muskeln bekommt. Wo doch jeder weiß, dass dass Frauen auch im Sport möglichst aussehen sollten wie Weidengerten und Muskeln mal so gar nicht gehen.
Und umgekehrt muss ich wohl niemandem erklären, wieso eine Sportart, bei der die Akteurinnen traditionell glitzernde Einteiler anhaben und mit Bällchen und Bändern wedeln, in unserer Kultur Probleme mit dem männlichen Nachwuchs hat. Zumal da bei rhythmischer Sportgymnastik allem Anschein nach Beweglichkeit, Musikalität und ästhetischer Ausdruck im Vordergrund stehen, und weniger rohe Kraft, und unmännlicher geht's doch wohl kaum noch. Vielleicht noch beim Ballett.
Bullshit? Natürlich. Aber sag das mal dem besorgten Papa, der schon bei der rosa Lieblingsdecke des Sohnemanns nervös wird. Ich selber finde "ästhetische" Sportarten wie Gymnastik oder auch Synchronschwimmen geschlechtsunabhängig albern und wenn ich mir die Körper und die Leistungen der oft megajungen Athletinnen so ansehe, möchte ich auch nicht wissen, wie sehr die Mädels von klein auf gepeinigt wurden, um mal eben mit dem Kopf den Hintern berühren zu können. Von daher sehe ich es nicht als Verlust an, wenn rhythmische Sportgymnastik weiterhin eher nischenmäßig betrieben wird.
Meine erster Gedanke war ja "muss das sein?". Nicht, dass das jemand falsch versteht, ich finde, dass jeder die Sportart betreiben sollte, die ihn oder ihr Spaß macht, völlig unabhängig von überholten Geschlechterklischees.
Aber rhythmische Sportgymnastik finde ich echt schrecklich und die Sportlerinnen sehe immer so ungesund aus, das muss ich nicht aus noch in der männlichen Ausführung haben. Wunder mich aber nicht, dass das in Japan besser funktioniert, weil der ideale Körper dafür klein und extrem schlank zu sein scheint und diese Kriterien erfüllen deutlich mehr japanische als europäische Männer.
Wenn Männer in Deutschland diese Sportart etablieren wollten hätten sie ja die Möglichkeit dazu. Es gibt da einige Beispiele von Sportarten, die sich inzwischen professionell auch für das "andere" Geschlecht etabliert haben und natürlich jede Menge Sportvereine. Männer-Synchronschwimmen ist zum Beispiel auch dabei. Aber wenn keiner Lust auf rhythmische Sportgymnastik ist das keiner großer Verlust für die Menschheit.
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