Rentenerhöhung der Flüchtlingskrise geschuldet?

Diese Meldung werden die Rentner in unserem Land ja freudig aufgenommen haben, denn im nächsten Jahr steht ja mal eine ganz kräftige Rentenerhöhung ins Haus.

Finde ich ja prima, aber irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass gerade der Zeitpunkt und die Höhe der Rentenaufstockung der immer lauter werdenden Kritik in der Bevölkerung wegen der ganzen Flüchtlingsproblematik geschuldet ist.

Habt ihr auch diesen Eindruck, dass den Rentnern jetzt mal ein größerer Schluck aus der Pulle spendiert wurde, damit die kritischen Stimmen, dass für die eigenen Menschen kein Geld da wäre, verstummen?

Die Begründung für die höhere Rente ist durchaus schlüssig. Was interessant ist, das ist tatsächlich der Zeitpunkt der Verkündung. Schließlich gibt es das Geld erst im Sommer nächsten Jahres und die genaue Höhe steht auch noch nicht fest. Das sind bisher nur Schätzungen.

Normalerweise wird die typische Rentenerhöhung gegen Ende des Winters oder im Frühjahr mit den endgültigen Zahlen verkündet. Daher hat man schon ein wenig das Gefühl, dass es darum geht, die Stimmung zu halten und Ängsten entgegenzuwirken.

Ich finde diese Rentenerhöhung zweideutig. Einerseits bekommt man als Rentner mehr, anderseits kann man drauf warten, dass diverse Dinge wieder teuer werden. Was hat man nun davon?

Man hätte schon vor Jahren die Renten auf das Niveau von 2016 setzen können, wo noch alles billiger war. Jemand bei mir in der Verwandschaft hat ohne Unterbrechung 43 Jahre gearbeitet und ist in Rente, er bekommt rund 800€ im Monat, soll er sich jetzt freuen, dass er mehr bekommt? Ich weiß nicht. Für mich hat das einen faden Beigeschmack.

Ich denke auch, dass man von der Flüchtlingskrise ablenken will... fehlt nur noch, dass Einer wieder mit der Griechenlandkrise kommt um davon abzulenken. Komischerweise redet davon Keiner mehr.

Ich weiß nicht mit Sicherheit, dass die Rentenerhöhung und die ständigen momentanen Altersdiskussionen an der Flüchtlingskrise liegen. Das Problem welches ich sehe ist, dass man durch solche anhaltende Diskussionen und der aktuellen Flüchtlingsdebatte nur weiter das rechte Gedankengut bekräftigt und die Bürger verärgert, die womöglich nicht ansatzweise rechts dachten.

Ist Euch zum Beispiel aufgefallen, dass der Tabak sonst immer mit Ankündigungen erhöht wird? Auf einmal, als diese Flüchtlingszahlen ankamen, wurde er um 1€ bei meiner guten Freundin auf eine Tabakbox erhöht. Ein Schelm wer das böses denkt und ich rauche nicht! Mir kann das im Grunde egal sein, aber ich habe ihren Hinweis sofort verstanden und kann es schon nachvollziehen, dass aktuelle Debatten um Tabakerhöhungen, Rentenerhöhungen sowie Krankenkassenerhöhungen solche Schlüsse ziehen.

Ich weiß es jedoch nicht genau, aber es wäre schlüssig, dass es mit der Rente so gedacht war. Es wurde nur mal wieder etwas genutzt, um etwas begründen zu können oder wo am Ende wieder der Bumann zugeschoben werden konnte. Mehr ist das für mich nicht.

[Mod]

Das mit der Rentenerhöhung verschleiert auch sehr stark die Realität im dortigen Bereich. Inzwischen treten auch dort die Unterschiede immer stärker zu Tage. Das Rentenniveau wird immer mehr gesenkt, d.h. man geht mit einem immer höheren Abschlag auch in die reguläre Rente (von früher mal 60 auf später nur noch 40 Prozent).

Die Abschläge bei Frühverrentung werden immer höher. Gleichzeitig wird man bei Arbeitslosigkeit durch die Jobcenter zwangsverrentet. Vorher muss man noch sein Vermögen bis zu äußerst niedrigen Freigrenzen verbrauchen. Die Zahl der Armutsrentner nimmt daher immer weiter zu und statt bisher 2 Prozent werden in 20 Jahren 20 Prozent darauf angewiesen sein.