Reizdarm-Syndrom oftmals eine Fehldiagnose?

vom 01.10.2018, 16:40 Uhr

Angeblich soll es sich beim Reizdarm häufig um eine Fehldiagnose handeln. Ärzte würde bei den typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall, oftmals gleich einen Reizdarm diagnostizieren. Aber es können eben auch ganz andere Erkrankungen dahinterstecken. Wie zum Beispiel eine Entzündung im Darm oder sogar Krebs. Daher wird empfohlen, es doch genauer abklären zu lassen, ob es sich wirklich um einen Reizdarm handelt oder doch etwas anderes dahintersteckt.

Meint ihr, dass Reizdarm oftmals die erste Diagnose ist, die bei den Symptomen gestellt wird? Habt ihr das selbst schon so erlebt? Gehen Ärzte mit der Diagnose zu leichtfertig um? Sollte das doch genauer untersucht und abgeklärt werden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann diese Behauptung nicht nachvollziehen und kenne es eher anders herum. Das Problem ist, dass Reizdarm sich eigentlich nicht genau diagnostizieren lässt, sondern es eher eine Verlegenheitsdiagnose ist, wenn man nichts anderes findet. Insofern muss der Arzt eigentlich alles andere vorher abklären und alles, was sonst noch so in Frage käme, vorher abklären.

Wenn der Arzt gleich als erstes mit der Diagnose Reizdarm ankommt, ist er einfach faul und hat keinen Bock darauf, irgendetwas zu untersuchen. Die Diagnose Reizdarm kann gar nicht als erstes gestellt werden, wenn der Arzt sein Handwerk ernst nimmt.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich frage mich eher, wie das zu Stande kommen soll. Ich habe gelesen, dass die meisten Menschen, die unter Reizdarm leiden, gar nicht erst zum Arzt gehen und die ärztliche Diagnose bzw. Untersuchung dadurch eben wegfällt. Meinst du also die Fehldiagnose durch den Arzt von den paar Leuten, die doch noch zum Arzt gehen?

Oder die Fehldiagnose durch die Betroffenen, weil die medizinische Bildung fehlt und man keine Ahnung hat, was man haben könnte? Ich habe schon oft mitbekommen, wie Laien bei sich selbst eine Laktoseintoleranz diagnostiziert haben wollen nur wegen ein bisschen Blähbauch. Da hat sich dann auch heraus gestellt, dass das kompletter Schwachsinn gewesen ist. Man muss nur etwas genauer nachhaken.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube nicht das eine solche Diagnose leichtfertig von Ärzten ausgesprochen wird. Es ist ja nicht so das der Arzt die Diagnose stellt und den Patienten einfach heim schickt. Wenn ein Reizdarm diagnostiziert wird muss ja auch dementsprechend eine Therapie verordnet werden. Sei es durch Medikamente oder zumindest eine Ernährungsumstellung. Und kein Arzt schreibt Medikamente raus wenn er sich nicht sicher ist ob der Patient tatsächlich an dieser Krankheit leidet oder nicht. Bzw. er schließt vorher zumindest andere Krankheiten aus bevor er den Reizdarm therapiert.

Übrigens können Symptome wie Blähungen, Durchfall und Verstopfungen auf so unfassbar viele Krankheiten hindeuten, das es für einen Arzt sogar grob fahrlässig wäre wenn er leichtfertig eine Diagnose stellen würde. Ich kenne nur eine Person die tatsächlich einen Reizdarm hat (was übrigens mehr ist als einfach nur manchmal Durchfall oder Blähungen zu haben) und bei ihr wurden unzählige Tests im Vorfeld gemacht bevor diese Diagnose ausgesprochen wurde. Ich glaube also nicht das die Diagnose Reizdarm vorschnell ausgesprochen wird.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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