Reichen Mann einfach als Vater angeben

vom 12.06.2016, 21:57 Uhr

Eine Frau aus meinem Bekanntenkreis hat viele männliche Bekannte, mit denen sie auch intim wird. Wir finden das zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber wenn sie daran Spaß hat, soll sie den eben haben. Es ist einfach nicht unsere Welt.

Nun befürchten wir irgendwie schon, dass unsere Bekannte mal schwanger werden könnte. Die Gefahr besteht ja auch wenn man die Pille nimmt. Da ist die Anzahl der Partner ja nicht wirklich für entscheidend. Nur wird die Suche nach dem Vater schwieriger.

Die junge Frau meinte nun, falls sie mal schwanger werden sollte, sucht sie sich aus ihren Bekanntschaften, mit denen sie intim war, den aus, der am meisten Geld hat. Denn sie will dem Kind ja auch was bieten. Die meisten Männer wären ja stolz Vater zu werden und selbst wenn nicht, sie sollen ja nur zahlen.

Kann man das wirklich so einfach machen, einen Vater angeben, nur weil er das dickste Konto hat, obwohl man nicht sicher sein kann, wer der Vater ist, weil man so viele wechselnde Intimpartner hatte? Sicherlich lässt das Jugendamt doch die Vaterschaft testen, aber wollen die keine Eingrenzung der möglichen Väter?

Also das die Frau die Männer nennen soll, mit denen sie im fraglichen Zeitraum intim war? Oder ist das Jugendamt einfach froh, wenn ein Vater angegeben wird, der zahlungskräftig genug ist und sie deshalb keinen Unterhaltsvorschuss bezahlen müssen?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn der Mann das Kind anerkennen möchte und keine Zweifel hat, was interessiert es das Jugendamt? Ein eheliches Kind wird schließlich auch dann dem Ehemann zugeordnet, wenn ein anderer der Vater ist und sich nicht wehrt.

Ich fände es auch reichlich vermessen, wenn das Jugendamt es wagen würde nachzuforschen, nur weil eine Frau unverheiratet Mutter wird und einen Vater präsentiert, der die Anerkennung übernehmen möchte. Dann müsste man jede Mutter verhören und immer einen Test machen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Der Vater müsste in dem Fall die Vaterschaft anerkennen, was er ja hoffentlich nicht machen würde, da er die Frau ja selber kennt und weiß wie leicht sie zu haben ist. Dem Jugendamt ist es aber absolut egal, was da gemacht wird. Wenn es offiziell einen Papa gibt reicht das und da ist es eben auch egal wer das ist. Das Jugendamt ist nur interessiert daran, dass der Vater aufkommt für das Kind und dass es dem Kind an sich gut geht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn der Mann die Vaterschaft schriftlich anerkennt, dann ist es dem Jugendamt reichlich egal ob dieser auch der leibliche Vater ist oder nicht. Er wird dann zur Kasse gebeten mit dem Unterhalt. Kommt er diesem nicht nach auch wenn er solvent ist, kann man den Unterhaltsvorschuss beantragen. Diesen holt sich das Jugendamt dann vom eingetragenen Vater wieder.

Es sei denn, der Mann hat berechtigte Zweifel und fechtet die Anerkennung der Vaterschaft hinterher noch an. Dann wird die Vaterschaftsfeststellungsklage erhoben und die Frau muss die Männer angeben, mit denen sie Verkehr hatte und wer in Frage kommen könnte als Vater. Ist der anerkannte Vater nicht der leibliche Vater, dann wird das ganze ausgetragen und die Mutter hat es schwieriger an Unterhalt vom Jugendamt zu kommen, nur weil sie den richtigen Vater nicht nennen möchte.

Zum Glück sind nicht alle Männer so dumm und unterschreiben den Zettel nur auf Beteuerung der Mutter. Viele fordern von sich aus die Vaterschaftsfeststellung und unterschreiben vorher rein gar nichts. Das finde ich auch komplett richtig, denn ich würde auch nicht für ein Kind zahlen wollen wenn es nicht meines ist. Dafür soll dann auch der tatsächliche Erzeuger gerade stehen, auch wenn er nicht das dickste Bankkonto hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es gibt immer zwei, einen der das versucht und einen der das mit sich machen lässt. Und ich denke, es ist reichlich naiv anzunehmen, dass man allzu viele Männer finden wird, die bei so einer Frau keine Zweifel an der Vaterschaft haben werden.

Aber Ausnahmen können auch die Regel bestätigen. Wenn zum Beispiel der reiche Mann ungewollt und wissentlich unfruchtbar ist und schon immer unbedingt Kinder haben wollte, wird er sich vielleicht auf so ein Spiel einlassen. Aber ob die Wahrscheinlichkeit dafür hoch ist, lasse ich mal dahingestellt.

Allerdings sollte man als Mutter auch in so einem Fall nicht vergessen, dass die Menschen mit dem dicksten Portmonnaie nicht unbedingt automatisch die besten Väter sind. Klar ist es schön, wenn er spendabel ist und viel springen lässt. Aber so ein Kind will ja vielleicht auch einen Vater, der Zeit mit ihm verbringt und die Vaterrolle auch mit gemeinsamer Zeit und als erziehende Respektsperson übernimmt. Das ist mit Geld eigentlich nicht aufzuwiegen und ich finde, da sollte man auch mal gründlich drüber nachdenken, bevor man ein Kind zeugt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde, trüffelsucher hat das gut zusammen gefasst. Die Frau kann das ja ruhig versuchen, aber ob sie damit Erfolg haben wird, hängt doch auch vom Mann ab. Man kann den Menschen nicht kontrollieren und vorhersehen wie er handeln wird. Der Mensch ist kein Homo Oeconomicus. Daher kann es durchaus sein, dass der reiche Mann so irrational wäre und wider Erwarten das Kind als das seine Kind anerkennt.

Wenn das der Fall sein sollte, hat er allerdings Pech gehabt. In meinen Augen zeugt das nicht gerade von Intelligenz, wenn man ohne Gewissheit und Sicherheit in Form von Vaterschaftstest und dergleichen, einfach die Vaterschaft anerkennt und für ein Kind bezahlt, das vielleicht sogar ein Kuckuckskind ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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