Regelt Kanada die Zuwanderung besser?

[Mod]

Kanada ist ein riesiges Land mit 36 Millionen Einwohnern, dass an die USA angrenzt. Mein Vater wollte früher einmal unseren Betrieb verkaufen und in Kanada eine Farm betreiben, wogegen sich meine Mutter energisch gewehrt hatte. Landschaftlich wäre es auf jeden Fall eine tolle Gegend gewesen und ich wäre gerne in der französischsprachigen Provinz groß geworden.

Leider bin ich inzwischen gesundheitlich nicht mehr zu einem solch großen Schritt fähig. Trotzdem habe ich mir mal mit Interesse die Zuwanderungskriterien von Kanada durchgelesen. Da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Da werden schon echte Anforderungen gestellt und man merkt auch, wie stark die Zuwanderung dorthin reglementiert ist.

Allerdings hält das Land dadurch einen sehr hohen Standard und bietet auch dem Nachwuchs eine tolle Chance. Findet ihr die kanadischen Regelungen zur Zuwanderung nicht auch besser als die deutschen Regelungen?

Ich glaube nicht, dass man die verschiedenen Länder untereinander vergleichen kann und sagen kann, dass das eine Land das besser mit der Zuwanderung macht, als das andere Land. Was ich am kanadischen System gut finde ist das mit den Sprachkenntnissen.

Es ist etwas, was ich schon seit längerem kritisiere, dass vor allem eine gewisse Gruppe, die bei uns zuwandert, noch in der dritten und vierten Generation nicht der deutschen Sprache mächtig ist und somit die Kinder auch nicht deutsch sprechen können und sich auch sehr schwer tun, das zu lernen.

Da würde ich wirklich sagen, wer keinen Deutschkurs besucht und diesen nicht positiv abschließt, darf sich nicht mehr dauerhaft bei uns aufhalten. Wenn ich in ein anderes Land immigriere, dann kann ich auch nicht ohne Sprachkenntnisse dort leben. Ich muss mich anpassen, die Sprache lernen und bekomme nichts geschenkt.

Aber man muss sich immer die Umstände des jeweiligen Landes ansehen, die Politik, die Gesetze, das Umfeld. Ich denke nicht, dass man Deutschland oder Österreich mit Kanada vergleichen kann.

Ich würde nicht behaupten, dass es Kanada besonders gut macht, aber von schlecht sind sie sicherlich auch entfernt. Dasselbe gilt für die USA ( bis auf die Mexikaner, welches es oftmals einfach haben). Die Australierer und Neuseeländer sind auch zwei Länder, die es sehr gut halten, was die Einwanderungspolitik angeht und es nur dann Möglichkeiten gibt, wenn man auch den Länderregeln entspricht.

Wenn wir nun Kanada mit Deutschland vergleichen, dann empfinde ich das als Welten im Bezug auf die Einwanderung. Hier kann Hinz und Kunz rein, sprechen kein Deutsch, die dritten und vierten Generation von nahezu denselben Landsleuten sprechen kein Deutsch und passiert sowieso nichts. Natürlich ist das bei uns eigentlich auch anders geregelt, aber die Realität ist eine andere.

Man sieht es schon an so vielen Einwanderern aus Rumänien und Bulgaren. Meine Arbeitskollegin ist Rumänin und verflucht ihre Landsleute, die bewusst hier herkommen, dass freie Reiseabkommen für Arbeitswillige Rumänen und Bulgaren nutzen, aber letzten Endes nur herkommen, um H4 abzuzocken, kein Deutsch zu können usw. Das ist Standard, sagt sie und nur wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das gilt auch für andere Landsleute, wo es eine deutliche Mehrheit gibt, die das tun. Deswegen zeigt sich, dass wir bei der Einwanderung offenbar zu lasch geworden sind, obwohl wir durchaus auch voraussetzen, Deutsch zu können usw.

Für mich ist Kanada ein gutes Beispiel dessen, wie es zu laufen hat und woran Deutschland sich eine Scheibe abschneiden kann. Primär auch an Neuseeland, wo es Einwanderern nicht ohne Erlaubnis gestattet ist, Grundstücke zu erwerben ( vor allem Küstenregionen ) oder große Immobilien ohne Regierungszustimmung. Sowas finde ich perfekt. So kann sich da niemand einfach festnisten!

Ich denke, dass Kanada zu uns vieles Vorzüge hat. Hier wird auch klar zwischen Asyl und Einwanderung unterschieden, was in Deutschland mittlerweile auch Mangelware ist.