Regeln nur dann befolgen, wenn sie sinnvoll sind?

vom 27.11.2017, 06:39 Uhr

Bei uns im Bekanntenkreis wurde neulich über den Sinn von Regeln diskutiert. Jemand meinte dann, dass man Regeln gar nicht befolgen müsste, wenn sich herausstellen sollte, dass deren Befolgung in manchen Situationen total unsinnig und überflüssig wäre.

Es wurde das Beispiel genannt, wenn man als Fußgänger an einer gut einsehbaren Straße an einer roten Ampel steht und wartet während aber weit und breit kein Auto in Sicht wäre. In so einem Fall wäre es ja unsinnig zu warten bis die Ampel Grün wäre und man könnte einfach so die Straße überqueren. Jemand anderes meinte dann, dass dies doch keine Rolle spielt, man würde sich strafbar machen, wenn man die Verkehrsregeln nicht beachtet und bei Rot über die Ampel geht.

Was haltet ihr von dieser Aussage? Meint ihr, dass man Regeln immer befolgen sollte oder nur in den jeweiligen Situationen, in denen das Befolgen dieser Regeln als sinnvoll erachtet wird? Wie handhabt ihr das in eurem Alltag?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt wohl auf den Bereich an, in dem diese Regel gilt. Gerade bei Ampeln würde ich mal sagen, ist es schon sinnvoll, wenn man auf grün wartet. Tut man das nicht, lässt sich über die Ausnahmen streiten. Man ist auch ein schlechtes Vorbild. Unfälle im Straßenverkehr können schnell passieren und ich denke das es da einfacher ist, wenn man klipp und klar sagt, bei rot nicht. Das ist sicherlich auch für die Versicherungen angenehmer, da diese dann wissen, dass der Fußgänger fahrlässig gehandelt hat und man nicht erst darüber diskutieren muss, ob es eine Ausnahme war oder nicht.

Sinnlose Regelungen kenne ich aus meinem Berufsalltag. Im Chemielabor trägt eigentlich bei uns jeder einen Kittel und eine Brille, schon allein um sich nicht einzusauen. Man will seine Kleidung ja nach dem Laboralltag nicht direkt entsorgen müssen. Wenn der Kittel Löcher kriegt ist das ok. Ich muss ab und zu aber auch schon mal zu den Molekulargenetikern ins Labor. Diese haben nie Kittel getragen, aber der neue Sicherheitsmensch dort besteht nun auf welche. Sie sind vorgeschrieben.

Ab und an wird mit Ethidiumbromid gearbeitet, selten mit Chloroform oder Phenol. Es wird mit Kleinstmengen gearbeitet, Salzlösungen, Nukleinsäuren, Proteine. Ein Kittel erscheint mir da nicht notwendig. Solche Regelungen halte ich für Unsinn und man braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn die Leute keine Lust haben die Regelungen zu befolgen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es gibt sicher Regeln, die man für sinnlos erachtet und sie dann nicht befolgt. So etwas kenne ich auch vor allem im Beruf bei Regeln, die vielleicht der Chef aufgestellt hat, die man aber vielleicht nicht sinnvoll findet und daher auch nicht befolgt oder eben nur, wenn der Chef neben einem steht.

Aber von den Regeln würde ich die Gesetze doch klar unterscheiden wollen und darum würde ich sicher nicht einfach über eine rote Ampel gehen, auch wenn ich weit und breit kein Auto sehe. Da sehe ich auch den Aspekt, dass ein Kind einen sehen kann und das ist nicht gerade eine tolle Vorbildfunktion.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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