Regelmäßige Feuerwehrübungen in Hochhäusern sinnvoll

Ich habe heute in den Nachrichten gehört, dass in Dresden eine Wohnung in einem Hochhaus abgebrannt ist. Es muss wohl auch einen Toten gegeben haben, der bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist. Viele Bewohner müssen wohl gar nicht gewusst haben, was sie machen sollen, weil die Drehleiter der Feuerwehr nicht mal bis zur halben Höhe des Hauses kam.

Ich bin ja der Meinung, dass man gerade in Hochhäusern schon regelmäßig Feuerwehrübungen machen sollte. Sicher ist das bestimmt auch mit Kosten verbunden. Aber diese Übung wäre ja nicht nur für die Bewohner eine Übung, sondern auch für die Feuerwehrleute, die bestimmt auch nicht jeden Tag Leute aus einem Hochhaus retten müssen.

Denkt ihr, dass es sinnvoll ist? Würdet ihr so eine Übung gut heißen, wenn ihr in einem Hochhaus wohnt oder haltet ihr es für sinnlos, weil man schon irgendwie aus dem Haus kommt, wenn es mal brennt?

Man sollte nicht direkt nun im Hochhaus eine solche Übung abhalten, denn es können dadurch auch dabei Einschnitte für die Mieter entstehen. Bei einen Brand im Hochhaus muss man mehrere Situationen genau beachten und diese einzelnen Situationen kann man auch einzeln trainieren. So kann man auch erst einmal in völliger Ruhe die Sache angehen.

Danach bietet sich dann auch eine komplexe Auswertung an. So lassen sich dann auch völlig unkompliziert aufgetretene Schwachstellen beseitigen. Alle beteiligten Personen können dann auch für sich selbst die Situation in den einzelnen Übungen noch einmal gedanklich durch laufen. Macht so eigentlich mehr Sinn.

Eine Übung in einem Hochhaus, für den Fall eines Feuerausbruchs kann nicht sinnlos sein. Für mich besteht aber ein ganz großer Unterschied, ob ein Feuer in einem Hochhaus ausbricht oder in einem Mehrfamilienhaus mit weniger als sechs Parteien. Vielleicht macht es mehr Sinn, karlchen66, wenn vorab ein Feuerausbruch in einem Hochhaus einzeln geübt, bzw, angegangen wird.

Nach der einzelnen Übung schreit aber ein solcher Brand danach, dass alle Bewohner im Ernstfall richtig reagieren. Das geht nur, wenn jeder an Ort und Stelle weiß, welche Handgriffe usw. wichtig sind und sofort gemacht werden müssen. Bricht auf einer Etage ein Feuer aus, sollte grundsätzlich jemand da sein, der alles in Ruhe koordiniert. Also sollte für jede Etage eine verantwortliche Person und im Notfall eine Vertretung da sein, die alles Nötige veranlassen wird. Rennt jeder wild durcheinander, kann ein Chaos entstehen. Und das wäre das Letzte, was gebraucht wird bei einem Feuerausbruch.

Ich kenne es von der Feuerwehr hier auch so, dass immer mal wieder Übungen in bestimmten Gebäuden wie Seniorenheimen und auch Firmen durchgeführt werden, um wirklich für den Ernstfall die örtlichen Begebenheiten zu kennen. Daher finde ich es auch durchaus sinnvoll, wenn zwischendurch mal Übungen in Hochhäusern statt finden würden.

Wir haben hier in der Gegend keine Hochhäuser, so dass die Feuerwehr hier auch keine Übung dort abhalten kann. Aber in Wohngebieten mit Hochhäusern würde ich das durchaus gut finden und mich dadurch auch etwas sicherer fühlen, wenn ich in so einem Haus wohnen würde.

Und was bringt das? Den Bewohnern wenig, denn wenn diese Wechseln und ein neuer einzieht, dann müsstest du wieder eine Übung abhalten nur damit derjenige dann auch Bescheid weiß. Und im Akutfall werden sich die wenigsten daran erinnern wie das läuft und auch das richtige machen sondern wie die panischen Frettchen umher rennen und ggf. noch mehr falsch machen. Da greifen dann ganz andere Dinge und einmalige Sachen oder Dinge die einmal im Jahr geübt werden und keine Realität sind, gehen zum einen Ohr rein und auf dem anderen wieder raus. Die wenigsten nehmen das auch ernst, wie denn auch? Wenn man Annahmeübungen macht ist halt nicht alles Real und du kannst nicht das Hochhaus nur mal zur Übung anstecken und dann schauen was passiert.

Auch wenn man es Übt, kein Brand ist wie der andere. Es kann im inneren brennen, ein Vollbrand sein und solche Dinge. Mal ist das Treppenhaus frei, mal auch die Fluchtwege und dann wieder nicht. Du kannst vorher sagen, reicht die Drehleiter oder nicht aber wenn die Fassade im Vollbrand steht, dann stellst du die Drehleiter auch nicht heran und somit bringt dir die Übung auch wieder nichts, wenn dort die Bewohner raus klettern können auf die Drehleiter. Im anderen Szenario ist das nicht machbar und Sprungtücher ist genau das gleiche.

Für Feuerwehren und Rettungsdienste ist da ganze interessanter. Denn so wissen sie die Rettungswege und Zufahrten, können die Pläne aktualisieren lassen und solche Dinge. Diese üben das Handeln, haben damit aber auch jeden Tag anderweitig zu tun und beherrschen das Handwerk dann auch, weil es eben täglich angewendet werden muss. Ob ich nun eine Oma unter dem normalen Krankentransport aus dem engen Treppenhaus holen muss, oder wenn das ganze brennt, macht kaum einen Unterschied wenn die Technik beherrscht wird. Auch im Regelfall muss man improvisieren und nicht alles geht mit unseren Sachen, es wurden auch schon Bettlaken für den normalen Transport entfremdet, wie man es beim Brand eben auch macht damit man schnell am retten ist und nicht hinterher bergen muss.

Ich hatte schon Spaß mit diversen Übungen in Kliniken und anderen öffentlichen Gebäuden. Als die Klinik tatsächlich mal in Flammen stand, lief es dennoch anders ab als in der Übung da dieses Szenario eben nicht gespielt wurde. Durch das vorherige üben war jedoch klar, wo welche Zone ist und die Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und Leitender Notarzt, wussten wie sie das am geschicktesten von der Taktik her gestalten können und haben das dann eben zur Anwendung gebracht. Der Rest muss nur machen was ihm gesagt wird und dann laufen solche Dinge auch.

Also, soweit ich weiß übt die Feuerwehr auch regelmäßig Einsätze an Hochhäusern. Zumindest hat selbst unsere Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern auf dem Übungsgelände der Berufsfeuerwehr ein Hochhaus zum Üben stehen. Natürlich ist das Hochhaus unbewohnt.