Reflektiert Ihr am Ende einer Woche/Monat?

vom 11.04.2021, 22:15 Uhr

Es ist Sonntag Abend und die Woche ist um. In der letzten Woche ist bei mir so einiges passiert und nicht alles war positiv. Ich habe mir vorgenommen, es beim nächsten Mal besser zu machen, falls sich die Situationen noch einmal ergeben sollten, wobei nicht alles in meiner Macht liegt, wie es sich entwickelt.

Seit einigen Wochen versuche ich, jeden Sonntag Abend so ein bisschen die Woche zu reflektieren und mir in Erinnerung zu rufen, was gut und was schlecht gelaufen ist. Und wenn etwas schlecht war, überlege ich, woran es gelegen hat und wie ich es nächstes Mal eventuell besser machen kann, damit es anders ausgeht.

Diese Reflexion einer Woche oder eines Monats habe ich durch das Thema Bullet Journal kennen gelernt, wo es mit zum Prinzip gehört. Bis dahin hatte ich zwar schon einmal davon gehört, aber nie so konkret und wie es einem helfen kann, zufriedener zu werden, sich weiter zu entwickeln oder Fehler in Zukunft zu vermeiden. Trotz der kurzen Zeit haben sich bei mir schon erste kleine Erfolge eingestellt, meine ich. Und es braucht gar nicht viel Zeit, um eine Woche oder einen Monat mal Revue passieren zu lassen.

Reflektiert Ihr am Ende einer Woche oder eines Monats auch, wie er gelaufen ist, welche Ereignisse warum passiert sind und wie man sie etwa hätte vermeiden können? Oder ruft Euch die schönen Erinnerungen noch einmal in Erinnerung? Bringt es Euch etwas, vielleicht für Eure Entwicklung oder Euren inneren Seelenfrieden? Oder haltet Ihr das für Zeitverschwendung?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mir das tatsächlich im Laufe meines Lebens schon öfters vorgenommen, besonders in schwierigen Phasen. Ich wollte mir bewusster machen, was aus welchen Gründen nicht gut gelaufen ist und was man besser machen könnte. Außerdem wollte ich herausfinden, ob es nicht doch schöne Momente gab, um sie vielleicht zu verstärken. Das habe ich alles schriftlich nach einem bestimmten Schema gemacht. Aber wie so vieles andere habe ich es nie lange durchgehalten.

Zur Zeit habe ich kein Bedürfnis danach, weil es mir ganz gut geht. Ich schreibe mir zwar ab und zu eine Art Agenda auf, was ich tun könnte, sollte oder wollte, aber das ist eher in die Zukunft gerichtet und kein Reflektieren der Vergangenheit. Ich habe für mich festgestellt, dass es nicht gut ist, zu sehr in der Vergangenheit festzuhängen. Als optimistischer Mensch schaue ich lieber in die Zukunft. Ich mache das aber nicht nach einem besonderen Rhythmus, sondern dann, wenn mir danach ist, weil ich gerade keine sinnvolle Perspektive sehe.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich reflektiere eher im laufenden Betrieb und nach Bedarf, wenn man so will. Ich denke sowieso gerne nach, sodass bei mir eher die Gefahr besteht, zu sehr ins Grübeln zu geraten und allzu selbstkritisch jeden Handschlag oder jedes vielleicht nicht hundertprozentig freundliche und höfliche Wort rückblickend auf die Goldwaage zu legen. Ich finde, dass das den ganzen Alltagskram, der eben so dazu gehört, nur über Gebühr aufbauscht und aus jeder Mücke einen Elefanten macht.

Als ich noch jünger war, haben mich tatsächliche oder vermeintliche Faux Pas immer noch Ewigkeiten verfolgt, und das war auch nicht gut für mich. Rückblickend betrachtet kannst du eh nichts mehr ändern, Fehler passieren jedem und selbst wenn man sich noch so fest vornimmt, beim nächsten Mal "alles besser zu machen", latscht man doch oft genug immer wieder ins gleiche Fettnäpfchen. Sonst wären wir ja alle vollkommen, wenn wir jeden Fehler nur einmal machen würden. Von Selbstoptimierung als Religionsersatz halte ich sowieso nicht viel.

Wenn ich also einen stinknormalen Arbeitstag oder eine ereignisarme Woche hinter mir habe, gibt es nicht viel zu reflektieren, und einen ganzen Monat kann ich in meinem Alter schon nicht mehr in den Blick nehmen, weil ich mich am 15. schon nicht mehr erinnern kann, was am 5. passiert ist, wenn nicht gerade eingebrochen wurde oder das Haus unter Wasser stand. Und wenn doch mal etwas unrund gelaufen ist, warte ich nicht bis Sonntag, sondern lasse das Problem direkt noch mal Revue passieren und hake es dann auch ab.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ja, ich reflektiere auch regelmäßig meine Woche, um zu schauen, was gut und was nicht so gut gelaufen ist. Für mich ist das eine gute Möglichkeit, um mir bewusst zu machen, was ich in Zukunft besser machen kann. Dabei versuche ich, mir vor allem die positiven Erlebnisse ins Gedächtnis zu rufen und mich darüber zu freuen.

Allerdings fällt es mir manchmal schwer, die negativen Erfahrungen auszublenden und nicht zu sehr auf sie zu fokussieren. Ich denke aber, dass es wichtig ist, auch aus Fehlern zu lernen und zu schauen, was man in Zukunft anders machen kann. Nur so kann man sich weiterentwickeln und wachsen.

Insgesamt denke ich, dass es sinnvoll ist, regelmäßig zu reflektieren, um sich bewusst zu machen, was man in Zukunft anders machen kann. Man muss aber auch darauf achten, nicht zu sehr in der Vergangenheit zu leben und sich Gedanken darüber zu machen, was man alles falsch gemacht hat. Denn das kann schnell zu Selbstzweifeln und einem schlechten Selbstwertgefühl führen.

Für mich ist die Reflexion meiner Woche oder meines Monats ein wichtiger Teil meines Entwicklungsprozesses. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und das wiederum trägt dazu bei, dass ich mich insgesamt wohler fühle und zufriedener mit meinem Leben bin.

Ich würde jedem empfehlen, es zumindest einmal auszuprobieren und zu schauen, ob es für einen selbst etwas bringt. Denn letztendlich muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm hilft, um sich weiterzuentwickeln und inneren Seelenfrieden zu finden.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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