Referate zu Hause vor dem Spiegel üben?
Ich weiß noch genau, dass uns in der Schule immer vorgeschlagen wurde, Referate zu Hause allein vor dem Spiegel zu üben, damit man seine Ausdrucksweise und sein Auftreten immer im Blick hat und auch darauf achtet, genügend Blickkontakt mit dem "Gegenüber" zu halten. Außerdem ist man somit in einer anderen Position - also meist weg vom vertrauten Schreibtisch, so dass man das Referat auch außerhalb davon noch einmal übt und somit einen spontanen Blackout bei ungewohnter Umgebung eher verhindern kann.
Ich habe es einmal versucht, ein Referat vor dem Spiegel zu üben, wobei ich es nach wenigen Minuten dann sein lassen habe. Ich kam mir ehrlich gesagt total bescheuert vor und es hat mich mehr irritiert, mich zu sehen, als dass es mir geholfen hätte. Von daher habe ich das dann komplett sein lassen und seitdem habe ich Referate dann nie vor dem Spiegel geübt. Ich sage Referate zwar durchaus immer laut auf, um sie zu üben, aber eben nicht vor dem Spiegel.
Übt ihr Referate zu Hause vor dem Spiegel oder habt ihr das schon einmal gemacht? Hat euch das schon einmal geholfen?
Es ist natürlich zweifelsohne sehr sinnvoll ein Referat ausgiebig zu Hause zu üben, bevor man es vor der Klasse halten muss. Dafür muss man sich aber nicht vor einen Spiegel stellen, im Gegenteil sogar. Wenn man vor dem Spiegel steht ist man doch nur irritiert.
Man sieht sich die ganze Zeit lang selbst, was man während des Referates jedoch nicht tut. Man wird dadurch nur abgelenkt und kommt sich albern vor, weshalb man das Üben vielleicht gleich sein lässt, was ja nicht Sinn und Zweck der Sache sein kann.
Wie man während des Sprechens aussieht kann man schließlich auch ungefähr einschätzen. Man kann anfangs seine Körperhaltung kontrollieren, aber das sollte es dann auch gewesen sein. Man redet im Ernstfall ja zu einem Publikum und nicht zu einem Spiegel, welcher ein falsches Bild der Realität letztlich wiedergibt.
Ich teile deine Erfahrung absolut. Vor dem Spiegel bin ich einfach nur irritiert und lenke mich selbst ab und fange an zu träumen und zu schwafeln. Ich hab es auch schon ohne Spiegel probiert- mit ähnlichen Ergebnissen. Bei mir liegt es definitiv daran, dass ich in solchen Übungssituationen gar nicht die nötige Anspannung habe.
Mir fällt es da schon schwerer vor meinen Eltern zu sprechen. Daher ist das auch meine Lieblingsübung wenn es in die Vorbereitung von Referaten geht. Gute Freunde sind hierbei auch das perfekte Opfer. Oder noch besser: Menschen, die sich richtig gut mit dem Thema des Referates auskennen. Die können einen fachlich verbessern und der nötige Druck nichts falsches zu sagen ist auch da.
Ich habe Referate immer gehasst und mich total geschämt vor der ganzen Klasse zu sprechen. Vor dem Spiegel habe ich auch nie geübt, da ich mir dabei blöd vorkam. Ich musste dabei immer grinsen und das hat mich erst recht verunsichert. Ich habe mich dabei auch immer viel zu sehr auf mich konzentriert und den Faden verloren.
Besser geeignet waren für mich möglichst Personen, die keine Ahnung vom Thema haben und mich auch nicht kritisieren können. Das war meistens meine kleine Schwester. hat auch nicht geschadet, ich bin Lehrerin geworden und es fällt mir heute nicht mehr schwer vor einer ganzen Klasse zu stehen und meinen Unterricht abzuhalten.
Ich habe Referate auch nie vor dem Spiegel geübt, sondern entweder alleine am Schreibtisch oder in meinem Zimmer auf- und abgehend, oder aber vor meinen Eltern beziehungsweise anderen Zuhörern, die sich bereiterklärt haben, das Publikum zu spielen. Es macht meiner Meinung nach auch nicht allzu viel Sinn, beim Vortrag in den Spiegel zu schauen, denn dann fixiert man sich viel zu sehr auf sein Abbild und weniger auf den Inhalt. Noch dazu sieht man sich in der realen Vortragssituation ja auch nicht selbst. Da kann man noch so oft bestimmte Gestiken und Mimiken üben, aber in der echten Prüfungssituation wird man sich höchstwahrscheinlich doch automatisch nochmal anders verhalten.
Ich kann mich ebenfalls noch erinnern, als mein Lehrer mit den mit Sicherheit gut gemeinten Rat geben wollte Aufsätze oder Vorträge vor dem Spiegel zu üben. Das habe ich auch versucht, aber mit erging es ähnlich wie einigen hier. Ich war sehr abgelenkt und durch das Konzentrieren auf mein Spiegelbild habe ich mehr Blackouts bekommen, als ohne den Spiegel.
Ich übe Vorträge auch heute noch indem ich sie im Kopf und auch laut durchgehe und mich dann auf der Arbeit zum Beispiel in einen Raum stelle und die dort übe. ich bin zwar nicht der größte Freund von Vorträgen, aber ich denke ich bekomme sie relativ gut hin. Ich kann mir zwar auch etwas Besseres vorstellen, aber Blackouts oder dergleichen bekomme ich nicht (mehr) und auch sonst läuft es durch das Üben relativ flüssig.
Ich bekam diesen Tipp früher auch in der Schule. Ich hatte eigentlich nie große Probleme mit Referaten, auch wenn sie mir nicht immer angenehm waren. Aber vor einem Spiegel habe ich auch nie geübt, das war für mich sehr eigenartig und "unnatürlicher" als ohne Spiegel zu üben.
Ich glaube auch nicht, dass man sich während des Üben des Referates vor einem Spiegel so gut beobachten kann, dass man gleich analysieren kann, wie man wirkt und dergleichen.
Was ich jedoch noch viel mehr gehasst hätte, wäre eine Aufnahme mit einer Videokamera, wie es ja manchmal auch an Schulen gemacht wird um danach per Video zu analysieren, wie man auf die Zuhörer gewirkt hat. Ich habe inzwischen wirklich keine großen Probleme vor Leuten einen Vortrag zu halten. Ich bin selber Lehrerin und stand auch schon oft vor einer Gruppe mit Erwachsenen. Dennoch würde ich es weiterhin verabscheuen mit Video aufgenommen zu werden, also zumindest wenn ich weiß, dass es für eine spätere Analyse ist. Da werde ich automatisch nervös und "unnatürlich".
Ähnlich würde es mir zu Hause vor dem Spiegel gehen. Ich habe es früher in der Schule auch immer nur alleine in meinem Zimmer laut vortragend geübt. Ganz am Anfang habe ich es glaube ich noch meiner Mama vorgetragen, aber da fehlte ihr auch oft die Zeit dazu.
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