Rechte, Pflichten und Grenzen für Flüchtlinge

vom 21.08.2015, 08:02 Uhr

Das Thema der Flüchtlinge wird aktuell ja immer präsenter auch für uns und nicht nur in Italien und Griechenland. Es flüchten immer mehr Menschen, die definitiv in schlimmen Situationen leben, die man nicht mit ihnen teilen möchte. Doch wo sie aufgenommen werden, entstehen vielerlei Probleme. Die Aufnahmestellen sind überfüllt, die Lebensqualität sinkt, die Versorgung ist schlecht.

Auch bei uns wird langsam der Platz eng. Sie können nicht alle schnell genug verteilt werden und überhaupt muss immer aus staatlicher Sicht geprüft werden, ob einem Asylantrag stattgegeben werden kann oder nicht. Das bedarf natürlich Zeit und ist ein sehr schwieriger Prozess.

In der Zwischenzeit werden Flüchtlinge in Zeltlager gesteckt, zu unschönen Bedingungen massenhaft in Turnhallen untergebracht oder in Kasernen einquartiert. Viele Menschen mit vielen Problemen auf wenig Raum mit wenig Freiheit und Privatsphäre. In Suhl kam es da nun zu einem eskalierten Streit unter Asylbewerbern, der sogar darin ausuferte, dass die Polizei angegriffen und diverses Equipment beschädigt wurde, sowie dass es einige Verletzte gab.

Als Konsequenz stellt unser Bundesinnenminister fest, dass das nicht geht und sich auch Flüchtlinge an die Gesetze in Deutschland halten müssten. Mir stellt sich dabei allerdings auch die Frage, ob diese Flüchtlinge überhaupt konform zu unseren Gesetzen untergebracht sind. Die Menschenwürde ist unantastbar, so steht es im Grundgesetz. Aber ist diese Forderung überhaupt erfüllt?

Wo seht ihr die Grenzen? Was dürfen Flüchtlinge und was machen wir im Umgang mit ihnen falsch? Haben sie ein Recht sich gegen schlechte Behandlung aufzulehnen, weil auch dies Teil unserer Grundgesetze ist oder seht ihr es ähnlich einseitig wie Herr de Maizière, dass die Flüchtlinge sich quasi still und ruhig verhalten und alles hinnehmen sollten, weil sie fremd hier sind?

» Malefactum » Beiträge: 132 » Talkpoints: 69,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ganz sicher ein schwieriges Thema. Natürlich ist die Unterbringung in einer Turnhalle oder ähnliches nicht wirklich menschenwürdig für unsere Standards. Schließlich ist der Mindestlebensstandard so definiert, dass man als Single Anspruch auf eine Wohnung mit 45qm hat. Andererseits werden in Ausnahmesituationen, zum Beispiel bei Naturkatastrophen, auch Deutsche einmal vorübergehend in Turnhallen untergebracht. Entscheidend ist also das "vorübergehend". Solange man versucht, die Leute schnellstmöglich in bessere Unterkünfte zu bringen, sehe ich die Menschenwürde nicht verletzt.

Dass es bei Flüchtlingen auch zu Gewaltausbrüchen kommt, finde ich völlig verständlich. Die Leute haben einiges durchgemacht und haben natürlich gehofft, in Europa ein viel besseres Leben zu haben. Wenn sie dann aber mit solchen Lebensbedingungen konfrontiert werden, werden sie sicherlich ungeduldig. Und viele Menschen auf engstem Raum birgt immer Konfliktpotential. Das ist einfach menschlich und meiner Meinung nach kein Grund, panisch zu reagieren.

Davon abgesehen gibt es ständig bei Großveranstaltungen wie Fußballspiele auch unter Deutschen ähnliche Gewaltausbrüche, die teilweise noch viel heftiger verlaufen. Allerdings ist das eben keine große Schlagzeile mehr, solange keine Menschen dabei sterben. Bei Gewalt unter Flüchtlingen sieht das im Moment anders aus, weil hier das Interesse der Öffentlichkeit einfach höher ist.

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