Reaktion wegen Köln angemessen oder übertrieben?

Wir wissen alle, was in der Silvesternacht nicht nur in Köln, sondern in vielen Städten passiert ist. Das muss hier nicht noch einmal erläutert werden.

Was mir jedoch aufgefallen ist (zumindest ist das mein subjektiver Eindruck) ist, dass die ganze Stadt anscheinend überreagiert und entsprechend "ausflippt".

Um ein Beispiel zu nennen: bei uns in der Stadt sind auch ab und zu Ausländer zu sehen. Aber kaum ist das wegen Köln so breit in den Medien ausgeschlachtet worden von wegen es wären nur Migranten gewesen und Einheimische machen so etwas nicht, reagieren viele Frauen total über und sehen in jedem Mann eine Bedrohung, der nur minimal ausländisch aussieht oder mit einem Akzent Deutsch spricht.

So habe ich schon mitbekommen, wie Frauen sich schon bedroht fühlen, wenn ein Migrant wenige Meter entfernt steht, auch wenn der nichts macht. Während das früher nie ein Problem war, habe ich den Eindruck, wird ausländisch aussehenden Männern jetzt pauschal eine Vergewaltigung oder Diebstahl unterstellt, auch wenn diese Person nicht mal in unmittelbarer Nähe ist, was ich persönlich extrem übertrieben finde.

Ich finde das maßlos übertrieben. Nur wegen ein paar schwarzen Schafen sind doch nicht alle so. Wie findet ihr das Verhalten? Ist euch das in euren Städten auch schon aufgefallen oder ist meine Stadt da eher eine Ausnahme?

Also das Problem ist, dass man niemanden in dem Kopf schauen kann, sondern nur vor dem Kopf. Das beinhaltet natürlich auch jeden Mann. Im Übrigen aber auch Frauen, weil es sehr wohl auch weibliche Sexualstraftäterinnen gibt, wenn dies auch nicht weiter auf dem Vormarsch ist, als bei den Herren! Da ist es schon deutlich mehr. Vor dem Kopf gucken ist eine Sache und nicht darin hineinsehen zu können die andere.

Ich wohne in einer Stadt, wo es mehr Problemviertel denn je gibt. Einige sind auch schon zu No-Go Areas öffentlich bezeichnet worden und unter versteckter Hand aus Polizeikreisen und Bevölkerung gibt es noch mehrere Viertel bei uns, die nicht zu betreten sind, wenn man keine Schlägerei will. Das gilt insbesondere für junge Menschen, die hier vorbeischauen. Frauen haben hier jedoch an vielen Knackpunkten auch nichts zu lachen.

Ich muss aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass ich nicht täglich, aber sehr regelmäßig beim Einkaufen & Co von nordafrikanischen Herren belästigt werde. Das geht nicht nur mir so, sondern auch anderen Damen in meinem Umfeld. Solche Ausmaße wie in Köln hatte ich allerdings noch nie! Ich wurde angegraben, man stellte sich mir in den Weg, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen und mehr. Es gab auch den Versuch von Umarmungen, aber niemals, dass muss ich betonen, wurde ich länger belästigt, begrapscht oder gar so, dass ich die Polizei rufen musste.

Ich habe zwar mehrfach vehement "nein, keine Lust" oder "lass mich in Ruhe" sagen müssen. Doch damit war es getan. Wenn wirklich gar nichts mehr ging, dann wurde ich auch durchaus gehalten zu drohen. Das kam jedoch schon öfters vor. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich meine Nichte sehr häufig dabei hatte und darauf keine Rücksicht genommen wurde. Also wenn ich Kinder dabei hatte, war das trotzdem geschehen.

Von Syrern & Co habe ich nie etwas derartiges erwartet oder gar bekommen. Ich habe wirklich ein großes Problem in unseren Gegenden mit afrikanisch stämmigen, also dunkelhäutigen Menschen. Sei es die Drogendealer in der City, welche mich angraben oder eben ganz normale Bürger. Doch fair muss ich auch sagen, sexuelle Übergriffe, die gab es nie. Es wurde aber auch schon oft etwas heftiger oder energischer, wo ein "Nein" und andere Wörter nicht ausgereicht haben.

Ich finde nicht, dass die Damen oder Öffentlichkeit über reagiert. Es gab diese Probleme mit Migranten jeder Nation des Öfteren. Das Problem war, dass man dies immer als Einzelfall abgetan hat und erst jetzt mal das Umdenken politisch gesehen wird und gezeigt wird, was mancher Orts zum Alltag gehört. Im Ruhrgebiet wie in Duisburg, Essen, Düsseldorf oder Dortmund ist das für viele Frauen eine Tagesordnung. Darf man auch sagen. Die Polizei gibt das auch zu, aber bisher war es schwer, dass offen zu sagen, weil dann immer die "Nazidebatte" kam.

Man muss allerdings jetzt aufpassen. Nicht jeder Migrant oder Flüchtling ist ein Sextäter. Dasselbe gilt eben auch für Deutsche. Man muss da echt aufpassen, dass man sich selber nicht dabei erwischt, dass man einfach jeden über einen Kamm schert.

Ich gebe aber zum Beispiel zu, dass es mir schwer fällt durch eine Menschenmenge von dunkelhäutigen Herren zu gehen, weil es nahezu einmal von fünfzig Versuchen vorkommt, dass ich wirklich in Ruhe gelassen werde. Ich rede mir immer ein, weil das auch viele Bekannte sagen, dass es daran liegt, dass ich womöglich den ihr Typ bin. Doch wenn man dann sieht, dass dieselben Männer dann auch die Straßenseite wechseln und andere Mädels angraben, dann fällt mir oftmals nichts mehr ein.

Ich erwische mich daher auch oft dabei, wie ich mit Freunden und Verwandten über die Straße gehe, einen dunkelhäutigen Herren oder eine Gruppe sehe und schon sage "oh nein, nicht schon wieder". Meine Leute lachen da mich schon aus und finden das total witzig. Ich jedoch nicht. Sie sehen es aber selber. Denn einige haben auch immer gedacht, dass ich übertreibe, aber am Ende wurde sich sogar bei mir auch von männlicher Seite entschuldigt, weil selbst mein guter Kumpel hat es live mitbekommen und war schockiert, wie intensiv ich am Tage an gegraben wurde.

Von Deutschen werde ich bisher nur besoffen nervig an gegraben. Da allerdings auch etwas heftiger, weil sie wohl besoffen sind. Da wird dann noch tausendmal angetanzt, versucht einen in Arm zu nehmen usw. Das vermeide ich daher auch gänzlich noch Party zu machen.

Nun ja. Was soll ich sagen. Das kommt vor, aber so etwas wie in Köln ist mir Gott sei Dank erspart geblieben. Doch ich finde es unangenehm diesen Herren mittlerweile entgegen zu treten, weil es nicht nur Gruppen von zwei Personen aufwärts sind, sondern ich auch angemacht werde, wenn er alleine ist usw. Doch es gibt auch manchmal tolle Tage, wo das eben nicht passiert, wo ich dann wieder etwas glücklicher bin, weil von geschmeichelt fühlen, kann hier nicht mehr die Rede sein.

Trotzdem dürfen die Frauen auch aus der Silvesternacht jetzt nicht den Hang verlieren und jeden Flüchtling und Migranten sowie andere Frauen andere Landsmänner so vorverurteilen. Es ist schwer, das weiß ich selber aus der Erfahrung, die ich mache, aber es gibt nicht nur schwarze Schafe. Einige lassen einen auch bei Ablehnung in Ruhe. Das muss man sagen, also nicht jeder grabscht dann wahllos zu!

Trotzdem finde ich, dass es nicht ganz so übertrieben ist, wie das in Moment thematisiert wird. Es spricht vielen Frauen aus der Seele, was hier immer häufiger auf sie zu kommt. Gerade auch in Problemregionen sind sogar Jugendliche schon des Öfteren mit 14-18 Jahren aufgefallen, wie sie erwachsene Ladies derart belästigen, dass man nicht mehr weiter weiß.

Das die Angst daher gegeben ist, dass verstehe ich. Doch jetzt jeden Migranten und Flüchtling die sexuelle Wolllust gegenüber den Frauen zu unterstellen, dass darf nicht passieren. Da müssen wir alle irgendwie wieder zurückfinden, sonst sind wir nicht besser, als die rechten Parolisten, welche sowieso glauben, jeder Ausländer sei gleich.

Es behauptet niemand ernsthaft, dass alle Flüchtlinge Kriminelle seien, aber es sind einfach zu viele darunter. Achtung vor Frauen steht auch nicht gerade hoch im Kurs bei dieser Klientel. Vor allem bekommen sie auch noch Verständnis dafür.