Reaktion des Partners, wenn ihr langsam wach werdet?

Eine Partnerschaft ist eine richtig schöne Sache. Man erlebt viele Dinge gemeinsam, schläft zusammen ein und wird natürlich auch zusammen wach. Doch gerade morgens kann es große Unterschiede zwischen den Partnern geben. Häufig werden die Partner nämlich unterschiedlich schnell und auch zu unterschiedlichen Zeiten wach. Das kann zu Problemen führen.

Ich gehöre nämlich beispielsweise, zu den Menschen, die schnell wach werden und auch eigentlich recht früh wach sind. Eine ehemalige Freundin von mir ist immer nur sehr langsam wach geworden und konnte immer sehr lange schlafen. Das war für mich immer schwierig, weil sie natürlich wesentlich später und langsamer in die Gänge kam als ich. Es kam häufig zum Streit, weil sie das nicht verstehen konnte und ich konnte sie auch nicht immer verstehen.

Wie ist das bei euch? Wie geht ihr damit um, wenn euer Partner ein anderes Verhalten hat, wenn es darum geht, aufzustehen? Wie reagiert euer Partner?

Wir sind beide nicht wirklich die Schnellstarter am Morgen. Deswegen ist es bei uns nicht so schlimm, dass man sich streiten müsste. Manchmal kommt es aber vor, dass ich dann schon mal ein paar Minuten eher wach werde und noch ein bisschen dösen will. Dann kuschel ich mich zu meinem Partner und werde dann langsam wach. Wenn er dann nicht mit wach wird, stehe ich schon mal auf und mache Frühstück für uns beide fertig. Ich mache da keinen Stress, wenn er mal länger braucht um wach zu werden und er macht es bei mir auch nicht, wenn es bei mir mal länger dauert.

Ich hatte schon so einige Partnerinnen im Leben und habe die unterschiedlichsten Dinge erlebt, was die oben angeführte Fragestellung betrifft. Ich bin auch ein Frühaufsteher, ein extremer sogar. Die meisten Partnerinnen meines Lebens waren Langschläfer. Und irgendwie passte das überhaupt nicht. Auch wenn man sich zunächst keine Gedanken darübermacht, so führt das langfristig doch zu ernsten Problemen. Anfänglich ist es ja noch egal, aber später wird das wirklich eine ernst zunehmende Sache.

Meine jetzige Partnerin ist Frühaufsteher, und sogar eine Frau, die gewisse Dinge am liebsten morgens macht, genauso wie ich. Unser Erwachen ist absolut harmonisch und irgendwie auch gleichzeitig. Wir haben die gleichen Interessen am frühen Morgen, und das ist wirklich wunderschön. Ich glaube, dass ich bei der nächsten Partnerwahl ernsthaft in Erwägung ziehen würde, es nur mit einer Frühaufsteherin zu versuchen. Ich kann es eben nicht nachvollziehen wie man nach 6 Uhr morgens aufstehen kann, und andere verstehen nicht, wie man bereits um 5 Uhr putzmunter sein kann, so wie ich es bin.

Ja, ich bin da wirklich extrem, und das auch noch freiwillig! Es gibt Forschungen darüber, die belegen, dass diese Eigenschaft, also früh oder spät aufstehend, genetisch bedingt ist. Bei mir ist das schon außergewöhnlich extrem. Vor 10 Jahren gab es mal eine Zeit, da bin ich jeden Morgen um 4 aufgestanden, dann um 5 ins Fitnessstudio gefahren und um 7 Uhr war ich dann im Büro. Ich schlafe auch am Wochenende bis höchstens um 7 Uhr. Und man kann sich vorstellen, dass es dann schon sehr schwierig ist, wenn ich mit Jemanden zusammen bin, der lieber ausschläft und morgens erst mal eine Stunde braucht um wach zu werden.

Bei uns ist es so, dass ich eben die Frühaufsteherin bin, was aber auch der Lebenssituation geschuldet ist. Ich arbeite und muss dadurch mehrmals pro Woche schon um 5:30 aufstehen, während mein Partner lange schlafen kann. Ich nutze die Zeit dann auch und mache mich in Ruhe fertig und esse auch was und ziehe dann auch los. Ich baue aber auch etwas Puffer ein, weil ich es hasse, zu spät (zur Arbeit oder generell) zu kommen.

Aber selbst wenn ich mal einen Tag frei habe (oder am Wochenende) behalte ich es so bei, dass ich spätestens um 6 Uhr aufstehe. Ich habe einfach gemerkt, dass das sonst meinen Rhythmus durcheinander bringt, wenn ich länger schlafe, dann habe ich hinterher an Arbeitstagen wieder massive Schlafprobleme wegen der blöden Umstellung und bin dann umso mehr geschafft und fertig und kann mich kaum konzentrieren, weil ich so gerädert bin. Das kann und will ich so nicht akzeptieren, daher stehe ich auch an freien Tagen früh auf, wenn auch nicht ganz so früh wie an Arbeitstagen.

Mir muss es schon ziemlich schlecht gehen, sei es durch Erkrankung oder so, dass ich dann mal länger schlafe. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Auch wenn mein Partner und ich in dieser Hinsicht total unterschiedlich sind (er schläft dann meist bis 10 oder 11), kommen wir uns da nie in die Quere. Ich nutze die Zeit immer, mein Gehirn anzustrengen und in die Gänge zu kommen. Ich bin Vormittags geistig nämlich am Aktivsten und Produktivsten, sodass ich das eben ausnutze so weit es geht. Ich wüsste nicht, warum wir deswegen streiten sollten. Wozu? Muss man etwa immer alles gemeinsam machen oder was? Ich wäre ziemlich unausgeglichen, wenn mein Partner rund um die Uhr mir am Hintern kleben würde und ich keine Sekunde für mich hätte.

Ich muss auch früh aufstehen, sei es wegen der Arbeit oder auch wegen dem Kind. Zoff gab es deswegen nicht, weil der Partner nicht direkt mit aufgestanden ist oder auch nur langsam wach geworden ist. Was mir aber auf den Senkel gegangen ist, dass mein Ex Partner bis Nachmittags im Bett gelegen hat obwohl er zugesichert hat, dass er früh aufsteht um mal auf das Kind auf zu passen oder um mit einkaufen zu gehen.

Bewegt hat sich rein gar nichts, wurde er geweckt dann hat er sich umgedreht und weiter geschlafen. Schlichtweg einfach nur Faulheit die mit der simpel Ausrede "ich war halt Müde" immer gerechtfertigt wurde. Dabei spielte es gar keine Rolle wann er ins Bett gegangen ist, teilweise hat er sich sogar am Nachmittag den Tag davor hingelegt und dann über 24 Stunden durch geschlafen und erzählt mir dann etwas von "ich bin Müde".

Aber mir dann vorhalten, wenn ich mich Nachmittags 20 Minuten aufs Sofa gelegt habe und die Augen zugemacht, denn im Gegensatz zu ihm komme ich nur auf eine tägliche Schlafzeit von 2-4 Stunden seit einigen Jahren, jeden Tag und nicht nur wenn ich arbeiten muss. Diese falschen Versprechungen mit aufstehen und dann die Vorhaltungen wenn ich mich Nachmittags mal hingelegt habe, die haben zum Streit geführt ansonsten hat mich das ziemlich kalt gelassen. Ich brauche nicht alles mit einem Partner zusammen machen, weder gemeinsam ins Bett gehen noch gemeinsam aufstehen um die gleiche Zeit.

Glücklicherweise sind mein Partner und ich da komplett gleich. Wir gehen generell immer zur gleichen Zeit ins Bett und stehen zur gleichen Zeit auf. Unter der Woche haben wir unseren festen Rhythmus durch die Arbeit. Und am Wochenende ergibt sich das einfach automatisch so. Wir werden dann zur gleichen Zeit müde und schlafen beide in etwa gleich lang. Wir wachen eigentlich immer automatisch zur gleichen Zeit auf. Wenn der eine doch mal ausnahmsweise eine halbe Stunde früher wach sein sollte als der andere, spielt er währenddessen am Handy.

Ich finde es gut, dass es so unproblematisch ist bei uns. Ich hatte schon Beziehungen, in denen das ganz anders war. Mein erster Partner ist beispielsweise immer extrem früh wach geworden und wollte dann auch direkt in den Tag starten. Ich bin selbst kein Langschläfer, aber am Wochenende will ich eigentlich schon gerne bis etwa neun Uhr im Bett bleiben. Er ist hingegen immer schon gegen sechs Uhr aufgewacht, wollte direkt Aufmerksamkeit und hat sich gelangweilt, wenn ich nicht auf aufstehen wollte. Außerdem wollte er dann auch immer direkt mit mir frühstücken und das war eben ein Problem.

Genauso war es ein Problem, als ich einen Partner hatte, der problemlos immer hätte bis zum Nachmittag schlafen können. Das hat mich auch genervt. Ich finde es ja prinzipiell nicht schlimm, wenn man nicht immer zur gleichen Uhrzeit wach wird und aufstehen will, aber wenn es so große Unterschiede gibt, dann kann das zum Problem werden. Beim ersten Freund gab es beispielsweise immer wieder Streit, weil ich jemand bin, der gerne am Wochenende gegen elf mit einem Brunch startet und nicht schon um sieben Uhr morgens frühstücken will. Da will ich eben noch schlafen.

Und beim zweiten Partner war es eben ein Problem, weil wir da nie etwas miteinander hätten unternehmen können, wenn ich ihn nicht dazu gedrängt hätte, aufzustehen. Auf Dauer war das aber auch einfach nur belastend, weil es mich genervt hatte, ihn quasi aus dem Bett zerren zu müssen und er im Prinzip einfach nur schlafen wollte, auch an den herrlichsten Sommertagen und das durchaus bis zum frühen Abend.