Raucher ansprechen, wenn sie stören?

Das Rauchen ist ja in den letzten Jahren noch stärker thematisiert worden, als es ohnehin schon der Fall war. Die Diskussion zwischen den Leuten, die nicht rauchen, und den Rauchern wird wahrscheinlich niemals aufhören, da beide Seiten sich im Recht fühlen. Dass immer öfter spezielle Plätze für Raucher geschaffen werden, ist definitiv schon ein guter Ansatz um die Probleme zu lösen.

Jedoch gibt es einige Situationen und Plätze, in denen nicht klar ist, wie man sich verhalten soll beziehungsweise wer im Recht ist. Grade an öffentlichen Stellen wie zum Beispiel der Bushaltestelle ist es ja nicht offiziell verboten. Jedoch ist es für die anderen Leute, wenn sie nicht rauchen, durchaus unangenehm, wenn manche Leute eine Zigarette nach der anderen rauchen.

Wie handelt ihr in solchen Situationen, wo ihr den Rauchern nicht ausweichen könnt? Würdet ihr die Raucher dann drauf ansprechen, ob es für sie in Ordnung wäre die Zigarette auszumachen? Oder haltet ihr es dann einfach aus? Habt ihr solche Situationen schon erlebt?

Mich stört Zigarettenrauch sehr, da ich den Geruch einfach ekelig finde. Außerdem habe ich keine Lust später eine Lungenerkrankung zu bekommen, nur weil manche Mitmenschen einfach zu dumm sind um zu begreifen, wie schädlich das Rauchen ist und das sie damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen gefährden. Ich habe schon sehr häufig rauchende Eltern neben ihren Kindern gesehen, es scheint den Menschen offenbar einfach egal zu sein. Soll die Kinder doch einfach an Lungenkrebs sterben.

Deswegen bin ich meist nicht so gut auf Raucher zu sprechen. Es geht sogar so weit, dass ich eigentlich keine Raucher in meinem Freundeskreis haben möchte. Wenn ich dann Leute an Bushaltestellen oder am Bahnhof treffe, die provokativ vor sich her rauchen, auch wenn es mitunter verboten ist, dann gehe ich diesen Menschen meist aus dem Weg. Das ist nicht immer einfach, weil viele Raucher beim Rauchen dann auch noch hin und her gehen müssen. Da muss man dann in die entgegengesetzte Richtung mitrennen, wenn man nicht mitrauchen möchte.

Generell habe ich aber den Eindruck, dass es den meisten Menschen total egal ist. Da steht eine Mutter mit einem Neugeborenen neben einem rauchenden Typen an der Ampel und geht nicht mal einen Schritt beiseite. Es interessiert die Menschen nicht und gesagt wird in der Regel auch nichts. Ich durchaus schon mal angesprochen, wenn mich Rauchen gestört hat, aber ich muss sagen, dass ich dann in meinem Umfeld die einzige war, die das so empfunden hat.

Letztens saß ich beispielsweise mit Kommilitonen draußen beim essen und am Nachbartisch wurde Kette geraucht. Meine Kommilitonen genießen ihr essen dann immer noch. Das ist doch nicht zu fassen. Daher bin ich meist die einzige, die die Klappe aufmacht und die Raucher zurecht weißt. Ich finde diese kleinen Raucherkabinen die es in manchen Städten und Ländern gibt toll. Da sammelt sich der Rauch manchmal auch richtig schön an. Dann können die Raucher ihren Mief schön selbst einatmen.

Ich wäge im Alltag schon ab, ob es sich lohnt, eine Schlacht zu kämpfen oder eben nicht. In meinen Augen lohnt es sich nicht, fremde Personen auf das Rauchen anzusprechen, wenn diese die Nicht-Raucher vollqualmen. Man hat ja wahrscheinlich eh nie wieder mit dieser rauchenden Person zu tun, also wozu dann ein Fass aufmachen und eine Diskussion anfangen, wenn die Person es wahrscheinlich eh nicht einsehen wird und sich im Recht fühlen wird? Da ist es einfacher, man geht solchen Leuten so weit es geht aus dem Weg und fertig.

In meiner Verwandtschaft gibt es auch einige Raucher, allerdings sind die von Anfang an zu Rücksichtnahme erzogen worden und die rauchen auch nie, wenn Nicht-Raucher dabei sind oder Kinder oder so. Da wird sich dann auf den Balkon oder nach draußen zurückgezogen und gemeinsam geraucht während die anderen drinnen geschützt sind. Selbst draußen stellt man sich beim Rauchen dann abseits hin, damit die Kinder und Babys nichts abbekommen. Ich bin es von zu Hause aus gewönnt, dass Raucher sehr viel Rücksicht nehmen ohne ihre Bedürfnisse zu ignorieren, daher finde ich es erschreckend, wie vielen Menschen es total egal ist, wie viel das Baby oder fremde Menschen abbekommen.

Ich bin Raucher. Knapp drei Jahre habe ich aber nicht geraucht und weiß wie unangenehm Zigarettenqualm für Nichtraucher sein kann. Zum einen finde ich, dass man sich als Raucher an die vorgegebenen Zonen halten sollte und auch dafür Sorge zu tragen hat, dass keine Zigarettenstummel auf die Erde geworfen werden sollten. Ich achte da auf jeden Fall sehr drauf.

Wenn ich rauche, dann stelle ich mich entweder zu den Rauchern oder achte darauf, dass Nichtraucher durch meine Zigarette nicht belästigt werden. Wer nicht raucht muss meiner Meinung nach auch nicht mit dem Qualm von Zigaretten belästigt werden. Wohingegen ich aber auch finde, dass Nichtraucher dann auch die Bereiche für Raucher meiden sollten. Dass man sich über den Rauch in manchen Situationen aufregen kann finde ich verständlich, aber dass man sich in einem vorgegeben Raucherbereich aufregt, geht auch nicht. Wenn Raucher sich dort aufhalten, müssen Nichtraucher den Bereich ja auch nicht nutzen.

Rücksichtnahme ist da aber ein großes Thema. Es gibt sicherlich viele Raucher, die wirklich keine Rücksicht nehmen, um ihre Sucht zu befriedigen. Ich rauche nicht wirklich viel, aber rauche. Und ich finde es absolut verantwortungslos, wenn gerade Kinder passiv mitrauchen müssen. Das geht gar nicht und ist absolut unverschämt und genau so sollte man über alle Altersstufen denken.

Ich bin Nichtraucherin und mag es auch gar nicht, neben einem Raucher zu stehen. Somit gehe ich Rauchern zum Beispiel an der Bushaltestelle auch gerne aus dem Weg, wenn es denn möglich ist. Wenn das nicht geht, dann würde ich allerdings auch eher nichts sagen. Ich denke auch, dass es einfach nicht lohnt, eine Diskussion zu starten, die im Streit enden kann, wenn man sich nach wenigen Minuten doch schon aus dem Weg gehen kann, wenn der Bus eben da ist.