Rauchen unter Studenten wenig verbreitet?

vom 27.03.2017, 05:17 Uhr

Ich habe neulich eine sehr interessante Aussage gehört. Ein Bekannter von mir hat die These aufgestellt, dass nur eine absolute Minderheit der Studenten überhaupt rauchen würde. Stattdessen würden gleichaltrige Einzelhandelskaufleute oder Facharbeiter fast alle rauchen, unabhängig vom Geschlecht. Ich finde diese These hat durchaus Diskussionspotential, kann dazu auch nicht wirklich was sagen. Bei den Studenten gab es schon einzelne Raucher, aber da ich mich bewusst nicht zu den Rauchern gesellt habe, kann ich gar nicht sagen, wie viele tatsächlich geraucht haben.

Mag natürlich auch sein, dass es eine Frage des Geldes ist, sollten Studenten wirklich weniger rauchen als andere Menschen im selben Alter. Wie seht ihr das? Gehören Raucher unter den Studenten tatsächlich zu den Minderheiten? Oder ist das nur ein Trugschluss? Welche Beobachtungen und Erfahrungen habt ihr da gemacht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Auch so ein Klischee, dass der arme Student kein Geld hat und sich die Zigaretten nicht finanzieren kann. Natürlich kann er, wenn er denn nur will und damit stellt er sich nicht auf eine andere Stufe als jemand der in der Ausbildung ist oder diese schon hinter sich gelassen hat. Intelligenter sind Studenten ebenfalls nicht, dass diese aus der Logik sagen "ich lasse es damit ich nicht krank werde" denn auch das ist an den Haaren herbei gezogen, denn man kann immer krank werden und auch die Raucherkrankheiten bekommen, wenn man nie in seinem Leben geraucht hat.

Schaue ich hier an die Uni, dann sind die Studenten die Rauchen nicht weniger vertreten als die Nichtraucher. Man nimmt einfach nur das wahr, was man wahrnehmen möchte und wenn sich dein Bekannter alles schön redet, dass gebildete Menschen und Studenten nicht rauchen sondern nur der Abschaum der Unterschicht, dann ist das seine Sichtweise mit dem was er wahrnimmt aber noch lange nicht die Realität.

Gehe ich von meiner Studienzeit aus, dann waren wir 60 Studenten in den weiteren Fachkursen. Von diesen 60 Studenten hatten allesamt etwas gelernt, manche schon ein anderes Studium abgeschlossen, andere eine Ausbildung und Berufserfahrung. Alter war auch alles mit dabei von 18 Jahren bis zu 54 Jahren, Frauen und Männer ungefähr gleich verteilt von der Anzahl her. Die Raucher machten davon gute 40% aus und somit dürfte man nicht von "wenig verbreitet" sprechen, bei dieser Anzahl her.

Es ist wohl richtig, dass es einige Berufsgruppen gibt unter denen das Rauchen weiter verbreitet ist. So der Rettungsdienst. Dort befinden sich von den kompletten Anstellten 70% Raucher, obwohl diese es besser wissen müssten von den gesundheitlichen Aspekten her. Aber auch die Nichtraucher profitieren davon und "genießen" es mit einem Raucher zu fahren. Denn zwischen den Einsätzen wird dir die Minipause für eine Kippe immer gewährt, während das Essen oder sonstiges nicht als Grund reicht, damit ein anderes Fahrzeug geschickt wird.

Somit kannst du dir mit dem Rauchen Pausen "erzwingen" und auch mal Ruhe, anstatt 12 Stunden oder gar 24 Stunden Rund um die Uhr auf Achse zu sein, da es keine festen Pausen gibt. Zwar sinken die Raucherzahlen dort ebenfalls, aber doch eher schleppend. Ein weiterer Punkt ist die Geselligkeit dabei, so kann man damit auch die Kontakte zu anderen pflegen und nicht nur mit dem eigenen Kollegen aufeinander kleben und es spricht sich auch über belastende Dinge einfacher mit einem Glimmstängel in der Hand. Sprich zur Stressbewältigung wird es dort ebenfalls eingesetzt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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