Rauchen, Übergewicht und Alkohol - trotzdem gesund sein?

Eine Bekannte von mir ist mit fast 60 Jahren extrem übergewichtig, Kettenraucherin und auch dem Alkohol nicht abgeneigt. Soweit ich das mitbekomme und von dem, was sie so erzählt, trinkt sie auf jedenfall jeden Tag Bier, so dass ich nicht ausschließen würde, dass sie ein Alkoholproblem hat.

Sie sitzt den ganzen Tag zu Hause, guckt fernsehen, trinkt Bier und raucht, woraus sie aber auch kein Geheimnis macht. Dem Staat fällt sie dabei nicht zur Last, denn ihr Mann geht den ganzen Tag arbeiten während sie im Grunde gar nichts tut. Daraus macht sie allerdings auch kein Geheimnis, denn sie ist relativ offen und erzählt jedem, dass sie keine Lust auf Haushalt hat und lieber fern sieht, ungesundes Essen zu sich nimmt, raucht und Bier trinkt. Ich habe fast den Eindruck, sie ist irgendwie stolz darauf.

Wenn man sich mit ihr unterhält, kommt ganz klar rüber, dass sie keine Motivation hat, irgendwas an ihrem Leben zu ändern. Unterhalte ich mich mit ihr auf der Straße, raucht sie innerhalb von 10 Minuten mindestens zwei Zigaretten, wobei sie aber keineswegs krank wirkt. Ich habe zwar schon das Gefühl, dass man ihr den Alkohol ansieht aber ansonsten macht sie einen recht fitten Eindruck und hat auch schon öfter erwähnt, dass sie gar nicht einsieht, weshalb sie gesund leben sollte, wo es ihr doch so gut geht.

Laut ihrer eigenen Aussage sterben um sie herum die Menschen, die auf ihre Gesundheit geachtet haben alle an Krebs und irgendwelchen sonstigen Krankheiten, während sie selber gar nichts hat. Warum also etwas ändern? Sie hat noch nie Sport gemacht, also warum jetzt noch damit anfangen, wenn es ihr auch so gut geht?

Nun zu meiner eigentlichen Frage: meint ihr wirklich, dass jemand, der dermaßen ungesund lebt, körperlich fit und komplett gesund sein kann? Gibt es Menschen, die machen können, was sie wollen und trotzdem nicht krank werden und sich gut fühlen? Ist es vielleicht genetisch veranlagt, ob wir krank werden oder nicht und hat gar nicht wirklich viel mit der Lebensweise und unserer Ernährung zu tun?

Oder ist es so, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem der Körper das alles nicht mehr kompensieren kann und dann quasi wie ein Kartenhaus zusammenfällt und man dann ganz plötzlich schwer krank ist, ohne noch etwas daran ändern zu können?

Ich denke schon, dass die Gene und wahrscheinlich noch andere Faktoren eine Rolle dabei spielen, ob und wie gesund man alt wird. Schließlich kennt wohl fast jeder solche Kandidaten, die mit ihrem Körper Schindluder treiben und mit 95 noch nicht mal einen mickrigen Schlaganfall hatten ebenso wie 45-jährige drahtige Sportler und Vegetarier, die Darmkrebs oder etwas ähnlich Hässliches bekommen. Manche haben eben mehr Glück als andere, was die Gesundheit angeht.

Andererseits hängt es natürlich davon ab, wie man "gesund" definiert. Du sagst ja selber, die Dame hängt den ganzen Tag auf dem Sofa herum, raucht, trinkt und futtert und hält sich für topfit. Dann nimm sie doch mal auf einen Spaziergang mit, der länger als zehn Minuten dauert und in halbwegs strammem Marschtempo stattfindet. Ich würde mich schon sehr wundern, wenn sie sich danach immer noch für fit und gut in Schuss hält oder vielmehr japsend um Gnade fleht. Auf dem Sofa sitzen kann man ja oft sogar noch, wenn man am Sterben ist.

Außerdem kennst du ihre Blutwerte und sonstigen Parameter ja gar nicht, die vielleicht etwas ganz anderes ausdrücken als ihr eigenes Geschwafel und ihr Selbstbild. Nicht jede Krankheit ist sofort von außen sichtbar, und manchmal tauchen sogar erst dann Symptome auf, wenn sowieso schon alles zu spät ist. Ich würde also auf die Aussagen der Dame nicht allzu viel geben und weiter davon ausgehen, dass eine halbwegs gesunde Lebensweise vielleicht nicht so viel bringt, wie man es gerne hätte, aber vorhandene Probleme zumindest nicht noch schlimmer macht.

Ja es sind die Gene. Mein Vater hatte 4 bis 5 Schachteln Zigaretten geraucht und niemals ein Problem mit der Lunge gehabt. Es gibt Menschen die können bestimmte Gifte besser vertragen als andere. Johannes Heesters war ja auch Raucher und zwar 90 Jahre lang! Und schließlich wurde er uralt.

Ich selber kenne einige Leute, die nur Mist essen, ständig Chips und Pizza, und die haben trotzdem keinen erhöhten Cholesterinspiegel. Sicherlich sind das meistens Ausnahmen, aber es ist eben durchaus möglich mit einer Genetik gesegnet zu sein, die einen quasi immun gegen die Auswirkungen ungesunden Lebens mach.

Ich glaube schon, dass die Gene da viel machen. Ich kenne auch eine Dame, die sich ausschließlich zu Hause aufgehalten hat und immer den ganzen Tag geraucht hat, mit der Ernährung hatte sie es irgendwann auch nicht mehr so und dennoch ist sie über 90 Jahre alt geworden. Das gibt es alles, aber dennoch finde ich nicht, dass das ein Leben ist, was man anstreben sollte. Gerade, wenn man wirklich nur noch vor dem Fernsehen sitzt, raucht und Fastfood isst, kann man es doch auch gleich sein lassen, denn was bringt das noch?

Das gibt es alles, aber dennoch finde ich nicht, dass das ein Leben ist, was man anstreben sollte. Gerade, wenn man wirklich nur noch vor dem Fernsehen sitzt, raucht und Fastfood isst, kann man es doch auch gleich sein lassen, denn was bringt das noch?

Was meinst du damit? Soll man sein Leben beenden, weil man keine Lebensqualität mehr hat oder was meinst du damit, wenn du sagst, dass man es gleich auch sein lassen soll und was es bringt? Ich würde mir nicht das Recht nehmen über das Leben von anderen Menschen zu entscheiden, nur weil sie meiner Meinung nach nicht lebenswert leben. Oder meinst du, dass man das Fernsehschauen, Fastfood und Rauchen aufgeben soll?