Ratten als Helfer im Labor einsetzen?

vom 25.02.2016, 21:22 Uhr

Ratten haben einen sehr feinen Geruchssinn. Mit entsprechendem Training kann man Ratten dazu bringen, mit Hilfe ihres Geruchssinns beispielsweise Minen aufzuspüren. Aber auch ein Einsatz in medizinischen Labors wäre theoretisch möglich, sofern die Ratte entsprechend konditioniert wurde.

So gibt es in Mosambik beispielsweise ein großes Problem mit der Tuberkulose. Mehr als 60.000 Bürger leiden an dieser Krankheit. Man hat herausgefunden, dass eine trainierte Ratte mit ihrem Geruchssinn infizierte Speichelproben viel erkennen können als Labortechniker es je könnten. Man hat in einem Versuch herausgefunden, dass eine Ratte nur knapp 30 Minuten braucht um etwa 100 gelieferte Speichelproben zu überprüfen.

Ich finde dieses Thema total spannend und solange die Ratten auch gut behandelt werden, sehe ich da kein Problem. Was meint ihr? Wäre theoretisch auch ein Einsatz in Deutschland möglich? Oder ist das allein schon wegen dem Tierschutz und den Gesetzen ausgeschlossen? Was haltet ihr von dieser Idee? Ist es sinnvoll, Ratten als Helfer im Labor einzusetzen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube mit dem Tierschutz wäre es kein Problem, da ja selbst hier noch die grausamsten Tierversuche erlaubt sind. Ich halte das eigentlich für eine gute Idee, solange die Tiere ordentlich behandelt werden. Soweit ich weiß, können Ratten acht Jahre alt werden, also würde sich das Training wohl sogar lohnen.

» DieFanatikerin » Beiträge: 82 » Talkpoints: 26,64 »


Die Sendung habe ich auch gesehen. Das waren vielleicht Riesenviecher von Ratten! Aber ich bin der Meinung, dass man die Situation in einem bettelarmen Dritte-Welt-Land, in der die Hälfte der Erwachsenen Analphabeten sind, Aids eine Volksseuche darstellt und die Lebenserwartung um die 50 Jahre beträgt, nicht mit der Situation hierzulande vergleichen kann.

Wenn es um die Gesundheitsversorgung so schlecht bestellt ist und es auch an Material, ausgebildeten Fachkräften und der ganzen Infrastruktur mangelt, finde ich es nachvollziehbar, dass man nach schnellen, preiswerten und mobilen Lösungen sucht, die man auch mit lokalen Ressourcen umsetzen kann und nicht immer auf die westliche Welt warten muss, während daheim die Leute sterben. Aus diesem Grund halte ich den Einsatz von Ratten zur Diagnostik von Tuberkulose für eine sehr gute Lösung. Für Moçambique. Wo leider Krankheiten grassieren, die unsereins nur noch aus Mittelalter-Dokus kennt.

Hierzulande gibt es schließlich genügend Fachkräfte und auch die entsprechende Infrastruktur, um nicht zwanghaft nach möglichst schnellen und billigen Lösungen für massenhaft auftretende medizinische Probleme suchen zu müssen. Ganz zu schweigen davon, dass wir glücklicherweise gar keine 100 Verdachtsfälle auf Tuberkulose im Monat zusammen bekommen, sodass hier auch kein Grund zur Hektik besteht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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