Rabenmutter, wenn Kita einen nicht ständig erreichen kann?

Meine Cousine hat einen neuen Job. Sie muss dann auch oft in Besprechungen und hat nun ihr Handy ein paar mal ausgestellt, weil sie nicht immer telefonieren kann. Die Kita hat in der Zeit dann des öfteren angerufen. Einmal hat sich ihre Tochter das Knie aufgeschlagen und einmal hat sie sich mit einem anderen Kind gestritten, welches gekratzt hat.

Ein anderes mal hat die Kleine in die Hose gemacht und obwohl Wäsche im Kindergarten vorhanden war, von der Tochter meiner Cousine, wurde sie angerufen. Bei den letzten 3 mal konnte die Erzieherin meine Cousine nicht erreichen und das ist wohl auch schon bei den anderen Eltern angekommen.

Sie wurde nun schon mehrmals angesprochen, was für eine Mutter sie wäre, wenn sie nicht mal erreichbar wäre, wenn mit dem Kind was ist. Dabei war es nichts, wo sie helfen konnte. Seid ihr immer zu erreichen? Denkt ihr, dass Mütter, die nicht immer zu erreichen sind Rabenmütter sind?

Ich denke, dass es bei einem normalen Job ganz normal ist, dass man nicht immer zu erreichen ist. Ich denke auch nicht, dass man wegen einer nassen Hose anrufen muss. Das wird doch normalerweise einfach gewechselt und gut ist. Man kann einfach nicht bei jedem Job immer erreichbar sein, wobei man dann aber durchaus mal zurückrufen sollte, wenn man den Anruf sieht.

Eine Rabenmutter ist man deswegen sicherlich nicht, aber man muss sich eben auch Gedanken darüber machen, was ist, wenn wirklich mal etwas schlimmes passiert und man dann nicht erreicht wird. Vielleicht sollte man besprechen wann angerufen werden darf und vielleicht kann man dann auch die Nummer von jemand hinterlegen, der das Kind im Notfall abholen kann, wenn man selber nicht erreichbar ist.

Raben sind keine schlechten Eltern und wenn Vögel auf Futtersuche sind lassen die ihre Küken auch alleine im Nest zurück. Ich finde dieses deutsche Wort "Rabenmutter", das es in vielen anderen Sprachen nicht mal gibt, total absurd.

Aber es liegt doch wohl an der Mutter dem Kindergarten klar und deutlich zu verstehen zu geben, dass sie einen Job hat und nicht die ganze Zeit telefonisch erreichbar sein kann und sich außerdem darauf verlässt, dass der Kindergarten seinen Job ordentlich macht und sich gut um das Kind kümmert. Ich würde mir solche dummen Unterstellungen jedenfalls verbitten.

Na ja, ich würde halt, wenn möglich, die Telefonnummer einer anderen Person angeben, die dann im Notfall angerufen werden kann, beispielsweise Großeltern, denn es könnte ja tatsächlich auch mal was ernstes sein. Dass es nicht jeder Job ermöglichst, immer telefonisch erreichbar zu sein, ist aber ganz klar und deswegen sollte man der Mutter keinen Vorwurf machen.

Mit Notfall meine ich aber wirklich einen Notfall, also beispielsweise Kind hat sich ernsthaft verletzt oder hat plötzlich Fieber bekommen etc. Dass man wegen einer nassen Hose die Mutter anruft, finde ich fast schon lächerlich und ein aufgeschlagenes Knie würden die Erzieherinnen bei uns wahrscheinlich einfach desinfizieren und ein Pflaster draufkleben, reicht ja eigentlich auch, wenn die Mutter das dann beim Abholen erfährt.

Ich finde es auch vollkommen verständlich, dass es Jobs gibt, in denen man nicht ständig erreichbar sein kann, weil es Besprechungen gibt, in denen das Handy ausgeschaltet sein muss. Ich würde aber auch sagen, dass sie nach Möglichkeit eine andere Person benennen und deren Telefonnummer als Ausweichnummer in der Kita angeben sollte. Aber gleichzeitig würde ich auch darauf bestehen, dass nicht aus so nichtigen Gründen, sondern nur bei wirklichen Problemen angerufen werden sollte.

Erst einmal würde ich im Kindergarten ganz deutlich machen,dass ich nur im Notfall angerufen werden möchte. All die aufgezählten Beispiele sind für mich keine Notfälle. Ich arbeite als Lehrerin und wenn mein Unterricht ständig wegen solcher Kleinigkeiten gestört werden würde, wäre ich schon ziemlich sauer.

Man kann mich gerne anrufen, wenn mein Kind auf einmal sehr krank wird oder sich ernsthaft verletzt hat. Wenn mich die Erzieher für jeden Streit und Kratzer bei meinem Sohn anrufen würden, müssten sie eine Erzieherin einstellen, die den ganzen Tag mit mir telefoniert.

Ansonsten sollte man, wenn es irgendwie machbar ist, schon für echte Notfälle erreichbar sein. Ich hatte es beispielsweise so abgesprochen, dass die Erzieher bei normalen Notfällen (Erbrechen usw.) gleich meine Schwiegermutter anrufen, weil es für mich eben auch ein riesiger Aufwand wäre, plötzlich gehen zu müssen und eh meine Schwiegermutter schicken würde. Bei schlimmen Verletzungen, die einen sofortigen Arzt oder Krankenhausbesuch erforderlich machen, rufen sie mich an.

Wie gelangen die Informationen denn zu den anderen Eltern? Ich würde den Erziehern klar machen, dass meine Situation die anderen Eltern rein gar nichts angeht und sie darüber nicht mit anderen Eltern zu sprechen haben. Ich finde nicht, dass man gleich eine Rabenmutter ist, nur weil man im Job nicht immer an sein Handy gehen kann,aber für echte Notfälle sollte schon Jemand erreichbar sein.

Generell würde ich jetzt nicht sagen, dass man eine Mutter gleich als Rabenmutter abstempeln kann, wenn sie mal nicht zu erreichen ist. Ich frage mich eher, was das für ein Kindergarten ist. Ich kann die Not in den geschilderten Situationen nicht ganz verstehen, in den der Kindergarten die Mutter versucht hat anzurufen.

Ich persönlich finde es nun nicht unbedingt wichtig, sofort davon in Kenntnis gesetzt zu werden, wenn das Kind sich streitet und gekratzt wird oder, wenn es mal in die Hose macht. Vor allem nicht, wenn sich die Wechselkleidung im Kindergarten befindet und man das Kind doch ohne Probleme umziehen kann.

Ich persönlich finde es nicht gut, wenn der Kindergarten die Mutter versucht über jede Kleinigkeit zu informieren. Vor allem, wenn der Kindergarten doch weiß, dass die Mutter arbeiten ist und eigentlich müsste der Kindergarten doch auch wissen, dass man auf der Arbeit nicht immer telefonieren kann.

Ich finde, dass der Kindergarten sich nur in äußersten Notfällen zu melden hat, wie zum Beispiel, wenn das Kind vom Klettergerüst gefallen ist und sich dabei wehgetan hat und, man dann im Gegenzug zum Arzt mit dem Kind fahren müsste oder sollte.

Bei meinem Sohn im Kindergarten ist es so, dass man nur in Notfällen angerufen wird, beispielsweise, wenn mein Sohn krank wird und ich ihn aus diesem Grund früher abholen muss. Andere Dinge werden dann eben bei Abholung besprochen, wie sich das Kind zum Beispiel verhalten hat oder, ob das Kind einen Streit und desgleichen hatte. Zu dem hat der Kindergarten von meinem Sohn immer eine Notfallnummer, die sie anrufen, falls ich mal nicht zu erreichen bin.

Wenn mal wirklich etwas mit dem Kind ist, das Kind krank wird oder sich verletzte hat oder desgleichen. Dann finde ich schon, dass die Mutter zu erreichen sein muss. Wenn die Mutter eben nicht zu erreichen ist, ist sie nicht gleich eine Rabenmutter, vor allem nicht, wenn sie in dem Moment arbeiten ist. Dafür sollte der Kindergarten Notfallnummern besitzen, die dann in dem Moment angerufen werden können. Da kann es dann die Nummer von der Arbeitsstelle direkt sein oder die Nummer von dem Vater oder irgendwelchen anderen Verwandten.

Das verstehe ich nicht ganz, denn die Mutter kann doch andere Notfallkontakte wie die der Oma, des Vaters oder einer Freundin angeben, wenn der Hut brennt. So kann sie trotzdem erreicht werden. Aber wenn man wegen jedem Furz anruft, dann ist es ja eigentlich egal, ob die Mutter erreichbar ist, oder nicht.

Und im Notfall kann ja auch eine Pädagogin mit ins Krankenhaus fahren, falls es etwas ernsteres sein sollte.So etwas hatten wir auch schon öfter und es ist normalerweise kein Problem. Also ich verstehe nicht, dass hier Vorwürfe gemacht werden. Man kann nicht ständig erreichbar sein und gewisse Kompetenzen werde ich den Pädagoginnen des Kindergartens oder den Erzieherinnen der KITA schon noch zutrauen dürfen.

Wenn ich nicht zufrieden bin oder es nicht verstanden wird, dass es aufgrund meines Berufes nicht möglich ist, ständig erreichbar zu sein und ich Angst haben muss, dass die Erzieher mit meinem Kind überfordert sind, dann wechsle ich sofort die Einrichtung. Da würde ich sonst nichts machen.

Letzteres würde ich auch empfehlen, also die Einrichtung zu wechseln. Wenn das Kind die Hosen voll hat, ist das ja wohl in der Einrichtung geschehen. Und dann haben sie dort gefälligst das Kind zu reinigen und ihm frische Wäsche zu geben. Allerdings kann die Mutter das Telefon auch auf lautlos stellen und es nicht so ganz sichtbar bei einer Besprechung auf den Tisch legen.

Ich frage mich aber auch, ob das Kind keinen Vater hat, der beruflich eventuell nicht so sehr eingespannt ist, was Besprechungen betrifft. Meine kleine Maus hat sich mal echt doof die Lippe gestoßen. Die haben das dann im Kindergarten übernommen. Getröstet und gekühlt, bald war es wieder gut. Und ich habe es dann erst beim Abholen erfahren.

Das fand ich auch voll in Ordnung. Die hatten dort echt mein uneingeschränktes Vertrauen und wir hatten einen guten Kontakt und hielten auch öfter beim Abholen noch ein Schwätzchen. Das ist ja nie verkehrt. Somit kannten sie mich etwas und waren sich ziemlich sicher, in meinem Sinn zu handeln.

Für sein Kind immer erreichbar zu sein, wenn es noch so klein ist, das finde ich allerdings schon wichtig. Die Erzieher oder die Leitung der Einrichtung sollten aber so professionell sein und die Eltern echt nur im Notfall anrufen. Dieser kann eigentlich nur krankheitsbedingt sein, alles andere lässt sich später klären.

Dass ich im Notfall zu erreichen bin, ist mir schon wichtig, wobei ich nasse Hosen jetzt nicht als Notfall ansehen würde, bei dem ich unbedingt sofort zu erreichen sein muss, gerade, wenn es Wäsche in der Kita gibt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wegen solcher Dinge bei uns damals sofort die Eltern kontaktiert wurden, wenn man die Kleinen vor Ort waschen und umziehen kann.

Ich würde erwarten, dass mich die Kita dann auch nur bei echten Notfällen kontaktiert und in diesem Fall möchte ich erreichbar sein. Während einer Besprechung geht das vielleicht nicht sofort, aber gleich im Anschluss danach muss ich zumindest sehen können, dass es einen Anruf gab.