Qual für Haustiere nur ein Zimmer zu bewohnen?
Ich weiß von einer Nachbarin, dass ihre Katzen ein Zimmer im Haus für sich haben. Dort ist alles Katzen gerecht eingerichtet und die Katzen können dort klettern und spielen. Allerdings sind die Katzen dauerhaft in diesem Zimmer. Sie dürfen sich ansonsten in der restlichen Wohnung nicht aufhalten oder herum laufen. Die Nachbarin verbringt täglich viel Zeit bei den Katzen in diesem Zimmer. Aber trotzdem stelle ich mir so ein Katzenleben eher nicht so schön vor.
Ich kenne es durchaus von Nagern oder Kleintieren, dass diese teils ein ganzes Zimmer haben. Allerdings können sich die wenigsten ja auch dauerhaft frei in der Wohnung bewegen. Die Kleintiere haben durch so ein Zimmer dann viel Platz und Auslauf.
Allerdings würde ich nicht auf die Idee kommen, meine Katzen nur in einen Raum zu stecken. Meine Katzen haben zwar auch Räume, die tabu sind, aber wenn sie möchten können sie sich ansonsten auch überall bewegen. Meistens sind sie jedoch bei uns im Bereich von Küche und Wohnzimmer. Nur der Kater geht schon mal in die andere Etage.
Ist es vertretbar für Tiere ein Zimmer zu haben, dass sie ansonsten nicht verlassen? Meint ihr das die Tiere dadurch unglücklicher sind? Ist es da nicht besser auf ein Tier zu verzichten, wenn man es nicht in der ganzen Wohnung haben möchte?
Meine Nager waren so gequält, weil sie ein Zimmer mit 20 Quadratmetern zur Verfügung hatten anstatt nur eines üblichen Käfigs mit den Maßen von nicht einmal einen Quadratmeter. Wie bist du denn drauf? Sicherlich hatten diese es dort wesentlich besser, als wenn sie bei anderen Leuten in zu kleinen Käfigen gehalten werden und den ganzen Tag aus ihrem Knast schauen dürfen.
Das hat man an allem gesehen, meine Gruppen von Degus waren sehr groß mit einer Höchstzahl von 33 Tiere. Die normalen Gruppengrößen in Käfighaltung liegen nicht mehr als bei 4-6 Tieren, da es dann immer zu Stress kommt. Durch das große Platzangebot haben sie die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen und die Konflikte eskalieren nicht immer gleich und auch nicht so heftig. So gab es hin und wieder eine Rangelei und eine abgerissene Quaste, aber ernsthaft verletzt durch die Rangkämpfe war nie einer der Degus. Da habe ich in Käfighaltung bei anderen schon ganz andere Sachen gesehen wie fehlende Augen, Schwanz abgerissen und man konnte den Knochen sehen. Gab es bei mir nicht, einfach wegen dem großen Platz den sie zur Verfügung hatten mitsamt der verschiedenen Bereiche und Aktivitäten zur Beschäftigung.
Man muss es vom Tier abhängig machen. Sicherlich ist es für ein Großtier wie ein Pferd nicht toll, wenn es in ein Zimmer eingesperrt wird. Dort kann es sich nicht bewegen, gerade umdrehen und hinlegen aber ansonsten nichts anders. Für einen Hamster ist es das größte, der hat auf einmal mehr Platz als vorher und wird auch entsprechend aufblühen. Mehr Platz macht sich auch in der Lebensqualität und Lebenserwartung bei Nagern bemerkbar, so werden Degus im Schnitt nur 4 Jahre, der Durchschnitt meiner Gruppe lag bei 6 Jahren. Einer der Degus lebte knapp 12 Jahre bei mir und ich habe ihn bereits als adultes Tier bei mir aufgenommen. Dazwischen wohnten die Chinchillas mitsamt der Degus ohne Trennung, auch das ist nicht gewöhnlich, dass solch ein Zusammenleben funktioniert.
Ich wollte meine Nager auch nicht in der gesamten Wohnung haben. Denn dann hätte ich überall angefressene Möbel gehabt, Stromkabel wären zerfressen worden und überall wären die Köttel gelegen. Von daher fand ich es schon besser, dass diese ihren eigenen Bereich hatten und ansonsten noch über den Flur rennen durften. Schlafzimmer und Küche waren jedoch immer Tabu, Wohnzimmer war in Ausnahmen auch mal in Ordnung.
Hätte ich nun besser auf die Tiere verzichten sollen weil ich sie nicht in meinem Bett springen haben wollte und abends keine Köttel darin finden wollte? Und weil ich nicht wollte, dass sie in das Anschlusskabel vom Herd beißen und sich somit selbst grillen? Unglücklich waren sie sicherlich nicht, sonst wären sie allesamt nicht so alt geworden und hätten das durchschnittliche Lebensalter ihrer eigenen Art nicht in solch großer Anzahl weit überschritten. Chinchillas und Degus zusammen halten machen nur sehr wenige, denn oftmals kommt es dabei schon wegen der Größe zu Problemen. Aber auch das hat bei mir ohne größere Probleme funktioniert, obwohl sie nicht als Babys zusammen geworfen worden sind sondern erst als Halbwüchsige und Erwachsene.
Ich finde es schon schöner, wenn man den Tieren mehr Platz zur Verfügung stellt, aber das ist nicht immer so machbar. Nicht jeder hat zu Hause so viel Platz. Ich finde es wichtiger, dass man dem Tier Beschäftigungen zur Verfügung stellt und es versucht einigermaßen artgerecht ablaufen zu lassen. Katzen würde ich mir generell nicht anschaffen in einer Wohnung. Kleinere Tiere sollen aber durchaus mit einem Zimmer auskommen, wenn man es ihnen schön gestaltet.
Ich verstehe auch nicht so ganz, worauf du hinauswillst. Wir können hier ja darüber diskutieren, ob es gut oder schlecht ist, Katzen ausschließlich in der Wohnung zu halten. Aber ob Katzen nur ein Zimmer zur Verfügung haben oder in der ganzen Wohnung rumspazieren können, finde ich unerheblich.
Es kommt auf den Platz an. Es macht natürlich einen Unterschied, ob man die Katzen in eine Besenkammer einsperrt und ihnen den Rest der 20-Zimmer-Villa verweigert. Aber wenn das Zimmer sehr groß ist, ist es, denke ich, egal, wie hoch die Anzahl der Zimmer ist. In einer Einraumwohnung haben sie auch nur einen Raum zur Verfügung. Da würde keiner auf die Idee kommen, dass diese Art der Haltung schlimmer ist als in einer Drei-Raum-Wohnung.
Ich finde Wohnungshaltung für Katzen generell fragwürdig. Weil ihnen der Ausgang fehlt. Aber nicht, weil die Anzahl der Räume zu gering ist. Wenn in dem Raum beispielsweise eine Couch steht, fehlt ihnen ja nicht die Menschencouch im Wohnzimmer. Wenn in dem Raum Teppich ausgelegt ist, würde ich nicht annehmen, dass ihnen Fliesen zur Abwechslung fehlen.
Sie könnten sich natürlich mal in der Küche, mal im Wohnzimmer, mal im Schlafzimmer auf´s Fensterbrett setzen und rausgucken. Aber in vielen Wohnungen gehen alle Fenster zu ein und derselben Straße raus und bieten daher auch nicht mehr Abwechslung.
Ich finde es schon schade, dass die Katzen nur in einem Zimmer wohnen dürfen und finde auch, dass es zu klein und zu eng ist. Wenn es sich nicht gerade um ein außergewöhnlich riesiges Zimmer handelt, bleibt ja nicht mal Platz für die Bande für eine wilde Hatz einmal die Wohnung oder das Haus rauf und runter. Warum schafft man sich denn überhaupt Katzen an, wenn man sie nur in einem isolierten Zimmer halten will?
Und zu der Ein-Zimmer-Wohnung: Ich finde ehrlich gesagt schon, dass das für ein Katzenpaar oder gar noch mehr zu klein ist, vor allem, wenn sie jung, wild und voller Bewegungsdrang sind. Klar, manchmal geht es nicht anders, ich war auch schon mal zwischenzeitlich und durch verschiedene Umstände in dieser Situation, aber das wäre nichts, was ich freiwillig wählen würde. Ich denke, die Katzen brauchen auch die Möglichkeit sich aus dem Weg gehen zu können oder zur Not auch ihren Menschen.
Ich persönlich finde ein Zimmer für zwei Katzen auch viel zu wenig. Aber im Endeffekt spielt es keine Rolle, was ich denke, sondern eher, ob die Katzen es gewöhnt sind. Man kann einen Freigänger nicht nach vielen Jahren in ein kleines Zimmer sperren, das wird nie funktionieren. Aber wenn die beiden Katzen es von klein auf gewöhnt sind so ein kleines Zimmer zu haben und gar nichts anderes kennen, sind sie vielleicht sogar zufrieden damit und haben gar nicht erst das Bedürfnis, das besagte Zimmer zu verlassen.
Ich habe das Problem leider auch gerade ich musste wegen Eigenbedarfskündigung aus meiner Wohnung ausziehen und wohne jetzt notgedrungen wieder bei meinen Eltern in einem kleinen Zimmer. Meine Katzen durfte ich leider nicht hier mit her nehmen, da meine Eltern einen Hund haben der sich überhaupt nicht mit Katzen versteht. Ich habe die Katzen jetzt erstmal zu einer Bekannten gegeben, wo sie allerdings auch nur in einem Zimmer sein dürfen was zwanzig Quadratmeter hat.
Dazu ist es auch noch in einer Dachgeschosswohnung wo es gerade bei diesen Temperaturen unerträglich ist. Ich gehe sie zwar jeden Tag besuchen und auch die Bekannte kümmert sich um die beiden, allerdings tut mir das im Herzen weh weil man sieht das sie sich nicht wohlfühlen und sie viel zu wenig Platz haben. Im Gegensatz zu meiner Wohnung wo sie viel Auslauf hatten, sind das jetzt keine Umstände für die beiden.
Ich habe mich dazu entschlossen meine Lieblinge weg zu geben, da es in nächster Zeit aussichtslos ist mit einer neuen passenden Wohnung. Morgen kommen Sie in ihr neues Zuhause, wo es Ihnen hoffentlich gefällt und sie sich wieder austoben können.
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