Putzplan für das ganze Jahr aufstellen?
Eine Bekannte hat neulich erzählt, dass sie nun bald einen neuen Putzplan für das kommende Jahr aufstellen würde. Sie würde sich immer gleich einen jährlichen Plan machen, damit sie eben auch wirklich alle Aufgaben erledigt und einen Überblick hat, wann welche Putzarbeiten fällig sind.
Sie würde sich dann genau aufschreiben, wann eben Fenster putzen und Gardinen waschen dran wäre und auch noch andere Putzarbeiten, die man nicht jede Woche erledigt. Sie meint, dass sie so am besten zurecht kommt und den Plan auch einhält. Es käme höchstens mal vor, dass sie die Arbeiten um einen oder zwei Tage verschieben würde, wenn dann doch noch andere Termine dazwischen kämen.
Erstellt ihr selbst auch gleich einen Putzplan für das ganze Jahr? Oder findet ihr das übertrieben? Meint ihr, dass man noch gar nicht so genau für das gesamte Jahr planen kann, da man ja nie weiß, was alles noch ansteht? Findet ihr es da besser einen monatlichen Putzplan zu erstellen?
Ich erstelle mir keinen Putzplan für das ganze Jahr und stelle mir auch so keinen Putzplan auf. Es bringt ja auch nichts, wenn die Fenster dreckig sind und man im Plan die Fenster erst später drinnen stehen hat, erst andere Dinge zu putzen und die Fenster dreckig zu lassen. Solche Pläne sind mir zuwider, da ich nach Bedarf und meiner vorhandenen Zeit putze und nicht irgendwie zusätzlichen Druck brauche um dies zu erledigen.
Ich erstelle mir weder einen wöchentlichen Putzplan, noch einen monatlichen und auch keinen Quartalputzplan und demnach eben auch keinen Jahresputzplan, weil ich nicht weiß, was das bringen soll. Ich kenne aber eine Frau, die das so macht. Sie ist psychisch krank und hat Zwangsneurosen.
Der Psychologe hat ihr zu solchen Plänen geraten. Vielleicht ist die Frau auch krank und braucht solche Pläne für ihre Psyche. Für mich bringen solche Pläne nichts, weil ich putze, wenn es schmutzig ist und nicht, wenn es auf dem Plan steht. Das ist mir einfach viel zu stressig.
Ich denke, dass so ein Putzplan für die Menschen notwendig ist, die entweder psychische Probleme haben oder nicht besonders intelligent sind und nicht von alleine merken, dass es dreckig ist. In diesem Kontext verstehe ich unter einem Putzplan, dass man nur festlegt, wann was geputzt werden soll. Das finde ich unnötig, weil man wie gesagt unschwer erkennen kann, ob es dreckig ist oder nicht.
Bei einer WG ist es noch mal was anderes, wenn man ständig wechselnde Aufgaben hat und jeder was zum Haushalt beitragen muss. Da ist ein Putzplan noch sinnvoll, aber dann wird der nicht ein Jahr im voraus gemacht und ich glaube auch nicht, dass das hier gemeint ist. Ich kenne niemanden, der einen Putzplan zu Hause hat und trotzdem ist es bei diesen Personen nie dreckig. Wie machen diese Menschen das bloß?
Ich putze dann, wenn ich meine, dass es nötig ist. Meistens halte ich größere Putzarbeiten für nötig, wenn sich Besuch ankündigt. Wenn mehrere Leute zusammenwohnen, dann ist ein wöchentlicher Putzplan durchaus sinnvoll. Auch wenn man Kinder an Hausarbeiten heranführen möchte, ist ein solcher Plan nützlich. Leider habe ich da mit meinen Kindern völlig versagt und mache alles selber.
Aber einen jährlichen Putzplan halte ich für übertrieben. Man weiß ja zum Beispiel gar nicht, wann der Kühlschrank wie verschmutzt ist. Das hängt ja auch von den Lebensmittel ab, die man kauft und wie die Kinder im Kühlschrank damit umgehen. Man könnte auch eine ansteckende Krankheit bekommen, während dessen öfter geputzt und desinfiziert werden muss.
Oder es könnten staubige Bauarbeiten an der Straße stattfinden, die man ja im Allgemeinen auch vorher nicht weiß. Dann müssen die Fenster unter Umständen öfter geputzt werden, zumindest nach dem Ende der Arbeiten. Die Waschmaschine könnte kaputtgehen. Da wäre es sinnvoll, vor dem Aufstellen der neuen, das Bad an der Stelle zu putzen, wo man ja sonst schlecht hinkommt.
Mir fallen tausend Gründe ein, warum man auch mal außerplanmäßig putzen muss, gerade wenn man Kinder hat.
Mir fallen auf der anderen Seite auch noch unzählige Gründe ein, warum man nicht zum Putzen kommt. Also habe ich damit meine Antwort quasi schon im ersten Satz vorweggenommen, denn nein, natürlich habe ich keinen Jahresplan, um die Wohnung zu putzen. Ich kenne auch niemanden, der so etwas hat oder entwirft und finde es über so einen langen Zeitraum fast ein wenig schräg. Das Leben hat doch früher oder später eigentlich jeden gelehrt, dass solche Pläne sinnlos sind, weil alles viel zu volatil ist.
Allerdings würde ich jetzt nicht so weit gehen und einem Menschen, der Spaß daran hat, einen solchen Plan minutiös zu entwerfen, gleich wieder mangelnde Intelligenz oder sogar psychische Krankheiten zu unterstellen. Eigentlich fehlt an dieser Stelle nur der Verweis, dass das etwas für die gelangweilte Hausfrau ist, der es an Bildung und Beschäftigung mangelt und die ergo absurde Pläne aufstellen muss, um sich selbst den Anschein einer Profession zu geben. Dabei wird hier übersehen, dass es Leute gibt, die Freude an solchen Planungen und am Haushalt haben. Vermutlich weiß die Frau im Hinterkopf auch, dass es nur eine grobe Richtlinie sein kann und sie den Plan immer wieder den Realitäten anpassen muss.
Ich selbst hatte es mal mit einer Art Monatsplan für das "Zone Cleaning", also das Reinigen eines bestimmten Bereichs in Wohnung oder Haus versucht. Die Idee dahinter ist eigentlich nicht schlecht, weil sie vorsieht, dass man sich jede Woche einer anderen Zone der Wohnung widmet, nach einer festen Reihenfolge. Also in der ersten Woche immer das Wohnzimmer usw. Dabei geht es nicht um die alltäglichen Instandhaltungsarbeiten, sondern um die tiefere Grundreinigung und gerne übersehene Ecken. Das ganze wird dann auf ein- bis viermal die Woche zeitlich auf 15 Minuten begrenzt, sodass man subjektiv den Eindruck hat, gar nicht soviel machen zu müssen, weil man den Elefanten mit kleinsten Bissen verspeist.
Was soll ich sagen, ich bin ja da schon gnadenlos gescheitert, weil ich wohl nicht die Disziplin habe, solche Pläne dauerhaft aufrecht zu erhalten. Und dabei ging es dort nur um einen Monat. Aber für mich ist alles mit zu viel Planung nichts und ich muss es so machen, wie es kommt und wie ich Lust habe.
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