Putzen wir uns alle noch krank?
Jetzt ist wieder putzen angesagt und dabei muss nicht nur sauber, sondern reinlich sein. Aber Experten warnen davor, dass der viele Umgang mit Reinigungsmitteln auch der Gesundheit schaden könnte. Manche Chemie-Reiniger die man im Handel kauft sind wie Gift, sie können Allergien, Herzprobleme und sogar Krebs auslösen. Die Putzmittel-Hersteller versprechen in ihrer Werbung, dass es nicht reicht, nicht nur gegen Krümel oder Staub vorzugehen. Angeblich reicht es nicht aus, dass alles einfach nur “sauber“ ist, sondern es muss alles „porentief oder klinisch“ sauber sein.
Man muss sich auch mal vorstellen, dass die ganzen Putzmittel auch weggespült werden und alles im Wasserkreislauf oder im Grundwasser landet und dann irgendwann über die Nahrungsmittel (Obst und Gemüse) in kleinen Mengen in unserem Körper landet. Würdet ihr euren Verbrauch von chemischen Putzmitteln in euren privaten Haushalt deutlich reduzieren wollen, um nicht krank zu werden oder haltet ihr diese Befürchtung für übertrieben?
Ich weiß nicht, was du genau unter "chemische Putzmittel" verstehst. Du kannst ja nicht mit irgendwas putzen, das keine chemischen Reaktionen eingeht, das macht ja nicht sauber. Der Essig, der in den Hausfrauentipps immer so beliebt ist, funktioniert doch nur deshalb, weil das eine saure Lösung ist, die durch eine chemische Reaktion den basischen Kalk auflöst.
Ich habe immer das Gefühl, dass das Wort "Chemie" vor allem von den Leuten verwendet wird, die von Chemie wenig Ahnung haben, Panik machen wollen oder irgendwas "ohne Chemie" verkaufen wollen.
Ich benutze übrigens die Produkte von Frosch. Nachhaltig, Bio und Vegan und die Flaschen wurden vor Kurzem auf recycelten Kunststoff umgestellt. Außerdem finde ich es sympathisch, dass hinter der Marke kein großer Konzern steht.
Ich kann da nur für mich sprechen und muss sagen, dass ich nur wenig Putzmittel verwende. Ich habe eines, dass ich zum reinigen des Bodens verwende. Allerdings in so geringen Mengen, dass eine Flasche ewig hält. Einen Badreiniger gibt es auch noch, ein Spülmittel und etwas für das Ceranfeld. Das war es dann auch eigentlich schon.Die meisten Oberflächen wische ich mit einem Lappen ab oder putze sie eben nur feucht, wenn es das Material der Möbel zulässt.
Allerdings höre ich auch immer wieder davon, dass manche quasi in einen Hygienewahn verfallen und die Verkaufszahlen von Desinfektionsmitteln doch enorm sein sollen. Da könnte man schon annehmen, dass sich die Menschen dadurch irgendwann krank putzen. Aber in den meisten Haushalten in meinem Umfeld ist das eher nicht der Fall, würde ich behaupten.
Ich habe vor kurzem die über die Ergebnisse einer Langzeitstudie gelesen in der Personen, die regelmäßig mit diversen Putzmitteln hantieren über mehrere Jahre beobachtet wurden. Bei allen konnte nachgewiesen werden, dass ihre Beschwerden durch Putzmittel entstanden sind. Früher habe ich auch eher zu herkömmlichen Putzmitteln gegriffen. Inzwischen bevorzuge ich jedoch Essig. Der löst den Kalk im Bad und in der Küche gut auf und alles ist wieder blitzeblank. Noch dazu ist er wirklich günstig und sehr ergiebig.
Beim Abstauben verwende ich generell nur einen feuchten Lappen. Da benötige ich keine speziellen Putzmittel. Die Fenster werden einmal pro Jahr mit einem Speziellen Mittel eingelassen und dann reicht es, wenn ich sie das restliche Jahr über nur noch mit Wasser putzte und trocken nachwische. Desinfektionsmittel kommt bei uns eher selten zum Einsatz. Da müssen schon alle krank sein, damit ich mal die Türgriffe mit so einem Mittel abwische. Ansonsten versuche ich möglichst wenig davon zu Hause zu verwenden.
Es ist schon eine Ironie, dass ausgerechnet jene, die ängstlich jeden Keim platt machen wollen und ständig putzen, eben auch genau die sind, die am Ende durch Putzmittel einen Schaden erleiden. Es gibt angeblich eine Studie, dass zwanzig Jahre Putzen mit aerosolhaltigen Mitteln genauso schädlich für die Lungen sind wie zwanzig Jahre eine Schachtel Zigaretten am Tag zu rauchen. Da bekommt die Arbeitsplatzsicherheit gerade bei Putzfrauen eine ganz andere Bedeutung.
Dass Putzmittel unmittelbar tödlich sein könnten, weiß ich schon, als mein Onkel in der Kindheit an einem genuckelt hat und im Krankenhaus landete - was mir aber hinsichtlich der Aerosole die Augen geöffnet hat, war das Schicksal eines Bekannten. Er hatte sein Bad mit einem Mittel behandeln wollen, was wasserabweisend ist und trotz dessen er nach Vorschrift handelte, erlitt er akute Atemnot, einen Lungenschaden und wurde mit Blaulicht in eine Spezialklinik verfrachtet. Seitdem habe ich ziemlich Respekt vor allem, was einen Sprühnebel verursacht.
Wenn möglich sprühe ich das Produkt direkt auf den Schwamm oder das Tuch, damit gar nicht erst so ein Nebel entsteht. Ich muss zugeben, dass ich gerade auf Fenster- und Fettreiniger nur ungerne verzichte, vor allem bei letzterem in der Küche. Ansonsten kann man aber sogar mit Duschgel putzen und erhält völlig adäquate Ergebnisse.
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