Pumpstillen statt direktes Stillen?
Schon vor der Geburt meines Kindes habe ich mir zum Thema stillen mein eigenes Bild gemacht und für mich die Entscheidung getroffen, dass ich eigentlich nicht direkt stillen wollte. Hingegen wollte ich meinem Kind auch die Muttermilch nicht verweigern, da ich den Schwangerschaftsdiabetes bekommen habe und es sein Risiko an Diabetes, vor dem 18. Lebensjahr, deutlich zu senken. Also suchte ich nach einer Zwischenlösung und kam auf das Thema Pumpstillen und reservierte vorab in einer Apotheke eine Milchpumpe.
Beim Pumpstillen wird die Milch mittels manueller oder elektrischer Pumpe in Flaschen abgepumpt, und dann per Flasche an das Kind verfüttert. Problem bei der Sache ist eher, dass man mit den Pumpen nie die komplette Milch aus den Brüsten bekommt oder man schnell zu wenig Milch hat wenn man nicht konsequent durchhält.
Nach der Geburt zeigte sich jedoch, dass ich mich gar nicht für meine Entscheidung rechtfertigen musste, da mein Kind ohnehin Probleme hatte mit dem direkten Stillen. Somit bekam ich die Pumpe auf Rezept, jeweils für einen Monat, welches dann immer verlängert wurde. Nach drei Monaten musste ich einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen, welcher auch ohne Probleme genehmigt wurde.
Insgesamt habe ich über ein halbes Jahr komplett durch auf diese Weise gestillt. Gerade am Anfang war ich mehrere Monate mit dem Kind auf mich alleine gestellt, was eine zusätzliche Belastung ist. Mein Tagesablauf sah immer so aus, Kind wickeln, Flasche geben Pumpen und das im zwei Stunden Rhythmus. Auch Nachts wenn das Kind länger schlief, musste ich aufstehen zum Pumpen. Hätte ich das nicht gemacht, wäre die Milchmenge automatisch direkt weniger geworden und ließe sich nur schwer wieder steigern.
Nun hat sich mein Sohn selbst abgestillt, da ihm die Muttermilch einfach nicht mehr gereicht hat zum satt werden. Es hat sich dadurch gezeigt, dass er teilweise 400 ml auf einmal getrunken hat aber immer noch mehr wollte. Später verweigerte er die Flasche mit der Muttermilch dann komplett von Anfang an.
Der Grund warum ich mich im Vorfeld dazu entschieden habe auf diese Weise zu stillen. Ich persönlich finde es für mich kein erhebendes Gefühl, dass jemand an meiner Brust trinkt noch wenn diese überhaupt berührt wird. Noch dazu bin ich ein sehr aktiver Mensch und wollte nicht in der Öffentlichkeit meine Brüste auspacken. Selbst das verdecken und spezielle Stillshirts waren keine Option für mich. Noch dazu wollte ich auch etwas ohne mein Kind unternehmen, weswegen ich es praktischer finde Kind mit Flasche bei Oma abzugeben und mal mehrere Stunden nur etwas für sich tun zu können, anstatt alle zwei Stunden die Brust hin zu halten.
Natürlich war es der maximale Aufwand, da zum einen Zeit für das pumpen drauf ging, zusätzlich noch Flaschen und Pumpteile jedes mal gespült und aufbereitet werden mussten und die Milch auch immer erst erwärmt werden musste. Zeitlich ist diese Variante das stressigste. Während dieser Zeit habe ich auch viel in Foren nachgelesen und ich habe dort nur wenige gefunden die es solange durchgehalten haben, darunter aber keine Alleinerziehende was mich doch schon sehr Stolz macht.
Wäre das Pumpstillen auch eine Option für euch zum direkten Stillen? Oder könnt ihr euch das überhaupt nicht vorstellen euer Kind auf diese Weise über mehrere Monate zu ernähren mit dem damit verbundenen Aufwand? Oder seht ihr das mehr als eine Notlösung wenn das direkte Stillen nicht klappt?
Ich denke schon, dass man das gut durchplanen muss und man damit einiges mehr an Aufwand hat, aber ich kann die Gründe dafür schon nachvollziehen, warum du eben nicht direkt stillen wolltest. Man ist einfach mobiler in gewissen Situationen. Ich möchte erst mal direkt stillen und wenn das nicht klappen sollte oder ich eben merke, dass das so für mich nicht konform geht, stelle ich dann auch um auf Fläschchen. Ich denke, dass das auch nicht verwerflich ist und es dem Kind besser tut, wenn die Mutter mit der Variante gut auskommt.
Ich verstehe deine Gründe da ich ähnlich denke. Ich werde hauptsächlich direkt stillen, aber mindestens einmal am Tag abpumpen. Mein Mann soll am ernähren teilhaben da ich finde dass das "Nahrung geben" etwas sehr positives und auch intimes für das Baby ist. Ich glaube dass das Baby sich in dem Moment des Trinkens bzw. Essens sehr wohl fühlt und dieses Gefühl mit der Person assoziiert die gerade an dem Vorgang beteiligt ist.
Deswegen haben wir uns quasi für beide Variationen in Kombination entschieden. Es gibt übrigens sehr viele Frauen denen das stillen zum Beispiel in der Öffentlichkeit, furchtbar unangenehm ist. Für solche Frauen wäre das Pumpstillen eine gute Alternative. Denn Muttermilch aus der Flasche ist besser als gar keine Muttermilch.
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