Prüfungsangst keine krankheitsbedinge Prüfungsunfähigkeit?

vom 15.10.2017, 09:49 Uhr

Vom Studiengangsmanagement gab es kürzlich eine Rundmail an meiner Uni. In dieser ist darauf hingewiesen worden, dass Prüfungsangst kein Grund für eine Prüfungsunfähigkeit ist und man aus diesem Grund nicht für eine Prüfung krank geschrieben werden darf. Liegt ein solcher Fall vor, dann wird man als nicht anwesend eingetragen und der Versuch verfällt einfach.

Wir sind bereits mehrfach darauf hingewiesen worden, da es offenbar jedes Semester von neuem Studenten gibt, die sich aus diesem Grund krank schreiben lassen oder sogar Bescheinigungen von Psychiatern mitbringen. Viele wissen offenbar nicht, dass dies kein anerkannter Grund für Prüfungsunfähigkeit ist und sind dann überrascht, wenn sie plötzlich nur noch drei Versuche haben, an denen sie teilnehmen dürfen.

Ist es generell und an allen Unis so, dass Prüfungsangst keinen Grund für eine krankheitsbedingte Prüfungsunfähigkeit darstellt? Oder wird das an jeder Uni individuell geregelt? Findet ihr es gut, dass man sich aus diesem Grund nicht vor einer Klausur drücken kann oder seit ihr selbst von Prüfungsangst betroffen und hattet schon Probleme mit dieser Regelung?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich leide unter Prüfungsangst und zwar einer etwas heftigeren Variante. Trotzdem bin ich bisher zu jeder Prüfung angetreten und habe sie mitgeschrieben. Ich finde auch, dass Prüfungsangst kein Grund ist, eine Prüfung nicht mitzuschreiben, trotzdem sollte man auf Menschen mit Prüfungsangst etwas Rücksicht nehmen und etwas auf sie eingehen, was natürlich bei einem Studium mit 300 Leuten gar nicht so einfach ist.

Ein Attest vom Psychiater ist nie verkehrt, man weiß, dass die Personen ein Problem haben und kann agieren. Krankschreiben fand ich ehrlich gesagt noch nie gut, man verschiebt das Angstmachende nur. Aber wenn jemand aus einer Prüfung dreimal rausrennt, weil er sich vor Nervosität erbrechen muss, dann ist das schon was Anderes. Oder wenn jemand vor Nervosität Nasenbluten bekommt.

Prüfungsangst ist halt keine Krankheit, sondern wird durch irgendwas verursacht. Der Besuch beim Psychiater ist also nie verkehrt, besonders wenn man der Sache auf den Grund gehen möchte. Aber wie gesagt, als Entschuldigung sehe ich es nicht, da muss schon etwas Anderes auf dem Attest stehen als Prüfungsangst. Und ich leide seit dem Gymnasium unter dieser Panik. Man muss sich irgendwann überwinden und sich dem Ganzen stellen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,29 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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