Protestieren gegen den Klimawandel nutzlos?
Cloudy24 hat geschrieben:Und was für eine "Manipulation der Medien"? Wer sind denn "die Medien"?
Diese Frage stelle ich mir auch häufig, wenn "die Medien" kritisiert werden und dabei so getan wird, als ob es nur eine einzige Art von Medium bzw. einen einheitlichen Block von Medien geben würde. Insbesondere in der heutigen Zeit mit all den digitalen Medien scheint mir diese Aussage ziemlich absurd zu sein, weil es wohl noch nie eine derartige Medienvielfalt gegeben hat wie heutzutage.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich würde die Schüler ernst nehmen, wenn diese in der Freizeit demonstrieren
Ja genau. Und die Angestellten, die für höhere Löhne streiken, sollen das doch bitte auch alle in ihrer Freizeit machen, weil man sie ja dann viel ernster nehmen würde und sie dadurch viel mehr Lohn bekommen würden. Ist klar.
Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Schüler streiken ja nicht um in der Schule was durchzusetzen. Der Klimastreik hat mit der Schule nichts zu tun und deswegen kann man das nicht mit den Lohnstreiks der Arbeiter vergleichen. Für mich hat die Schule nichts damit zu tun, dass man für das Klima streikt bzw, demonstriert.
Ich denke auch, dass ein Großteil der Jugendlichen, eher die Freizeit reizt, als das es der Klimaschutz ist. Die kann man mehr oder weniger in drei Gruppen einteilen. Die, die sich wirklich mit dem Klimaschutz auseinandersetzen, die nächste Gruppe dürfte dann sowas wie Trittbrettfahrer sein, sie finden es gut setzen sich aber nicht wirklich damit auseinander und zum Schluss die Gruppe, die es einfach nur toll finden, nicht in der Schule sitzen zu müssen. Ob sie dann danach nach Mc Donalds laufen oder nicht, spielt da für mich keiner Rolle.
Was die Medien wiederum daraus machen, kann man nur an dem beurteilen, was man vorgesetzt bekommt und das sich die Medien dabei das raussuchen, was am besten vermarktbar bzw. Medien-technisch verwertbar ist, ist wohl auch ziemlich klar. Ob ich dann als Nachrichtensender, Bilder zeigen würde, wo die Kids dann nach Mc Donalds rennen, weiß ich nicht, denn das würde den ganze Hype um diese Demonstrationen mit einem Schlag zu Nichte machen.
Allerdings muss ich ganz klar zustimmen, dass diese Schüler mich wesentlich mehr beeindrucken würden, wenn sie das in Ihrer Freizeit machen würden, was mit Sicherheit auch einige tun, aber das ist ja dann auch der Kern, der diese Demonstrationen vorantreibt. Das lässt sich auch in meinen Augen nicht mit den Demonstrationen in einem Streik für mehr Geld oder besser Arbeitsbedingungen vergleichen. Diese Leute gehen auf die Straße für mehr Geld oder mehr Urlaub, weil sie im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern eventuell schlechter gestellt sind. Es wäre dann vergleich und gerechtfertigt, wenn die Schüler für besser Bildung auf die Straße gehen würde oder gegen den Ausfall von Stunden durch Lehrermangel protestieren würden. Dann wäre es mit einem Streik, zumindest annähernd vergleichbar.
Diamante hat geschrieben:Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Schüler streiken ja nicht um in der Schule was durchzusetzen. Der Klimastreik hat mit der Schule nichts zu tun und deswegen kann man das nicht mit den Lohnstreiks der Arbeiter vergleichen. Für mich hat die Schule nichts damit zu tun, dass man für das Klima streikt bzw, demonstriert.
Es geht darum möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren und die bekommt man durch irgendwelche netten Freizeitaktionen, die keinen stören und über die sich niemand empört eben nicht. Es ist völlig egal um was es geht, wenn man damit nicht bei gewissen Leuten aneckt werden die Forderungen ignoriert. Ist leider so. Oder kannst du mir ein Beispiel nennen, bei dem ein völlig braver, angepasster, Freizeitstreik schon mal zum Ziel geführt hat?
Und nochmal zu Erinnerung, es geht darum, dass der Klimawandel endlich erst genommen wird, nicht darum, ob irgendwelche Hausfrauen Schüler ernst nehmen oder nicht. Das ist dem Klima nämlich völlig egal.
Kodi hat geschrieben:Ich denke auch, dass ein Großteil der Jugendlichen, eher die Freizeit reizt, als das es der Klimaschutz ist.
Welche Freizeit denn? Gehen die Schüler spielen oder einkaufen oder sonst irgendetwas statt zur Schule? Irgendwie habe ich doch eher den Eindruck, dass die Schüler demonstrieren, statt sich die Eier zu schaukeln. Klar sie müssen so nicht zur Schule, aber in der Zeit machen was sie wollen, können sie ja trotzdem nicht. Zumal wie hier schon einmal erwähnt wurde, müssen zumindest die Schüler, die sich für ihre Noten interessieren, den ganzen Stoff ja in ihrer wirklichen Freizeit nachholen. Ich denke selbst der blödeste Schüler dürfte doch nach ein paar Demos merken, dass er dadurch keine wirkliche zusätzliche Freizeit gewinnt.
Ansonsten finde ich es irgendwie schon absurd, dass man sich jetzt darüber aufregt, wenn Schüler gegen den Klimawandel protestieren. Haben wir uns nicht Jahre lang darüber aufgeregt, dass sich die Jugend von heute nur für sich selbst interessiert und völlig politikverdrossen ist und sich niemals für irgendetwas engagiert? Jetzt tun sie das und das sogar für ein Thema, von dem sie nicht einmal unmittelbar etwas haben und dann ist das auch nicht gut.
Könnte das vielleicht auch daran liegen, dass dieses Thema auch für viele von uns Erwachsenen total unbequem werden könnte? Dass wir uns vielleicht urplötzlich einschränken müssten, wenn sich in der Klimapolitik noch viel tut? Vielleicht versuchen ja auch die ein oder anderen Erwachsenen ihre eigenen Pfründe zu retten indem sie die Kinder diffamieren? Welchen logischen Grund sollte es denn geben sogar den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel leugnen zu wollen. Kinder und Jugendliche sind die Bewohner der Erde von morgen und sie haben doch ein gutes Recht sich für ihre Lebensbedingungen auf dieser Welt einzusetzen.
Die Schüler plappern doch nur nach, was andere ihnen vorgesetzt haben. Das Thema ist erwünscht und soll ein anderes Thema aus dem Focus verdrängen. Deutschland ist gerade mal für 2,5 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich und wird die Welt nicht verändern können. Wer nationale Schnellschüsse statt internationaler Lösungen sucht, wird scheitern.
Hast du das mit den 2,5 Prozent der CO2 Emissionen etwa selber nachgemessen oder gibst du hier vielleicht nur das wieder, was du irgendwo gelesen hast? Und das mit der Verschwörung von den angeblich "erwünschten" und "unerwünschten" Themen ist auch nicht deine eigene Erfindung. Und dieses Geplapper über Deutschland, das ja gar nichts ändern kann, also kann man es auch gleich lassen, habe ich doch vorher auch schon mal irgendwo gehört.
Ja, eine internationale Lösung wäre gut, aber auch auf diese Idee sind schon andere vor dir gekommen. Wir hatten internationale Klimakonferenzen, mehrere sogar, und was ist dabei raus gekommen? Nichts.
Wer, wenn nicht die entwickelten Länder, soll denn damit anfangen? Zumal die Zahl 2,5 Prozent ja irgendwie auch irre führend ist. Die mag ja durchaus stimmen, man darf dann aber auch nicht verschweigen, dass wir damit 2015 auf Platz 6 der CO2-Emittenten standen. Und der EU Anteil beträgt ja auch schon gut 12 Prozent des weltweiten Ausstoßes. Also so ganz unbedeutend sind weder wir Deutsche noch die Europäer. Klar haben wir glücklicherweise nicht das Niveau der USA oder der Chinesen. Aber im Gegensatz zu den USA haben wir ja auch keine Klimaabkommen einfach aufgekündigt.
Ich teile ja durchaus deine Ansicht, dass nationale Alleingänge allein wohl kaum globale Veränderungen bringen werden, aber Jahrzehnte lang auf internationale Lösungen zu hoffen, die die größten Dreckschleudern nicht mitmachen wollen, bringt eben auch keinen voran.
Und warum soll man solche Klimaziele nicht auch als Chance für ein Land sehen? Machen wir uns doch nichts vor. In Zukunft wirst du kein Auto mehr verkaufen können, dass 20 Liter Super Benzin auf 100 Kilometer verbraucht. Wer da gute und günstige Alternativen bieten kann (egal ob Elektro oder andere Alternativen) wird einen riesigen Vorsprung vor der Konkurrenz haben. Schau dir doch an, was die etablierten Hersteller derzeit an Geld in die Entwicklung von E-Autos stecken um die Lücke zu Tesla zu schließen und wer weiß ob das nicht rausgeschmissenes Geld am ist.
Da dürfte es in Zukunft riesige Märkte auch zu erschließen geben auf den man sich Vorteile sicher kann, wenn man selber grüne Technologien anbieten kann, die andere nicht haben.
Und warum protestieren die Schüler nicht außerhalb ihrer Schulzeit? Weil sonst keiner kommen würde. Das ist doch die Wahrheit. Wer will mir ernsthaft erzählen, dass es anders wäre? Für mich ist der Protest schlichtweg fremdgesteuert und eigentlich gehört diesen Schülern die Zeit als Fehlzeit ins Zeugnis eingetragen.
Juri1877 hat geschrieben:Und warum protestieren die Schüler nicht außerhalb ihrer Schulzeit? Weil sonst keiner kommen würde. Das ist doch die Wahrheit. Wer will mir ernsthaft erzählen, dass es anders wäre? Für mich ist der Protest schlichtweg fremdgesteuert und eigentlich gehört diesen Schülern die Zeit als Fehlzeit ins Zeugnis eingetragen.
Also müssen Arbeitnehmer demnächst ihre Streiks auch in der Pause oder nach Feierabend durchführen und wenn nicht gibt es Fehlzeiten und Abmahnungen. Streiks egal von wem und wofür nutzen doch nur dann etwas, wenn man damit irgendwem schadet. Auch sollte man nicht vergessen, dass eine Demo um 18:00 oder 20:00 auch vielleicht einfach nicht mehr für jeden Schüler machbar ist. Wir reden ja hier von Jugendlichen und nicht von Erwachsenen, die zu jeder Zeit machen können, was sie wollen.
Aber selbst wenn, wen interessiert so etwas denn wirklich und was ändert es denn nun, ob die um 11:00 oder um 18:00 demonstrieren? Ist Protest gegen Klimapolitik um 18:00 besser oder schlechter als um 11:00 Uhr? Welche Rolle spielt das denn bei der Bewertung des Ansinnens der Protestierenden? Eigentlich gar keine. Stattdessen sollte man sich lieber mal mit dem Anliegen des Protestes beschäftigen. Das ist immer genau so, wie bei Fußballspielen, wenn die totale Grütze spielen und sich am Ende darüber aufregen, dass der Schiri einmal falsch gepfiffen hat. Mag ja so sein, ändert aber an der schlechten Leistung nichts.
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