Proteste gegen Bau von Moschee überraschend finden?

vom 27.10.2017, 07:35 Uhr

Ich habe gelesen, dass auf dem Bauplatz auf dem eine Moschee entstehen soll ein Schweinekopf gefunden wurde. Dieser soll wohl als Zeichen des Protests dort angelegt worden sein. Zuvor gab es wohl auch schon Demonstrationen gegen den Bau der Moschee. Viele Anwohner sind dagegen und möchten den Bau verhindern, der aber bereits beschlossen wurde.

Nun habe ich gelesen, dass sich der Bürgermeister darüber sehr aufregt und es anscheinend überraschend findet, dass so viele Bürger gegen den Bau sind. Er findet es inakzeptabel und respektlos. Immerhin gelten Schweine im Islam als unrein und dies würde als Provokation gesehen werden.

Ich muss sagen, dass ich es nicht so überraschend finde, dass viele Bürger gegen den Bau sind. Ob da nun ein abgelegter Schweinekopf die richtige Methode ist, wage ich zu bezweifeln. Allerdings soll wohl die Ditib-Gemeinde schon häufiger in den Schlagzeilen gewesen sein, da angeblich die türkische Regierung Einfluss auf diese nehmen würde.

Findet ihr es überraschend, dass viele Bürger gegen den Bau einer Moschee sind? Ist es da so ungewöhnlich, dass es zu Protesten kommt? Meint ihr, dass man als Bürgermeister oder Verantwortlicher nicht mit Protesten rechnen muss? Ist es ein Zeichen von unzureichender Vorbereitung, wenn man von solchen Protesten überrascht wird? Meint ihr auch, dass ein Schweinekopf die falsche Weise ist, um gegen den Bau zu demonstrieren?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was soll ich jetzt dazu schreiben? Dass ich religiöse Diskriminierung tippy-toppy finde und auch immer einen Schweinskopf parat habe, wenn meine muslimischen Nachbarn etwas machen, was mir nicht gefällt, oder wenn sie mich nicht vorher um Erlaubnis gebeten haben? Oder dass ich meiner nicht-muslimischen Nachbarin auch schon die Hauskatze an die Tür genagelt habe, weil sie den Gang nicht ordentlich genug wischt? :think:

Mich wundert es leider überhaupt nicht, dass der Bau einer Moschee bei den Anwohnern für Proteste sorgt. Ich habe den Eindruck, dass die allermeisten Nicht-Moslems hierzulande bestenfalls über ein gefährliches Halbwissen verfügen, was die islamische Religion und ihre Bräuche angeht. Und schlichte Gemüter reagieren eben mit Hass und Ablehnung auf alles, was sie nicht verstehen oder was sie darauf aufmerksam macht, dass es noch andere Lebensweisen und Weltanschauungen außerhalb ihres engen Dunstkreises gibt.

Ich selber wäre daher für eine umfassende Aufklärung darüber, was es mit einer Moschee überhaupt auf sich hat und wieso mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für die Anwohner genauso wenig Gefahr davon ausgehen wird wie von einem Baumarkt. Dass die Leute dagegen protestieren, ist in einer Demokratie natürlich ihr gutes Recht, aber ein Schweinskopf hat ja nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun. Genauso gut könnte man den Verantwortlichen auf den Schreibtisch kacken und hinterher behaupten, es handele sich um einen legitimen und von der Verfassung abgedeckten Ausdruck des Protests.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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